Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Vortrag von Dr. Stefanie Schüler-Springorum, 14. Januar 2019, Berlin
14.01.2019 / 18:15 Uhr
Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin Stiftung Topographie des Terrors Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Deutsches Historisches Museum Berlin
Am 14. Januar wird die Veranstaltungsreihe „Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik“ mit dem Vortrag von Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin, fortgesetzt. Der Antisemitismus als politische Bewegung und soziale Haltung erlebte nach dem Großen Krieg einen dramatischen Formwandel, der sich zwar für viele europäische Länder nachzeichnen lässt, in den Verliererstaaten jedoch von besonderer Virulenz war. Aus dem „kulturellen Code“, der im deutschen Kaiserreich das liberale und konservative Lager voneinander unterschieden, aber sich vor allem im bürgerlichen Milieu manifestiert hatte, wurde in den Jahren der Weimarer Republik ein Instrument zur politischen Mobilisierung auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Während sich die Zeitungsleser über medial breit ausgeschlachtete Finanzskandale empören konnten, mussten sich einzelne Wirtschaftszweige in der Provinz mit hartnäckigen Boykottanstrengungen auseinandersetzen. Im Reichstag camouflierten die offen xenophoben Debatten zur Zuwanderung aus Osteuropa nur schwach ihre judenfeindliche Absicht, während sich Kommunalpolitiker immer häufiger mit explizit antisemitischen Anträgen und Initiativen konfrontiert sahen. All dies wurde überschattet von politischen Morden und steigender Straßengewalt, so dass zumindest aus Sicht jüdischer AktivistInnen von den „guten Jahren“ der Weimarer Republik kaum gesprochen werden kann, auch wenn die Einschätzung der aktuellen Gefährdung sehr unterschiedlich ausfiel.Weimars Wirkung. Das Nachleben der ersten deutschen Republik Fast drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung verdient die Weimarer Republik zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Entstehung neue Aufmerksamkeit. Die Ringvorlesung diskutiert die verpassten Chancen und die strukturellen Defizite, fragt aber auch nach langfristigen und womöglich bis heute anhaltenden Wirkungen der ersten deutschen Republik. Gegenüber einer Verengung des Blicks auf die vielbeschworenen „Weimarer Verhältnisse“ als Vorspiel zu den Ereignissen nach 1933 unternimmt die Ringvorlesung einen doppelten Perspektivwechsel: Einerseits fragt sie nach der Eigenart und dem Stellenwert der ersten deutschen Republik innerhalb der längeren Geschichte, andererseits sucht sie die Bedeutung der mit „Weimar“ verbundenen Kultur des Politischen für ihre Nachgeschichte bis in die Gegenwart zu erörtern. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte sind herzlich willkommen! Die Veranstaltung wird in Ton und Bild u.a. auf den Webseiten der Veranstalter dokumentiert.
Topographie des Terrors Niederkirchnerstraße 8 10963 Berlin
Friedrich-Ebert-Stiftung Archiv der sozialen Demokratie Referat Public History, Netzwerk Demokratie/Geschichte 2018/19
KontaktPeter Beule
Godesberger Allee 149 53175 Bonn
+49 228 883 8076peter.beule(at)fes.de
www.geschichte-der-sozialdemokratie.de