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Themenspezifische Bibliographien sammeln und ordnen Verweise auf relevante Literatur zu einem bestimmten Sachgebiet. Dadurch erleichtern sie das wissenschaftliche Arbeiten ungemein. Für die Forschung zur deutschen Arbeiterbewegung erfüllt diese Aufgabe die „BizGA“ der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung. Online und in gedruckter Form stellt sie Informationen aus über 40 Jahren bibliothekarischer Fach- und Fleißarbeit zur Verfügung.
Bild: BizGA von Verlag J. H. W. Dietz Nachf. lizenziert unter freundlicher Genehmigung des Verlags J. H. W. Dietz Nachf.
Die erste Ausgabe der Bibliographie zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung erschien 1976. Die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Publikationen des In- und Auslands zur deutschen Arbeiterbewegung in umfassender Form zu verzeichnen. Seitdem werden Monografien, Zeitschriftenaufsätze, Jahrbücher und Artikel aus Sammelwerken begutachtet und in systematischer Ordnung festgehalten. Das Cover der Hefte zierte von Anfang an die Lieblingsfarbe der 70er Jahre: ein leuchtendes Orange! Bis heute ist dies so geblieben.
Der Beginn
Die im Kolleg_innenkreis liebevoll „BizGA“ genannte Bibliographie erschien in den ersten 10 Jahren vierteljährlich. Ab 1988 wurde sie unter dem Dach des Bonner J.H.W. Dietz Verlags im jährlichen Rhythmus veröffentlicht. Die ersten Hefte enthielten pro Blatt drei perforierte Katalogkarten, welche man auslösen und im eigenen Zettelkasten einstellen konnte. Dieses sehr aufwändige Konzept wurde nach einem Jahr zu Gunsten einer rationelleren Seitengestaltung aufgegeben: drei, später bis zu zehn Karten aus dem Zettelkatalog der Bibliothek wurden auf jeweils eine Seite gedruckt. Mit dem Einzug des elektronischen Bibliothekskatalogs machten dann die Karteikarten einem konventionelleren Layout auf der Basis von elektronischen Daten Platz.
Für die nötige Übersichtlichkeit in der "BizGA" sorgte von Anfang an eine intuitiv nachvollziehbare Systematik, die sich an den großen Epochen der deutschen Arbeiterbewegung orientiert.
Die Datenbank
Im Jahr 1996 wurde die "BizGA" erstmals auch als Online-Datenbank veröffentlicht. Seitdem bietet sie einen bequemen Zugriff auf alle bisher verzeichneten Literaturhinweise und wird fortlaufend um aktuelle Titel erweitert. Nach über 40 Jahren bibliografischer Arbeit versammelt sie mittlerweile mehr als 60.000 systematisch geordnete Verweise auf wissenschaftliche Literatur zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel: dieses Jahr jährt sich zum hundertsten Mal die deutsche Novemberrevolution. Mit einem Klick auf die Systemstelle „E025 Novemberrevolution“ liefert die "BizGA" zurzeit 1.033 Titeltreffer zu diesem Thema. Alle angezeigten Publikationen befinden sich im Bestand der Bibliothek und können entliehen werden. Für die Forschung und Publizistik zur Novemberrevolution tut sich hier ein reichhaltiges Reservoir an grundlegenden und inspirierenden Texten auf.
Die Datenbank umfasst Titelnachweise aller Monographien und Aufsätze im Umfeld der deutschen Arbeiterbewegung, der Marxismus- und Sozialismus-Forschung, der deutschen Gewerkschaftsbewegung und der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. Dazu kommt programmatische Literatur von linken Parteien und Gewerkschaften sowie wissenschaftliche und journalistische Veröffentlichungen von Persönlichkeiten des linken Politikspektrums.
Die Zukunft
Wie die Weiterentwicklung der gedruckten Bibliografie und der dazu gehörenden Datenbank in den kommenden 40 Jahren aussehen wird, ist so offen wie alle Entwicklungen der digitalen Welt. Als nächstes Projekt steht an, sie in die geschichtswissenschaftliche Internetplattform historicum.net zu integrieren. Bei all dem, was danach kommen mag, ist nur eines sicher: Die „BizGA“ wird immer in sattem Orange leuchten.
Hier geht es zur Online-BizGA.