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Ein Blick in die Zukunft. Geopolitische Dynamiken und Szenarien für Syrien in 2030.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hat in Kooperation mit der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) die Publikation »Looking Ahead. Geopolitical Dynamics and Scenarios for Syria in 2030« herausgebracht. In neun Beiträgen werden Szenarien für Syrien über die aktuellen Ereignisse hinaus entwickelt.

Der seit elf Jahren andauernde zerstörerische Krieg in Syrien hat eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit hervorgebracht. Trotz internationaler Bemühungen um eine politische Lösung ist eine friedliche und inklusive Konfliktregelung nach wie vor nicht absehbar. Die militärische Präsenz fünf ausländischer Staaten (Iran, Israel, Russland, Türkei und USA) hat das Land de facto in Einflusszonen aufgeteilt, und die geopolitischen Interessen der Groß- und Regionalmächte stehen einer inklusiven und nachhaltigen politischen Konfliktlösung entgegen.

Auch wenn die landesweite Gewalt in den letzten Jahren zurückgegangen ist, ist das Leben von Millionen von Zivilistinnen und Zivilisten in Syrien durch militärische Auseinandersetzungen, Repression, den Kollaps der Wirtschaft und Armut gefährdet bzw. beeinträchtigt. Insgesamt sind laut UN etwa 6 Millionen Syrerinnen und Syrer in andere Länder geflüchtet, 6,7 Millionen sind Binnenvertriebene. Von ihnen leben rund 2,8 Millionen in Idlib und im nördlichen Aleppo, meist in Lagern unter unmenschlichen Bedingungen. Knapp 80 Prozent der ansässigen Bevölkerung (13,4 Millionen) sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Neben der großflächigen Zerstörung der grundlegenden Infrastruktur (Krankenhäuser, Wasserversorgung, Schulen, usw.) stellen die Misswirtschaft und Staatskorruption große Herausforderungen nicht nur für den Lebensalltag der Menschen, sondern auch für Bemühungen um Stabilisierung und Wiederaufbau dar.

Die Publikation »Looking Ahead. Geopolitical Dynamics and Scenarios for Syria in 2030« schaut über die aktuellen und kurzfristigen Entwicklungen in Syrien hinaus. Sie nimmt in neun Beiträgen in den Blick, wie sich die Interessen und Prioritäten der in Syrien dominanten regionalen und internationalen Akteure bis Ende des Jahrzehnts verändert haben könnten, und entwickelt mögliche Szenarien für die verschiedenen Teile Syriens. Dabei geht es auch darum, die unterschiedlichen Perspektiven und Politikansätze relevanter Akteure in Syrien zu verstehen, um besser auf mögliche Entwicklungen vorbereitet zu sein und Handlungsmöglichkeiten zu eruieren. Angesichts der derzeitigen Veränderungen der geopolitischen Lage in der Region – vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und den Verhandlungen über ein neues Atomabkommen mit dem Iran – zeigt die Studie Ansatzpunkte für deutsche und europäische Politik in Syrien auf.  

Looking ahead

Geopolitical dynamics and scenarios for Syria in 2030
Bonn, 2022

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Dr. Johannes Crückeberg

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