Proto-Zionist und Gründungsvater der Kölner Sozialdemokratie: Moses Hess
Veranstaltungsnummer: 282955 – als .ics herunterladen
Er sollte als einer der Väter der deutschen Sozialdemokratie und Vordenker des modernen politischen Zionismus in die Geschichte eingehen: der deutsch-jüdische Philosoph und Schriftsteller Moses Hess, der 1812 in Bonn geboren wurde und dessen Wege ihn nach seinem dortigen Studium u.a. nach Köln führten.
Hier war er publizistisch und organisatorisch in der noch jungen Arbeiterbewegung tätig. Er führte Karl Marx und Friedrich Engels an Sozialismus und Kommunismus heran und spielte damit für ihre Theoriebildung eine entscheidende Rolle. Mit seiner idealistischen Philosophie wandte er sich jedoch vom Kommunismus und dessen zentraler Idee vom Klassenkampf ab und wurde durch die Begegnung mit Ferdinand Lassalle zu einem der ersten Sozialdemokraten und zum Gründungsvorsitzenden der Kölner SPD.
War Hess lange Zeit ein typischer Vertreter des assimilierten jüdischen Bildungsbürgertums, konzentrierte er sich gegen Ende seines Lebens auf die Idee der Gründung eines jüdischen Nationalstaats. Es waren seine Erfahrungen mit Antisemitismus, Unterdrückung und Ungleichheit, die ihn zum Sozialismus geführt hatten, und die ihn nun zum „ideellen Vater Israels“ machten.
Moses Hess starb am 6. April 1875 in seinem langjährigen Wohnort Paris. Er wurde auf Wunsch auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Deutz beigesetzt. Anlässlich seines 150. Todestags wollen wir das Wirken dieses bedeutenden deutschen Intellektuellen würdigen, das weit über das Rheinland hinaus ausstrahlte. Hess’ Lebensgeschichte und –werk stehen außerdem emblematisch auch für heutige Entwicklungen: Eine Hinwendung zum Zionismus entsteht oft aus der Not heraus, als Reaktion auf einen hartnäckigen Antisemitismus.
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Termin
Mittwoch, 09.04.25
19:00-20:30 Uhr
Registrierung möglich
bis Mittwoch, 09.04.25
Teilnahmepauschale
keine
Veranstaltungsort
Köln
Ansprechpartner_in
Severin Schmidt
Severin.Schmidt@fes.de
Kontaktanschrift
Kartäusergasse 9 – 11
50678 Köln