Die FES wird 100! Mehr erfahren

Armin Nassehi (2021): Unbehagen

Theorie der überforderten Gesellschaft. München: C. H. Beck (2021)

Zur Verlagsseite

Kurzgefasst und eingeordnet von Hans-Peter Schunk
Hans-Peter Schunk ist ist Doktorand am Seminar für Neueste Geschichte der Philipps-Universität Marburg.


buch|essenz

Kernaussagen

Das zentrale Problem der modernen Gesellschaft ist nicht, dass der Einzelne mit einer komplexer gewordenen Gesellschaft überfordert ist, wie es andere soziologische Betrachtungen nahelegen; ihr zentrales Problem ist, dass sie mit sich selbst in ihren Möglichkeiten überfordert ist. Und dies, obwohl sie eigentlich alle nötigen Mittel besitzt, um derzeitige Krisen und Probleme zu lösen.

Anhand der Corona- und der Klimakrise sowie zahlreichen Einzelproblemen lässt sich insbesondere mithilfe systemtheoretischer Ansätze aufzeigen, dass es bei Bewältigungsversuchen zur Überforderung kommt, die in ein generelles Unbehagen umschlägt. Gesamtgesellschaftliche Lösungsansätze können dabei nicht ausschließlich in der Politisierung von Problemen und dem Appell an gemeinschaftliches Handeln gesucht werden.

Einordnung aus Sicht der Sozialen Demokratie

Die Soziale Demokratie, die sich fortwährend für eine progressive Entwicklung der Gesellschaft einsetzt, besitzt ein historisches Interesse daran, neue Erkenntnisse über die Herausforderungen der modernen Demokratie zu erlangen.

Das vorliegende Buch analysiert die moderne, funktional ausdifferenzierte Gesellschaft, mit starker Betonung des Wechselspiels und der Dynamiken der einzelnen Teilsysteme. Dabei zeitigt die Analyse insbesondere eine Auseinandersetzung mit traditionellen Appellen der Sozialen Demokratie zu weitreichender gesellschaftlicher Solidarität.


buch|autor

Armin Nassehi, 1960 in Tübingen geboren, hat Erziehungswissenschaften, Philosophie sowie Soziologie studiert und ist seit 1998 Professor für Soziologie an der Universität München. Nassehi trat in den vergangenen Jahren darüber hinaus publizistisch in Erscheinung. Viel beachtet waren seine Bücher: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft (2019) oder Das große Nein. Eigendynamik des gesellschaftlichen Protests (2020). Weiterhin schreibt er gelegentlich Gastbeiträge für große deutsche Zeitungen oder tritt im Fernsehen auf.


Armin Nassehi: buch|essenz anhören


buch|inhalt

1. Einleitung

Moderne Demokratien befinden sich unablässig in der Krise. Die funktional ausdifferenzierte Gesellschaft ist mit sich selbst überfordert. Dieser Umstand liegt in der Tatsache begründet, dass den meisten Menschen zwar bewusst ist, dass alle zur Lösung der vitalen Probleme der Gesellschaft notwendigen Mittel zur Verfügung stünden, diese aber dennoch Leid und Konflikte zulässt. Die weitreichenden Handlungs-, Reaktions- und Gestaltungsmöglichkeiten der Gesellschaft führen bisweilen dazu, dass diese Möglichkeiten aufgrund ihrer Eigenkomplexität und den erwachsenden Erwartungshaltungen zur Überforderung führen. Das Ergebnis der Grenzen dieser Verarbeitungskapazität ist die Überforderung der Gesellschaft mit sich selbst und einem daraus erwachsenden Unbehagen. Um die moderne Gesellschaft akkurat analysieren zu können, ist die Teilung in Sozialdimension (Wer?) und Sachdimension (Was?) vonnöten.

2. Theodizee

Wir befinden uns in einer Theodizee des freien Willens. Wie kann es die Freiheit unseres Willens zulassen, dass wir freiwillig das Falsche tun? Der Hilfsbegriff Soziodizee beschäftigt sich in dieser Hinsicht mit der Frage, wie die gegenwärtige Ordnung zu rechtfertigen ist. Dies zielt nicht auf die objektiv bestehenden Verhältnisse ab, sondern auf die Selbstbeschreibung der Gesellschaft – gleichsam wie die Menschen das Geschehen empfinden. Dabei hinkt die Gesellschaft jedoch stets den Verhältnissen selbst hinterher.

