Spaltung durch Populismus - Wie gefährdet ist das Zusammenleben in Mannheim?

Veranstaltungsnummer: 277719 – als .ics herunterladen

Die Europawahlen im Juni dieses Jahres haben es sehr deutlich gemacht: Rechtspopulistische Bewegungen und Parteien gewinnen in vielen Ländern immer mehr an Zustimmung. Auch in Deutschland, das lange als Hort der Stabilität galt, sind die politischen Verhältnisse ins Wanken geraten. Ausländische Propagandamaschinen wie die kremlnahe Agentur SDA versuchen gezielt, die Stimmung in Deutschland zu beeinflussen. Angst vor der Zukunft soll den Menschen das Vertrauen in die Demokratie nehmen. Kriege und Krisen finden ihren Widerhall auch in der Mannheimer Stadtgesellschaft. Es gibt mehr Demonstrationen und Gegendemonstrationen, auch die Aggressivität im Alltag scheint zuzunehmen. Gerät die offene Gesellschaft in einer Stadt wie Mannheim, die immer stolz auf das Zusammenleben über Kultur- und Religionsgrenzen hinweg war, zunehmend unter Druck? Was können wir in einer Stadt wie Mannheim konkret tun, um dies zu verhindern? Wie bleibt der Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft gewahrt? Wie gewinnen Bürgerinnen und Bürger neues Vertrauen?

Um eine Anmeldung wird gebeten. Der Eintritt ist frei!

PROGRAMM

Begrüßung
Oliver Schael, Fritz-Erler-Forum der Friedrich-Ebert Stiftung

Vortrag
Die Europawahlen 2024. Staatliche Performance und demokratische Zustimmung. Dr. Stephan Klecha, Privatdozent am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen

Diskussion
mit Dr. Stephan Klecha, Georg-August-Universität Göttingen, Ira Peter, Freie Journalistin, Moderatorin und Podcasterin; Dr. Boris Weirauch, Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg, Wirtschaftspolitischer und Verfassungsschutzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion sowie dem Publikum!
Moderation: Ulrike Schnellbach, Freie Journalistin und Trainerin

PD Dr. Stephan Klecha, geb. 1978, ist Sozialwissenschaftler. Nach Stationen an der Universität Göttingen, Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Erlangen ist er Privatdozent für das Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen. Forschungsschwerpunkte sind das Parteiensystem im Wandel, Koalitionen und Wahlsoziologie. Letzte Veröffentlichung: Otto Buchwitz, Der treue Funktionär, Bonn: JHW Dietz Nachf..

Ira Peter, geb. 1983 in der Sowjetrepublik Kasachstan, arbeitet als freie Journalistin u. a. für die ZEIT, taz, FAZ und SWR Radio. Seit 2017 setzt sie sich öffentlich – etwa im Aussiedler-Podcast Steppenkinder – mit russlanddeutschen Themen auseinander. 2022 wurde sie für ihre Arbeit als Stadtschreiberin in Odessa mit dem Goldenen Blogger Award ausgezeichnet. Im März 2025 erscheint ihr Buch Deutsch genug? (Goldmann Verlag) über die Geschichte der Russlanddeutschen in der Sowjetunion und ihrer Integration in Deutschland.

Foto: picture alliance / dpa / Uwe Anspach