Nachhaltigkeit in der Friedrich-Ebert-Stiftung

Fair, ökologisch – machbar für alle!

Wir setzen uns für ein für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Entwicklung.  Nachhaltigkeit ist für uns dabei kein rein ökologisches Thema, sondern auch ein soziales und wirtschaftliches. Fairness und Gerechtigkeit heute und für künftige Generationen stehen im Vordergrund. Nachhaltigkeit darf kein abgehobenes Thema für wenige sein. Für die FES gilt: Nachhaltigkeit muss machbar sein für alle.

Durch die Herausforderungen des Klimawandels und knapper natürlicher Ressourcen unter schwierigen Rahmenbedingungen ist das Eintreten für Nachhaltigkeit

und die Veränderung hin zu einer nachhaltigen Organisation eine Frage der Glaubwürdigkeit und eine Chance, Wandel gemeinsam zu gestalten. Unser konkreter Einsatz für mehr Nachhaltigkeit zielt dabei nicht nur auf Klimagerechtigkeit ab, sondern verbindet sich mit unserer feministischen, dekolonialen und friedensfördernden Arbeitsweise.

Wir wollen eine ehrliche Debatte anstoßen und ins Tun kommen. Wir übernehmen als Organisation Verantwortung und drehen an unterschiedlichen Stellschrauben: Wir betreiben unsere Gebäude umweltverträglicher, gestalten unsere Bildungsveranstaltungen ressourcenschonender und inklusiver und wir stärken unsere Organisations- und Arbeitskultur im Inland sowie im Ausland.

Diesen Bereichen widmen wir uns zu Beginn vier Projekten und sammeln so wertvolle Erfahrungen für die weitere Umsetzung unserer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie. Damit gehen wir wichtige Schritte für Fairness und Gerechtigkeit – heute und für künftige Generationen.

Zu unseren Nachhaltigkeitsprojekten
Zum Positionspapier


Nachhaltige Bildungsveranstaltungen

Veranstaltungen nachhaltiger machen

Ob öffentliche Abendveranstaltungen, Seminare für Arbeitnehmer_innen, Workshops für Jugendliche oder Angebote für Stipendiat_innen – mit unseren politischen Bildungsveranstaltungen erreichen wir jährlich mehr als 100.000 Menschen. Damit möchten wir zu einer gerechteren und lebenswerten Zukunft beitragen. Nachhaltigkeit spielt dabei eine große Rolle. Das fängt bei der Veranstaltung selbst an: Soll sie vor Ort oder digital stattfinden? Was gibt es bei der Wahl des Tagungshauses zu beachten? Wie kann Nachhaltigkeit als Thema in die Veranstaltung einfließen? Um Mitarbeitenden der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Orientierung zu bieten, entwickelten wir einen Leitfaden für Nachhaltigkeit im Veranstaltungsmanagement.

Von der Planung bis zur Wirkung

Der Leitfaden beruht auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit: Schutz der Umwelt, soziale Auswirkungen und wirtschaftliche Kriterien. Mit Einführungstexten und Checklisten bietet er praktische Hilfestellungen für den Arbeitsalltag, die drei Bereiche der Veranstaltungsorganisation umfassen:

  • Wir geben technisch-organisatorische Hinweise für eine ökologisch und sozial nachhaltigere Veranstaltung, etwa zur Wahl eines Tagungshauses, zur Verpflegung, zur Mobilität und Barrierefreiheit sowie zur Besetzung des Podiums.
  • Mit dem Themensetting Nachhaltigkeit zeigen wir, wie das Thema stärker in die Veranstaltung einfließen kann. Damit fördern wir die „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – ein weltweites Bildungsprogramm, das Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt.
  • Im Bereich wirkungsvolle Veranstaltung wollen wir dazu anregen, die vorhandenen Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen. So können die Inhalte nachträglich aufbereitet und auch über andere Kommunikationskanäle vermittelt werden. Weitere Möglichkeiten sind die Umsetzung von Veranstaltungsreihen sowie digitale Vernetzungsangebote für Teilnehmende und Referent_innen.

In einer interaktiven Grafik stellen wir allen Interessierten Hinweise und Anregungen für nachhaltigere Veranstaltungen zur Verfügung.

