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Im November 2017 kamen 30 feministische Akademikerinnen, Sozialaktivistinnen, progressive Frauen aus Gewerkschaften und Politik aus unterschiedlichen Regionen des afrikanischen Kontinents zum ersten “Feministischen Ideen-Labor” in Maputo zusammen. Dabei verfolgten sie das Ziel, aus feministischer Perspektive gemeinsam die wesentlichen Herausforderungen, die durch sozio-ökonomische und politische Entwicklungen entstehen, zu analysieren, das feministische Fachwissen und den Aktivismus zu stärken und weiter zu entwickeln und darüber zu diskutieren, wie die Arbeit der Feminist_innen zu einer sozial und geschlechtergerechten Alternative zum aktuellen Entwicklungsmodell, zu Entscheidungsfindungsprozessen und politischer Partizipation beitragen kann.
Die Teilnehmerinnen der ersten Veranstaltung wählten für ihre gemeinsame Arbeit als “African Feminist Reflection and Action Group” (Afrikanische Reflektions- und Aktionsgruppe) den konzeptionellen Rahmen des Extraktivismus. Unter den Begriff im weiteren Sinne fällt nicht nur die Rohstoffindustrie, sondern auch ein rücksichtsloses Wirtschaftsmodell, in dem alle Arten von “Rohmaterialien” ausgebeutet werden (Mineralien, Öl, Land, Arbeit, Körper, Nahrungsmittel etc.) um daraus Geld zu machen ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Dieses Wirtschaftssystem stärkt die Macht der Unternehmen, fördert die Kommerzialisierung von Ressourcen und intensiviert die Vertreibung von Menschen und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage, verstärkt Verbrechen und strukturelle Gewalt und ist weitestgehend von der unbezahlten (Pflege-) Arbeit von Frauen abhängig.
Eine gemeinsame Agenda
Bei dem zweiten feministischen Ideen-Labor – das vom 7. bis 9. Mai 2018 in Kampala, Uganda, stattfand – beschloss die Gruppe, eine gemeinsame Forschungs- und Aktions-Agenda zum Thema „Feministischer Widerstand gegen und Alternativen zum Extraktivismus“ auszuarbeiten. Auf der Grundlage dieser Agenda sind sechs unterschiedliche, konkrete Projekte angestoßen worden:
1) Feministische Solidarität im Widerstand gegen den Extraktivismus und die Entwicklung von Alternativen (Zusammenkunft von Feminist_innen und gemeinsames Lernen mit Aktivistinnen aus Mozambique, Brasilien und Angola),
2) Feministische Schulen von Frauen in der Landwirtschaft und Frauen im Bergbau zur Auflösung des Patriarchats (Arbeitsgruppen mit Frauen aus dem Bergbau und aus landwirtschaftlichen Gemeinden in Südafrika),
3) Förderung des feministischen landwirtschaftlichen Raums (Aufzeichnung der Stimmen von Frauen aus landwirtschaftlichen Gemeinden in Botswana),
4) Ablehnung genetisch manipulierter Nahrungspflanzen (Aktionsforschung in Nigeria),
5) “Totale Stilllegung” (Entwicklung eines gewerkschaftlichen Werkzeugs zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen in Südafrika),
6) Verbindung von Extraktivismus mit sexueller, reproduktiver Gesundheit und den Rechten junger Frauen (Aktionsforschung in der Demokratischen Republik Kongo).
Tina Hennecken Andrade
Av. Tomás Nduda, 1313 Maputo - Mosambik
FES Mosambik
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