Die gesellschaftlichen Akteur_innen sind keine außenstehenden Beobachter_innen, sondern verquickt mit den Verhältnissen, in denen sie sich selbst vorfinden. Die moderne Gesellschaft wird permanent auf die Bedingungen ihrer eigenen Möglichkeiten hingewiesen. Bei der Klimakrise ist es beispielsweise offensichtlich, dass im Grunde alle zur Problemlösung notwendigen Konzepte und Mittel theoretisch umsetzbar wären; dennoch ist nicht immer klar erkennbar, woran die tatsächliche Umsetzung scheitert. Dieses perspektivische Changieren zwischen Transparenz und Intransparenz ist eine Quelle des Unbehagens.

3. Versuchsaufbau

Eine Gesellschaft konstituiert sich erst, seitdem die Verhältnisse als veränderbar gelten und es eine Öffentlichkeit gibt, in der diesbezüglich relevante Fragen diskutiert werden. Selten hat sich dabei die Gesellschaft disruptiv durch eine Revolution verändert, sondern stattdessen durch Evolution und unmittelbare Lernprozesse. Eine kritische Selbstbeobachtung zur Verbesserung der Verhältnisse erweist sich dabei als zentral, kann aber bei Nichterfüllung eine Quelle von Unbehagen darstellen. Die Gesellschaft befindet sich in einem Spannungsfeld einer dauerhaften Verwirrung zwischen Gestaltbarkeit und musterhafter Stabilität respektive zwischen dem Spannungsfeld gut begründeter Kritik und einer verblüffenden Launenhaftigkeit.

Die moderne Gesellschaft ist weitreichend funktional ausdifferenziert. In der Coronakrise spiegelt sich diese Ausdifferenzierung in der medizinischen Perspektive, in der ökonomischen, der des Bildungssystems, in familialen Kontexten, im Rechtssystem, in den Massenmedien, in der Politik, in der Wissenschaft und in anderen Bereichen wie Kunst oder Kultur wider. Das größte Problem einer derartigen Differenzierung ist die Frage, wie sich die Logiken der parallel operierenden Teilsysteme synchronisieren lassen. Die Antwort lautet: nicht zentral und nicht endgültig.

Es bedarf vielmehr einer Pluralisierung der Synchronisierung. Denn es gibt keine organisierte Arbeitsteilung und die Gesellschaft zerfällt operativ in unterschiedliche Teilsysteme, die ihre ganz eigenen Verhältnisse besitzen und sich auf das Ganze nur aus der eigenen Perspektive beziehen können.

4. Anordnung

Die Empörung und die Anklage ebenso wie die Beschwörung des Gemeinsamen haben eine erhebliche Entlastungsfunktion. Es gehört zum Charakteristikum der modernen Gesellschaft, Großkollektive zu ersinnen und Mobilisierung durch Zugehörigkeit zu ermöglichen. Die Sozialdimension erzeugt eine Art Überzeitigkeit des Gemeinsamen, während die Sachdimension eine Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichem erzeugt. Was am Ende bleibt, ist die Soziodizee des Gesellschaftlichen und damit die Politisierung der Gesellschaft.

Der Begriff der Soziodizee ist bedeutend, da er auf die Unerreichbarkeit der Gesellschaft und auf die Transzendenz aller Handlung verweist. Handlung ist deshalb transzendent, weil das Handeln seine eigenen Voraussetzungen weder garantieren noch kontrollieren kann. Es geht also nicht um die Anordnung von Handelnden, sondern um die Anordnung von Handlungen. Die Differenzierung der Gesellschaft in der Sachdimension, also die funktionale Differenzierung der Gesellschaft, ist nicht einfach eine willkürliche Form der Arbeitsteilung, sondern der Versuch des Gesellschaftssystems, die prinzipielle Verknüpfbarkeit aller Operationen miteinander so einzuschränken, dass das System nicht an seiner Komplexität zugrunde geht.