Nachhaltiges Auslandsbüro

Ökologischer und gerechter: Ein Auslandsbüro macht sich auf den Weg

Wie können wir unsere Arbeit als FES-Auslandsbüro nachhaltiger gestalten? „Wir“, das ist die FES Johannesburg: 25 Mitarbeitende des nationalen Büros Südafrika und des regionalen Gewerkschaftskompetenzzentrums. Uns ist dabei vor allem der soziale Aspekt wichtig. Nachhaltiger arbeiten heißt für uns, ökologischer und insbesondere feministischer und postkolonial sensibler zu sein.

Um das zu erreichen, stießen wir Prozesse in verschiedenen Bereichen an, etwa im Gebäudemanagement und bei der Mobilität. Unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern wir zum Beispiel dadurch, dass wir Solarenergie und verstärkt Regenwasser nutzen sowie unseren Plastikverbrauch und den CO2-Ausstoß unserer Fahrzeugflotte reduzieren. Vergeben wir Aufträge, berücksichtigen wir soziale und ökologische Kriterien wie die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards.

Null-Toleranz gegen Gewalt und Diskriminierung

Im Interesse sozialer Nachhaltigkeit definierten wir feministische Mindeststandards für unsere Projektarbeit und unsere Veranstaltungen, die nun auch Gegenstand all unserer Vereinbarungen mit Partnerorganisationen sind. Zudem verfolgen wir eine Null-Toleranz-Politik gegen jede Form von Gewalt und Diskriminierung. So führten wir eine Strategie für den Umgang mit sexueller und geschlechterbasierter Belästigung sowie ein entsprechendes Beschwerde- und Sanktionsverfahren ein.

Um mehr Menschen eine Teilnahme an unseren Veranstaltungen zu ermöglichen, reduzieren wir Barrieren und erweitern die Angebote für Kinderbetreuung. Zudem entwickelten wir interne Instrumente, um Mitarbeitende in ihrer Pflegearbeit zu unterstützen und ihre mentale Gesundheit sowie ihre persönliche Entwicklung zu fördern.

Feministischer und postkolonial sensibler

Aus einer Dekolonialisierungsperspektive setzen wir uns kritisch mit unserer Rolle und der Gestaltung unserer Partnerbeziehungen auseinander. Für uns heißt das unter anderem: weg von der Geberrolle hin zum gemeinsamen Gestalten mit Partnerorganisationen. Zudem beschäftigen wir uns als Team mit der Frage, wie wir unsere internen Beziehungen verbessern können, insbesondere zwischen den deutschen Büroleitungen und den lokalen Mitarbeitenden. Im Büro- und Teammanagement ebenso wie in der strategischer Planung gestalten wir Entscheidungsprozesse inklusiver. Wir stärken die Rollen von Teammitgliedern und ihre Sichtbarkeit nach außen und arbeiten an einer umfassenden Feedbackkultur mit besonderem Fokus auf die Führungskräfte. Gemeinsam probieren und lernen wir dabei viel – mit dem Ziel, unsere Werte konsequenter zu leben.

Nachhaltiges Gebäudemanagement

Gebäudemanagement fürs Klima

Die Friedrich-Ebert-Stiftung nachhaltiger machen? Dabei spielt das Gebäudemanagement eine große Rolle. Denn der Gebäude- und Bausektor ist mit nahezu 40 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Deutschland ein großer Hebel. Als FES betreiben wir zwei Büro- und Veranstaltungsgebäude in Berlin. Indem wir den Energieverbrauch senken und alternative Energiequellen nutzen, schonen wir Ressourcen und schützen das Klima.

Energie vom Dach

Mit Solaranlagen auf den begrünten Flachdächern unserer Häuser produzieren wir Strom. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 1.500 Quadratmetern befinden sich 340 Module. Der nicht unmittelbar verbrauchte Strom fließt in zwei Speichermedien, um ihn später nutzen zu können.

Mit rund 92.000 Kilowattstunden pro Jahr decken die Anlagen circa 8 Prozent des Energiebedarfs der Gebäude und sparen circa 54 Tonnen CO2 ein.

Für das ältere der beiden Gebäude planen wir ein nachhaltiges Ressourcenmanagement. Auf Grundlage einer Datenerhebung erarbeiteten wir zusammen mit einem Beratungsbüro und den Zentralen Diensten der FES in Berlin entsprechende Strategien. Dabei im Fokus: die Beheizung mittels Fernwärme. Sie beruht gemäß vorliegender Zertifikate aktuell zu circa 90 Prozent auf fossilen Brennstoffen. Um diese Abhängigkeit zu verringern, entwickelten wir kurz- und mittelfristige Ziele und Maßnahmen.

