Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Mit Rohstoffpartnerschaften will sich die EU ihren Zugang zu kritischen Rohstoffen sichern. Warum das so ist und wie sie auch für rohstoffreiche Länder attraktiv gestaltet werden können, erfahren Sie in unserer Analyse.
Weltweit nimmt der Bedarf an Rohstoffen zu. Auch in Deutschland und der EU ist die Nachfrage drastisch gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Fest steht, dass die notwendige sozial-ökologische Transformation und die voranschreitende Digitalisierung in der EU und weltweit ohne verlässliche Rohstoffimporte nicht umsetzbar sind. Allerdings haben sich im vergangenen Jahrzehnt enorme Abhängigkeiten von einzelnen Ländern, insbesondere von China, entwickelt. Aktuell bezieht Deutschland etwa über 90 % der raffinierten kritischen Rohstoffe, wie zum Beispiel Seltene Erden, Nickel oder Kupfer, aus China.
Wie problematisch diese Abhängigkeiten sind, zeigte sich besonders deutlich während der Finanzkrise 2008, der Coronakrise und der anhaltenden Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Nicht zuletzt aufgrund dieser zahlreichen Krisen und geopolitischen Verschiebungen haben sich Deutschland und die EU auf die Suche nach neuen Partnern gemacht. Mit Angeboten, die die lokale wirtschaftliche Entwicklung stärken – gepaart mit der Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten –, versucht die EU, attraktiv für rohstoffreiche Länder zu sein und sich gleichzeitig von Ländern wie China abzugrenzen.
Im Jahr 2023 führte die Friedrich-Ebert-Stiftung eine Fachgesprächsreihe zum Thema „Rohstoff-Wertepartnerschaften: Chancen für Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit“durch. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, wie bi- und multilaterale Partnerschaften gestaltet werden müssen, um sowohl eine Diversifizierungsstrategie Deutschlands und der EU als auch Wertepartnerschaften im Sinne von Menschenrechten und Umweltschutz vorantreiben zu können. Die Analyse Rohstoffpartnerschaften: Spannungsfeld zwischen Menschenrechten, Transformation und wirtschaftlicher Souveränität baut auf den Diskussionen der sechsteiligen Fachgesprächsreihe auf. Die Teilnehmer_innen setzten sich aus Vertreter_innen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaften zusammen. Es wurde insbesondere regionalspezifische Expertise aus Lateinamerika, Afrika und der EU einbezogen.
Die Analyse formuliert zehn Empfehlungen, wie Rohstoffpartnerschaften ausgestaltet sein müssen, damit sie sowohl dem Ziel der Versorgungssicherheit europäischer Staaten gerecht werden, als auch den Interessen von rohstoffreichen Ländern. Denn für echte, strategische Partnerschaften braucht es dringend sozialdemokratische Ideen. Partnerschaften müssen der wirtschaftlichen, sozialen und umweltrechtlichen Entwicklung rohstoffreicher Drittstaaten dienen, während sie europäischen Unternehmen mit einer gezielten Industriepolitik Anreize dafür setzt. Dazu müssen sich Deutschland und die EU Diskrepanzen und Zielkonflikte zwischen den Zielen und Erwartungen europäischer Länder und denen rohstoffreicher Drittländer stellen und gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft Lösungen entwickeln:
Fest steht, um attraktive Angebote für rohstoffreiche Drittstaaten zu schaffen, bedarf es einer kohärenten deutschen und europäischen Gesamtstrategie. Denn das Potenzial von Rohstoffpartnerschaften liegt in der klugen Verknüpfung von Industriepolitik und internationaler Zusammenarbeit unter Berücksichtigung sicherheitspolitischer Aspekte.
Korn, Franziska; Gohla, Vera; Dünhaupt, Petra
Spannungsfeld zwischen Menschenrechten, Transformation und wirtschaftlicher Souveränität / Franziska Korn, Vera Gohla, Dr. Petra Dünhaupt ; Herausgebende Abteilung: Abteilung Internationale Zusammenarbeit - Referat Globale und Europäische Politik. - Bonn : Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Mai 2024. - 18 Seiten = 280 KB, PDF-File. - (Analyse). - (Globale und regionale Ordnung)Electronic ed.: Bonn : FES, 2024ISBN 978-3-98628-483-1
Zum Download (PDF) (280 KB, PDF-File)
Die Zukunft der deutschen und europäischen Wirtschaft hat ein Finanzierungsproblem. Wie die neue EU-Legislatur jetzt eine gemeinsame…
Die FES unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit der „Unabhängigen Kommission für die Reform der internationalen Unternehmensbesteuerung (ICRICT).…
Die Verabschiedung der EU-Lieferkettenrichtlinie durch das EU-Parlament war ein langer Weg. Was sie für Unternehmen auf dem europäischen Markt…
Deutschlands angekündigte Enthaltung zum Lieferkettengesetz sorgt für Unmut in der EU. Gibt es noch eine Lösung?
Es lauern neue Abhängigkeiten und Risiken. Wichtig ist jetzt eine gemeinsame Energieinfrastruktur – und pragmatisch-robuste Industriebeziehungen zu…
Alle FES-Expert_innen für int. Gemeinschaft u. Zivilgesellschaft
Millionen von Menschen erfahren im Corona Virus eine Bedrohung für ihre Gesundheit und ihren Job. Eine grundlegende soziale Absicherung kann das Schlimmste verhindern. Welches Land wie aufgestellt ist und was noch getan werden muss, zeigt eine interaktive Karte der FES. weiter
Wie nah ist die Weltgemeinschaft den nachhaltigen Entwicklungszielen schon gekommen? Der jährlich erscheinende Bericht zu Hürden und Widersprüchen bei der Umsetzung der Agenda 2030. weiter