Zum Gedenken an Dr. Norbert Blüm

Bild: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Norbert Blüm, 1982 Bildrechte: J.H. Darchinger/Friedrich-Ebert-Stiftung

Wir trauern an der Seite unserer gewerkschaftlichen Partnerinnen und Partner um den CDU-Politiker Dr. Norbert Blüm, der sich zeitlebens um die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und auf dem Gebiet der Sozialpolitik herausragend verdient gemacht hat. 
Sein beeindruckender beruflicher, akademischer und politischer Lebensweg spiegeln die Anstrengungen und Leistungen führender Köpfe der katholischen Arbeiterbewegung wider, die auf der Grundlage der christlichen Soziallehre an der Weiterentwicklung der Arbeitnehmerrechte und dem Ausbau des Sozialstaats nach dem Zweiten Weltkrieg mitgewirkt haben. In seiner besonderen Biografie und in seinem entschlossenen Eintreten für Gerechtigkeit erkennen wir auch den Lebensweg und die Motivationen vieler sozialdemokratischer und gewerkschaftlicher Kolleginnen und Kollegen Norbert Blüms. Deshalb fühlen wir uns mit ihm in besonderer Weise verbunden.
Norbert Blüm wurde am 21. Juli 1935 in Rüsselsheim geboren, wuchs im Umfeld der katholischen Arbeiterbewegung auf und trat bereits in jungen Jahren (1950) der IG Metall bei. 1952 absolvierte er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und erwarb 1957 über den zweiten Bildungsweg sein Abitur. Als Bonner Student unter anderem der Philosophie, gefördert von der Stiftung Mitbestimmung (Vorläufer der Hans-Böckler-Stiftung), wurde er 1967 zum Dr. Phil mit einer Arbeit über die „Willenslehre und Soziallehre bei Ferdinand Tönnies" promoviert. Seine politische Karriere begann in der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), später gehörte er unter anderem von 1972 bis 1981 und 1983 bis 2002 dem Deutschen Bundestag (CDU/CSU Bundestagsfraktion) an. 1982 wurde Blüm zum Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung berufen und sollte dies bis 1998 bleiben.

Viele Kolleginnen und Kollegen unserer FES-Niederlassung in Bonn wissen um sein besonderes Engagement in seiner Heimatstadt und werden diesen prominenten und bürgernahen Nachbarn sehr vermissen!

Bonn, den 24.04.2020 
Dr. Ursula Bitzegeio
 


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