Wärme und Strom einsparen

Bis Mitte 2024 möchten wir den Wärmebedarf um 10 Prozent und den Stromverbrauch um 8 Prozent reduzieren, etwa indem wir auf zentrales Trinkwarmwasser verzichten, die Lüftungsanlage und Wärmezufuhren optimieren sowie ungenutzte Kühlungen abschalten. Mittelfristig soll der Wärmeverbrauch um rund ein Viertel sinken: durch den Einsatz einer sogenannten reversiblen Wärmepumpe, die im Sommer kühlt und im Winter heizt. Zudem prüfen wir, ob Geothermie ein Viertel des Wärmebedarfs abdecken kann.

Die Maßnahmen tragen erheblich dazu bei, unsere Gebäude nachhaltiger und wirtschaftlicher zu betreiben. Sie lassen sich auch in anderen Organisationen umsetzen. Öffentliche Beratungsangebote und Finanzierungsmöglichkeiten können dabei helfen.

Nachhaltige Mitarbeiter_innenentwicklung

Personal nachhaltig entwickeln

Mit nachhaltiger Personalentwicklung stellen wir bei der Friedrich-Ebert-Stiftung die Mitarbeitenden und ihre persönliche Weiterentwicklung in den Mittelpunkt. Wir möchten sie möglichst individuell fördern. Welche Kompetenzen haben sie? Was brauchen sie noch, um ihre Tätigkeiten gut erfüllen zu können? Eine besondere Rolle spielt dabei die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten, die alle weiterbringen – unsere Mitarbeitenden, die FES als Organisation und die Menschen, für die wir arbeiten.

Maßgeschneiderte Weiterbildungen

Wir, die Personalabteilung der FES, verstehen nachhaltige Personalentwicklung als eine dauerhafte Aufgabe.

Dafür behalten wir aktuelle Trends in der Arbeitswelt und den Kompetenzbedarf der FES gleichermaßen im Blick. Auf dieser Basis passen wir unsere Personalentwicklungsstrategie und Lernformate regelmäßig an. Wenn wir Seminare entwickeln, berücksichtigen wir dabei die Rückmeldungen von Mitarbeitenden, Fachabteilungen und Referaten. Zudem fragt die Seminarleitung vorab die Wünsche und Erwartungen der Teilnehmenden ab. Dadurch können wir maßgeschneiderte Weiterbildungen für einzelne Kolleg_innen und Teams anbieten, durch die sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Die FES bietet ein umfangreiches Weiterbildungsangebot. Damit unterstützen wir die Mitarbeitenden darin, die für ihre Rollen und Aufgaben erforderliche Expertise und ihre Kompetenzen zu stärken. Dafür vereinen wir bestehende Angebote zu einem Weiterbildungsprogramm für alle Kolleg_innen, mit Themen wie Projektmanagement, Innovation, Kommunikation und Konfliktmanagement. Auf diese Weise möchten wir unsere Arbeitsabläufe optimieren und nachhaltiger gestalten.

Miteinander lernen

In der FES versammeln wir eine große Fachexpertise zu vielfältigen gesellschaftlichen Themen. Diese wollen wir zukünftig noch stärker nutzen, etwa indem wir die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Kolleg_innen der Fachabteilungen weiter intensivieren. Damit möchten wir erreichen, dass zukünftig mehr Fachwissen untereinander weitergegeben wird. Um das zu fördern, bieten wir Trainings zur methodischen und didaktischen Inhaltsvermittlung an. Nachhaltigkeit bedeutet für uns also auch, miteinander und voneinander zu lernen.


Nachhaltige Bildungsveranstaltungen: Interaktive Infografik

In unserer interaktiven Infografik können Sie sich von Raum zu Raum klicken, sich Anregungen einholen und den Leitfaden sowie die Checklisten herunterladen. Die Devise dabei: Eine komplett nachhaltige Veranstaltung ist vermutlich schwer zu realisieren. Wir wollen uns dennoch gemeinsam auf den Weg machen, um nachhaltiger zu handeln.


Zusätzliche Informationen

Positionspapier: Nachhaltigkeit

weiter

Checkliste: Nachhaltige Bildungsveranstaltungen

weiter

Nachhaltiges Auslandsbüro

weiter

nach oben