Côte d'Ivoire

Côte d’Ivoire gilt als Wirtschaftsmotor des frankophonen Westafrikas und ist daher seit über einem Jahrzehnt ein Stabilitätsanker und diplomatische Kraft in der Region. Mit einem Anteil von ca. 40 % an der weltweiten Produktion ist Côte d‘Ivoire der größte Exporteur von Kakao. Durch Gas- und Ölvorkommen deckt das Land seinen eigenen Energiebedarf ab und exportiert Strom in die Nachbarländer. Die exportorientierte Landwirtschaft ermöglicht Côte d‘Ivoire ein stabiles Wirtschaftswachstum und hohe Investitionen durch internationale Geldgeber. Mit der deutlichen Erhöhung des Mindestlohns im öffentlichen Dienst und Privatsektor im Jahr 2023 liegt der Mindestlohn im westafrikanischen Vergleich vorne. Die Arbeiter_innen in der Agrarwirtschaft profitierten allerdings nicht von den Erhöhungen und auch im informellen Sektor bleiben die Löhne unter dem Existenzminimum.

Nach den Bürgerkriegserfahrungen Ende 2010/ Anfang 2011 erfolgte mit internationaler Unterstützung die Reform des Sicherheitssektors, die das Land stabilisierte. Gleichzeitig mobilisierte die ivorische Regierung Sicherheitskräfte und setzte sozial-ökonomische Programme im Norden um und grenzte somit die von terroristischen Gruppierungen ausgehende Gefahr erfolgreich ein.

Politische und gesellschaftliche Aussöhnung stehen auch heute im Mittelpunkt der Regierung, um den Frieden zu halten und erneute Gewaltausbrüche bei Wahlen zu verhindern. Nach mehreren Legislaturperioden der Regierungspartei Rassemblement des Houphouëtistes pour la Démocratie et la Paix (RHPD) hat sich eine politische Elite fest etabliert und der lang erhoffte Generationswechsel sowohl in der RHDP als auch in der Opposition, verläuft schleppend.

Das Land zeigt sich durch zahlreiche, schnell umgesetzte Infrastrukturprojekte dynamisch, die bislang allerdings nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zugutekommen. Bestehende Herausforderungen sind die fehlenden Arbeitsplätze außerhalb der Wirtschaftsmetropole Abidjan besonders für die junge Bevölkerung, gestiegene Lebenserhaltungskosten sowie zu wenig Chancengerechtigkeit für Frauen und Mädchen. 

Seit es in den nördlichen Nachbarländern zu Militärputschen kam, beobachtet das Land erhöhte Migrationsbewegungen, insbesondere aus Burkina Faso. Gleichzeitig strahlt die wachsende terroristische Bedrohung in der Sahel-Region auf den Norden Côte d’Ivoires aus. Dementsprechend kommt den Grenzregionen des Landes politisch besondere Aufmerksamkeit zu, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und die soziale und wirtschaftliche Resilienz der Bevölkerung zu stärken.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist seit 1990 in Côte d'Ivoire tätig und schafft Raum für den politischen Dialog zwischen den verschiedenen Lagern. Mit ihrem Programm Generation à Venir fördert die FES junge, engagierte Menschen beim Umgang mit gesellschaftspolitischen Fragen. Zu den weiteren Schwerpunkten der Projektarbeit gehören Dialogformate zum Verhältnis zw. Zivilgesellschaft und Akteuren des Sicherheitssektors sowie die Unterstützung progressiver Kräfte in Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Parteien (für mehr politische Teilhabe von jungen Erwachsenen und Frauen.)

Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit in Côte d'Ivoire auf der Webseite des Landesprojektes.

Publikationen zu Côte d'Ivoire

Barometre des medias africains

première analyse locale du paysage médiatique en Afrique ; Côte d'Ivoire 2016
Windhoek, 2017

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Problematique, opportunites et modalites d'une nouvelle constitution en Côte d'Ivoire

reforme/révision constitutionnelle - contribution de la société civile : résultats de l'enquête d'opinion sur la nouvelle constitution en Côte d'Ivoire
Abidjan, 2017

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Fieni, Pacôme

Les grandes innovations du nouveau code du travail en Côte d'Ivoire 2015

Abidjan, 2017

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Loi d'orientation agricole de Côte d'Ivoire

Loi no 2015-537 du juillet 2015
Abidjan, 2017

Publikation herunterladen (520 MB, PDF-File)


Johr, Martin

Côte d'Ivoire: der lange Weg aus der Krise

Berlin, 2015

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Aktuelle Meldungen

  • Publikation

    A majority working in the shadows

    Cover "A majority working in the shadows" Übersetzung: "Eine Mehrheit arbeitet im Verborgenen"

    Die Mehrheit der Beschäftigen in Afrika arbeitet informell und hat somit deutlich weniger Zugang zu staatlichen Leistungen. Eine Studie von FES, ILO…

    weitere Informationen

  • Blog

    Fake news and coronavirus, two global pandemics to counter!

    Worse than the new coronavirus itself, fake news is wreaking havoc, says the Ivorian journalist Israël Guébo.

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