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Veranstaltungsnummer: 258650 – als .ics herunterladen
Über lange Zeit hinweg hatte der linke Antisemitismus hierzulande als ein Tabuthema gegolten. Ja manche waren sogar der Überzeugung, dass sich als antifaschistisch begreifende Linke per se nicht einer antisemitischen Gesinnung verdächtig machen könnten. Doch dass dies ein Irrtum ist, hat sich spätestens im Sommer 2005 gezeigt, als ein Buch zu einem am 9. November 1969 im damaligen West-Berlin auf das Jüdische Gemeindehaus verübten Bombenanschlag erschien. Darin hatte ein 68er-Kommunarde gestanden, warum und in wessen Auftrag er die 250 Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Judenpogroms vom November 1938 hatte in die Luft sprengen wollen. Seitdem ist es schwierig, wenn nicht gar ausgeschlossen, weiter auf der Annahme zu beharren, dass sich Linkssein und Judenfeindschaft prinzipiell ausschließen würden.Der Verfasser des besagten Bandes, Wolfgang Kraushaar, hat die aus der 68er-Bewegung stammende Linie, in der eine durchaus legitime Kritik am Staat Israel in eine antizionistische Feinderklärung und eine neue Judenfeindschaft umgekippt ist, weiterverfolgt. In seinem Vortrag schlägt er den Bogen von den israelfeindlichen Reaktionen auf den Sechstagekrieg im Juni 1967 über eine Serie von Bomben- und Brandanschlägen auf jüdische und israelische Einrichtungen bis hin zu der im Sommer 1976 im Zuge einer Flugzeugentführung erfolgten Selektion zwischen jüdischen und nichtjüdischen Geiseln durch einen bundesdeutschen Helfer palästinensischer Terroristen, einen Frankfurter Soziologiestudenten. Der vor nunmehr 50 Jahren von Palästinensern in München verübte Überfall auf die israelische Olympiamannschaft bietet einen besonderen Anlass, um über die immer noch in einer doppelbödigen Israel-Kritik lauernden Gefahren nachzudenken. Nicht umsonst hatte der Auschwitz-Überlebende Jean Amery bereits 1969 inständig davor gewarnt, dass der Antisemitismus im Antizionismus laure "wie das Gewitter in der Wolke".Dr. Wolfgang Kraushaar ist Politikwissenschaftler an der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Bekannt wurde er als Chronist der 1968er-Bewegung, zu der er zahlreiche Bücher veröffentlicht hat (www.wolfgang-kraushaar.com) .Moderatorin: Laura Hammel ist Politikwissenschaftlerin und forscht seit mehreren Jahren zu Verschwörungstheorien. Sie promoviert derzeit an der Universität Tübingen zu Verschwörungstheorien in rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen.Eine gemeinsame Veranstaltung des Fritz-Erler-Forums der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Evang. Bildungszentrums Hospitalhof, des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Region Stuttgart e.V. und des Fördervereins Emanzipation und Frieden e.V.PROGRAMM19:30 Uhr BegrüßungUlrike Kammerer, Evang. Bildungszentrum HospitalhofOliver Schael, Fritz-Erler-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung19:40 Uhr VortragDr. Wolfgang Krausharr: Wie antisemitisch war die 68er-Bewegung?20:25 Uhr Diskussionmit Wolfgang Kraushaar und dem PublikumModeration: Laura Hammel21:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Donnerstag, 29.09.2219:30-21:00 Uhr
Teilnahmepauschale keine
Büchsenstr. 3370174 Stuttgart
Oliver Schael oliver.schael@fes.de
Kontaktanschrift
Fritz-Erler-Forum Werastr. 2470182 StuttgartTel. 0711-24839440, Fax 0711-24839450www.fes.de/de/fritz-erler-forum/