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Private Sponsorship-Programme stehen in Europa noch am Anfang. Spanien könnte nun wichtige Impulse geben.
Bild: Madrid, Spain von Maria Teneva / Unsplash lizenziert unter CC0 1.0
In einer Zeit, in der die Migrationsbewegungen weiter zunehmen und die Akzeptanz von Neuankommenden unter Druck steht, sind innovative Konzepte dringend erforderlich. Private Sponsoringprogramme für Geflüchtete könnten hierbei eine wichtige Rolle einnehmen. Das Konzept sieht im Wesentlichen eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen einer Regierung, die anerkannten Geflüchteten die legale Aufnahme ermöglicht, und privaten Akteuren vor. Diese bürgen für den Geflüchteten oder unterstützen bei allgemeinen Aktivitäten wie Behördengängen. Sie dienen als soziale Verbindung zur Aufnahmegesellschaft. Hauptziel ist eine umfassende Unterstützung bei der Integration von Geflüchteten in eine lokale Gemeinschaft - unter flexibler Berücksichtigung des lokalen Kontextes.
Während Kanada über 40 Jahre lang ein Modell für „Community-based Refugee Sponsorship” entwickeln konnte, steckt Europa noch in der Anfangsphase. Dennoch ist in den letzten Jahren eine kleine, aber wachsende Zahl von Initiativen entstanden. Dazu gehören die humanitären Korridore in Italien und Frankreich, das gemeindebasierte Förderprogramm in Großbritannien und das von Verwandten in Deutschland und Irland unterstützte private Förderprogramm. Auch die Niederlande, die Slowakei und Polen zeigten bereits Interesse an eigenen Programmen.
In diesem Jahr begannen auch Deutschland und Spanien mit der Implementierung neuer Pilotprojekte. Deutschland startete die NesT-Initiative ("Neustart im Team"), bei der mindestens fünf Mentor_innen aus der Zivilgesellschaft für jeweils einen Geflüchteten bürgen – etwa bei der Wohnortsuche und der Zahlung der Miete für zwei Jahre. Insgesamt strebt die Initiative die Umsiedlung von 500 besonders gefährdeten Geflüchteten an. Erste Ankünfte werden nach dem Sommer erwartet.
Spanien begann bereits im März mit der Aufnahme von 29 syrischen Geflüchteten in den drei baskischen Städten Bilbao, Donostia und Vitoria. Nach Aussagen von lokalen Gruppen sind die ersten Erfahrungen bisher vielversprechend. Der Zusammenhalt der lokalen Gemeinschaft scheint die Bottom-up-Integration von Geflüchteten zu fördern.
Dennoch ist Vorsicht geboten. Die Zahl der Fälle ist deutlich zu gering, um einen neuen Trend zu erkennen. Eine erste Evaluierung der Pilotprojekte wird entscheidend dafür sein, ob sich andere Länder anschließen. In jedem Fall sollten die derzeitigen Bemühungen stärker unterstützt werden.
Mehr zum spanischen Projekt können Sie in der FES-Publikation "Community-based refugee sponsorship in Spain: What are the experiences? der Migrationsexpterin Cristina Manzanedo lesen.
Manzanedo, Cristina
What are the experiences? / Cristina Manzanedo. - Budapest : Friedrich-Ebert-Stiftung Regional Project "Flight, MIgration, Integration in Europe", July 2019. - 5 Seiten = 200 KB, PDF-File. - (Q&A: Trending issues on migration)Electronic ed.: Budapest : FES, 2019
Publikation herunterladen (200 KB, PDF-File)
… und warum Spaniens Einwanderungspolitik dennoch kein Modell für Europa ist.
Ansprechpartner
Jochen Dahm
0228 883-7106Jochen.Dahm(at)fes.de
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