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Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wurden mehr als 1.200 Menschen im Land Bremen befragt. Die Studie zeigt ein differenziertes Bild der aktuellen politischen Meinungslandschaft in Bremen.
Die Menschen im Land Bremen sichd vergleichsweise zufrieden ( Mittelwert 7,1 auf einer Skala von 0 bis 10), leben gern in ihren beiden Städten (91%), identifizieren sich mit dem Land (79%) und sehen in Bremen eine soziale Stadt (85%).
Die Menschen in Bremen zeigen eine hohe Lebenszufriedenheit (Mittelwert von 7,1 auf einer Skala von 0 bis 10) und bewerten zugleich ihre eigene wirtschaftliche Situation in großer Mehrheit (83%) als gut oder sehr gut. Demgegenüber wird die wirtschaftliche Lage des Bundeslands kritisch eingeschätzt. 61% schätzen diese als weniger gut ein, 19% sogar als schlecht.
Dass im April 2021 in einer Phase der Pandemie mit bundesweit viel Kritik am Impffortschritt, anhaltendem Lockdown und wechselnden Verordnungen 56% der Bremer_innen mit dem Krisenmanagement des Bremer Senats zufrieden sind, ist ein vergleichsweise guter Wert. Zeitgleich äußerten sich nur 19% der Deutschen zufrieden mit dem Corona-Management der Bundesregierung. 55% sind zudem generell mit der Arbeit des Bremer Senats zufrieden, jedoch mit einem klaren Unterschied zwischen Bremen und Bremerhaven.
Auf die Frage, welche Themen in der Landespolitik zukünftig am wichtigsten sind, wurde die Bildungspolitik mit 49% deutlich am häufigsten genannt (bei bis zu drei möglichen Antworten). Es folgen nahezu gleich auf die Themen soziale Ungleichheit und Armut, Wirtschaft und Arbeit, Gesundheit und Pflege sowie Sicherheit und Kriminalität. Auffallend ist, dass klassische Großstadtthemen wie Mieten und Verkehr sowie mit Verschuldung ein politischer Dauerbrenner des Landes nachrangig genannt wurden.
Zu den abgefragten aktuellen Sachthemen der Bremer Politik zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Während klare Mehrheiten mehr Investitionen in die Bremer Innenstadt befürworten (86%) und die Vergabe von iPads an Schulkinder als richtungsweisende Maßnahme loben (82%), ist das Meinungsbild gemischt in der Frage, ob für die Bremer Wirtschaft eher klassische Industrien (39%) oder Wissenschaft und Forschung (53%) zukunftsträchtig sind und ob es einen steuerfinanziert kostenfreien ÖPNV in Bremen-Stadt (45%) oder weiterhin den Ticketkauf für jede Fahrt (48%) geben solle. Bei einigen dieser Fragen zeigen sich zudem deutliche Einstellungsunterschiede zwischen soziodemografischen Bevölkerungsgruppen. Dies deutet auf hohen Diskussionsbedarf hin, so dass die Friedrich-Ebert-Stiftung hierzu öffentliche Dialogangebote machen wird.
Rechtspopulistische Einstellungen spielen nur eine sehr geringe Rolle und 84% finden es gut, dass Rechtspopulisten in Bremen weniger Unterstützung finden als andernorts. Allerdings zeigen sich 31% der Bremer_innen als weit entfernt von politischer Teilhabe und 73% stimmen der Aussage zu: „Die Politik weiß nicht, was mich persönlich bewegt.“ Hier bestehen wichtige Aufgaben für die politische Bildung – und damit auch für die Friedrich-Ebert-Stiftung – Bürger_innen und Politik zusammen zu bringen und Menschen für die politische Teilhabe zu begeistern.
Hinterdrunginformation:
Die Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde von Kantar Public, Bereich Politikforschung durchgeführt. Autor_in: Christoph Döbele, Sophia Schmid
Methode: 1.219 Befragte, gemischte Telefon- und Online-Umfrage, Feldzeit: 12.-25.4.2021. Maximale Fehlertoleranz bei einem 95%-Konfidenzintervall: 2,8%.
Am 14.6.2021 wird die Studie öffentlich u.a. mit Bürgermeister Andreas Bovenschulte diskutiert. Information und Anmeldung unter: https://www.fes.de/julius-leber-forum/artikelseite-julius-leber-forum/studienpraesentation-bremen
Döbele, Christoph; Schmid, Sophia
Eine Studie von Kantar Public im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, Julius-Leber-Forum / Christoph Döbele, Sophia Schmid. - Hamburg : Friedrich-Ebert-Stiftung, Julius-Leber-Forum, 2021. - 27 Seiten = 2 MB, PDF-File. - Electronic ed.: Berlin : FES, 2021ISBN 978-3-96250-928-6
Zum Download (PDF) (2 MB, PDF-File)
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