Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Angesichts von Brexit, wiedererstarkenden Nationalismen in Europa und weltweit grassierendem Populismus wird die Bedeutung politischer Bildungsarbeit immer wichtig.
Bild: v.r.n.l.: Ralf Melzer, Anna-Lena Koschig, Kurt Beck, Robert Menasse, Sabine Fandrych, Roland Schmidt von Katjana Frisch/FES
München, 5. Juli 2017. In Anwesenheit des Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung Kurt Beck und des geschäftsführenden Vorstandsmitglieds Dr. Roland Schmidt hat das FES-BayernForum am 5. Juli 2017 offiziell seine neuen Büro- und Veranstaltungsräume in München eröffnet. Das BayernForum wurde als Regionalbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung 1999 gegründet und richtet seine Angebote an die Regionen München, Oberbayern und Schwaben. Im April 2017 ist es von seinem alten Standort in der Prielmayerstraße in die Herzog-Wilhelm-Straße 1 umgezogen.
Kurt Beck hob bei diesem Anlass die besondere Bedeutung politischer Bildungsarbeit angesichts von Brexit, wiedererstarkenden Nationalismen in Europa und weltweit grassierendem Populismus hervor. Unter dem Titel "Bayern im Europa der Zukunft" waren Vertreter_innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Kultur zusammengekommen, um zu diskutierten, wie ein freies, gemeinsames, friedliches und soziales Europa gelingen und welche Rolle darin eine Region wie Bayern spielen kann. Mit der Veranstaltung wurde auch Dr. Ralf Melzer, der neue FES-Büroleiter in München, im Kreis der anwesenden Partner_innen des BayernForums vorgestellt. Melzer unterstrich, das regional verwurzelt zu sein und europäisch zu denken, einander nicht ausschließen. Ziel sei ein friedliches und soziales Europa "ohne nationale oder regionale Borniertheiten". Die im Mai 2017 neu gewählte Landesvorsitzende der BayernSPD, Natascha Kohnen, betonte in ihrem Grußwort die Notwendigkeit, dass Politik verstärkt über die jeweilige Legislaturperiode hinaus denken müsse. Sie dankte dem BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung für seine Arbeit und nannte beispielhaft die 2016 erschienene Studie "Lebensentwürfe junger Frauen und Männer in Bayern" von Jutta Allmendinger, Sophie Krug von Nidda und Vanessa Wintermantel. Für politische Entscheidungsträger_innen sei es besonders wichtig, dass sie wissen, was zum Beispiel konkret die Erwartungen junger Frauen und Männer in Bayern sind. Für die Studie waren Menschen zwischen 18 und 40 Jahren in Bayern dazu befragt worden, wie ihre Lebensrealitäten sind, wie sie ihr Leben gestalten und welche Wünsche und Vorstellungen sie für ihre Zukunft haben.
Den Impulsvortrag der Veranstaltung hielt der österreichische Schriftsteller und Essayist Robert Menasse, dessen Buch "Der europäische Landbote" 2013 mit dem Preis "Das Politische Buch" der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet wurde. Das Grundproblem, so Menasse, sei die Machtfülle des Europäischen Rats im Vergleich zu Kommission und Europäischem Parlament. Die Stärkung des Europäischen Rats im Lissabon-Vertrag sei der "Sündenfall" gewesen und ursächlich für die gegenwärtigen Krisen. Es bestehe ein Widerspruch zwischen der Grundidee der europäischen Einigung, die darin bestehe, nationale Souveränitätsrechte an die europäischen Ebene abzugeben und langfristig nicht nur Nationalismus sondern auch die Nationen in Europa zu überwinden und dem Bestreben der Regierungen der Mitgliedstaaten, genau dies zu verhindern. Seit der Kommissionspräsidentschaft von Manuel Barroso werde die EU nicht mehr weiterentwickelt, sondern nur noch der Status quo verwaltet, kritisierte Menasse. Der Weg zur nach-nationalen Demokratie, so Menasse, gehe nur über kleine Schritte, aber diese kleinen Schritte müssten mit einer "systematischen Verfassungsdebatte" begleitet werden. Die anschließende Podiumsdiskussion wurde von Dr. Sabine Fandrych, der Leiterin der FES-Abteilung Politische Akademie, moderiert. Darin forderte Kurt Beck, dass man die Erfolge der Europäischen Union herausfiltern und den Bürgerinnen und Bürgern diese Erfolge stärker als bisher vermitteln müsse. Er hoffe, so Beck, dass es gelingen werde, die gegenwärtige "Erstarrung in Europa aufzubrechen".
Ansprechpartner in der Stiftung
Ralf Melzer
Der Umgang mit Rechtspopulismus in Europa ist eine der derzeit größten Herausforderung in der EU.
Gegenstrategien gibt es, sie müssen nur mehr Gehör…
EU-Politik versus nationale Interessen und Blockade progressiver Politik: Lässt sich der Nationalstaat nicht mit Europa vereinbaren, muss er am Ende…
Verteidigungspolitik im Fokus, die Reformen der Eurozone vertagt. Das Ministertreffen zwischen Deutschland und Frankreich im Juli machte deutlich, bei…
Unter dem Generalverdacht der Klientelpolitik für ihre Mitglieder waren Gewerkschaften lange als Reformgegner und Ewiggestrige verschrien. Aktuelle…
Viele Europäer_innen attestieren der EU ein Demokratiedefizit, immer mehr wollen selbst aktiv werden. Proeuropäische Bewegungen gehen gegen…
Der Wahlausgang in Großbritannien wird die Brexit-Verhandlungen nicht eben vereinfachen. Wirtschaftlich wird er nicht nur Auswirkungen auf den…
Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg und Gewalt. Menschen sind erst dann "sicher", wenn sie ihre Potenziale frei entfalten können. Frieden und menschliche Sicherheit sind die Konzepte, auf denen unser friedens- und sicherheitspolitisches Engagement beruht. weiter
Das FES-Regionalbüro für Kooperation und Frieden in Europa (FES ROCPE) in Wien widmet sich den Herausforderungen für Frieden und Sicherheit in Europa seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor einem Vierteljahrhundert, die es zu bewältigen gilt. weiter