„Eines Menschen Weg“

war der erste Roman über Friedrich Ebert und erschien bereits 1926.

Buchcover: "Eines Menschen Weg" von Emil Felden

Bild: Emil Felden: Eines Menschen Weg von Friedrich-Ebert-Stiftung

Der Autor, Emil Felden (7.5.1874 – 4.12.1959),  war evangelischer Theologe, sozialdemokratischer Politiker, Pazifist, Schriftsteller  und ein unermüdlicher Kämpfer gegen den Antisemitismus.

Als gebürtiger Lothringer trat er seine erste Pfarrstelle 1900 im erzkatholischen Elsass an; später in Bremen  - das als „El Dorado für freisinnige Pastoren“ galt - ließ er in seiner Gemeinde eine Frau predigen, verankerte die kirchliche Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Gemeindeverordnung und versuchte, Arbeiter als Mitglieder in den Konvent aufzunehmen. Er lehnte jedes kirchliche Dogma ab und wurde dem theologischen Radikalismus zugerechnet.

1919 war Felden Mitglied der SPD geworden, 1921 -1922  saß er in der Bremer Bürgerschaft, 1923 - 1924 war er Reichstagsabgeordneter.  Mit seinen ungewöhnlichen Positionen erntete er oft Kritik von verschiedenen Seiten: sein theologischer Radikalismus irritierte die Kirchenobrigkeit; die Bremer SPD meinte, auf die Bildungsvorträge eines bürgerlichen Pastoren über religiöse, sittliche und soziale Fragen verzichten zu können und fürchtete, die Arbeiter könnten dem Einfluss der Religion und damit bürgerlicher Ideologie erliegen.

Felden hielt zahlreiche Vorträge in ganz Deutschland, verfasste Aufsätze, Studien, Predigtbände und Romane – wie eben dieser „Fritz-Ebert-Roman“. Seine Publikationen sind heute vergessen; „Eines Menschen Weg“ war auch damals sein einziges wirklich populäres Buch. Unter den Nazis fiel es der Bücherverbrennung anheim.

Volker Weidermann beschreibt es in seinem „Buch der verbrannten Bücher“  als „eine treuherzige, sozialdemokratische Heldengeschichte, … manchmal etwas kitschig, niemals kritisch. … Kein biographisches Meisterwerk, aber ein warmherziges Buch.“

Es ist heute vergriffen, in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung aber natürlich vorhanden!

 

Im Vorwärts finden Sie u.A. eine Anzeige des Dietz-Verlags, in der für "Eines Menschen Weg" geworben wird.

Die Vorwärts-Literaturbeilage "Blick in die Bücherwelt" brachte am 16.01.1927 eine Rezension des Romans. Zuvor war bereits am 04.11.1926 ein kurzer Abschnitt vorab veröffentlicht worden.


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