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Bild: von BayernForum
Filmvorführung und Diskussion im Stadttheater Landsberg
#AufnachEuropa - Die Migrationsdebatte beschäftigt seit geraumer Zeit den politischen und zivilgesellschaftlichen Diskurs in Bayern, Deutschland, Europa und der ganzen Welt, vor allem seit der Hochphase der Flüchtlingsbewegung im Jahre 2015. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen warten vor der Grenze Europas auf eine bessere und sicherere Zukunft. Kriegerische Auseinandersetzungen, politische Verfolgung und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit bringen die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und sich auf eine ungewisse und gefährliche Flucht in Richtung Europa zu begeben. Alle sind von ihren individuellen Schicksalen geprägt und haben ihre eigenen tragischen Geschichten zu erzählen.
#Grenzerfahrung - Auch der Kameruner Paul Nkamani hat sich auf die Reise nach Europa gemacht. Nach seiner mehrere Jahre andauernden Durchquerung Afrikas erreichte er schließlich die nordafrikanische Mittelmeerküste. Dort traf er neben vielen anderen Flüchtenden, die verzweifelt auf ihre Chance warteten, den tödlichen Zaun von Melilla zu überqueren, auf Jakob Preuss. Ob Paul ihn gefunden hat, oder er Paul, weiß Jakob Preuss bis heute nicht, aber eins ist sicher: Die Wege der Beiden kreuzten sich fortan immer wieder.
#Auchdalang - Diese ganz persönliche Migrationsgeschichte und die spezielle Freundschaft zwischen dem Filmemacher Jakob Preuss und dem Kameruner Paul Nkamani erzählt der Regisseur in seinem Dokumentarfilm "Als Paul über das Meer kam". Dabei begleitet er über ein Jahr lang Paul's Weg von einem improvisierten Flüchtlingscamp in Marokko über die Erstaufnahme für Asylsuchende in Eisenhüttenstadt bis ins Wohnzimmer der eigenen Eltern. Thematisiert werden neben seiner Reise auch die tatsächlichen Erfahrungen und Situationen denen Paul an seinem erträumten Ziel - Deutschland - ausgesetzt ist.
#Gottvertrauen - Bei der abendlichen Filmvorführung im Stadttheater Landsberg und der anschließenden Diskussion (Moderation: Katharina Schmidt) mit dem Regisseur Jakob Preuss und Mohamed Al-Mustafa (Geflüchteter aus Syrien) wurde deutlich, wie sehr unsere Welt momentan in Bewegung ist und welche Menschen und Schicksale sich hinter der Maske einer/s Geflüchteten verbergen. Beide betonten während des Gesprächs die Komplexität und Herausforderung der Lage für alle beteiligten Akteur_innen, die keine einfache und allumfassende Lösung zulasse. Dafür bräuchte es, wie Jakob Preuss anführte, zuerst einmal eine stabile Basis, also eine gesellschaftliche Verinnerlichung des Integrations- und Vielfaltgedankens. Mohamed Al-Mustafa appellierte, den Geflüchteten eine Chance zu geben, ein Teil der Gesellschaft werden und ihre Dankbarkeit beweisen zu können. Es brauche einfach nur ein wenig Zeit. Wie Paul sagen würde: Die Mischung macht's - ein bisschen Gottvertrauen, eine Portion Flexibilität und eine Hand voll deutscher Bürokratie und Genauigkeit!
Text: Anja Dondl
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