Die funktionale Differenzierung erzeugt einerseits eine enorme Leistungsfähigkeit der Teilbereiche der Gesellschaft der Moderne, die andererseits durch die Unmöglichkeit der vollständigen Koordinierung erkauft wird. Das kann man nur ertragen, wenn man die Erreichbarkeit der Gesellschaft in der Sozialdimension nachgerade hypostasiert. Diese Spannung ist die Quelle des Unbehagens, weil sie nicht nur zu einer temporären Krise führt, sondern die Moderne selbst als einen Krisenmodus etabliert.

5. Andockstellen

Die Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichem ist es, die für moderne Lebenslagen zentral ist. Wie kann ein Leben gelebt werden, obwohl es für niemanden einen vordefinierten, klaren, eindeutigen Ort gibt? Das ist der Ausgangspunkt der Krisenerfahrung: die Ahnung, dass das Problem unerreichbar ist, und die Ahnung, dass die Lösung selbst erzeugter Probleme stets im Horizont der selbst erzeugten Möglichkeiten bleibt. Die Gesellschaft ist kein Behälter, in dem lediglich verweilt wird, sondern ein lebendiges System, an das Individuen multipel andocken und in dem es letztlich für niemanden einen festen Platz gibt. Dass sich individuelle und gesellschaftliche Perspektiven dennoch synchronisieren lassen, bedarf einer erheblichen Leistung, die fortwährend neu erbracht werden muss.

6. Arrangements

Die Coronakrise ist keine biologische oder medizinische Krise, keine Naturkatastrophe, sie ist nicht einmal eine gesellschaftliche Krise. Sie verweist darauf, dass die Struktur der Gesellschaft selbst etwas Krisenhaftes trägt – weswegen die Krisensemantik sich wenig dafür eignet, das Problem zu beschreiben. Es war nicht die Störung selbst, die so unbehaglich war, sondern dass alles in Echtzeit zu beobachten war: sichere Zahlen, Stand der Wissenslage, politische Entscheidungen und deren Begründungen, die sich auf klare Fakten bezogen. Die krisenhafte Erfahrung bestand darin, dass man nicht mehr durch die Soziodizeen des Handelns und der Gewohnheit, durch kalkulierbare Institutionsarrangements vor der Komplexität der Gesellschaft geschützt wurde; die krisenhafte Erfahrung bestand darin, dass auf einmal sichtbar wurde, wie die Gesellschaft tatsächlich ist.

7. Strukturen

Die größte Quelle des Unbehagens in einer modernen Gesellschaft ist die Spannung zwischen ihrer in der Sachdimension begründeten funktionalen Differenzierung und dem Erfordernis, am Lebenslauf orientierte, kontinuitätsstiftende Institutionen herzustellen. Codierte Funktionssysteme haben weder externe noch interne Kriterien, die ihre Operationen limitieren könnten, die also ein Maß zur Selbstbeschränkung, zum Verzicht auf Optionen ausbilden oder letztlich zu völliger Transparenz der eigenen Logik führen könnten.

In einer Meritokratie, in der die Besten und Leistungsfähigsten an den Entscheidungsstellen sitzen, werden Sachprobleme gelöst.

Die strukturellen Probleme der Differenzierung, der Zielkonflikte, der dilemmatischen Auflösung von Volatilität in der Sach- und Kontinuität in der Sozialdimension ist damit jedoch noch nicht gelöst.

Noch nicht gelöst sind damit jedoch die strukturellen Probleme der Differenzierung, der Zielkonflikte, der dilemmatischen Auflösung von Volatilität in der Sach- und Kontinuität in der Sozialdimension.

Es sei denn, man könnte die Gesellschaft in eine Organisation verwandeln und sie führen wie eine solche, was manche autoritären Staaten gezielt versuchen.

8. Organisation

Das Unbehagen an der Moderne ist das Unbehagen, dass diese Funktionssysteme nicht eingehegt werden können, sondern grenzenlos werden. Um Gesellschaften wie Organisationen zu behandeln, muss man genau genommen einen ihrer Grundmechanismen außer Kraft setzen, nämlich die Offenheit ihrer Entwicklungsdynamik und das Prozesshafte ihrer Ordnungsbildung. Wenn wir Gesellschaft ändern wollen, müssen wir Organisationsroutinen ändern. Wir sind vor allem von dem geprägt, was wir tun und was sich dadurch praktisch in unserem Verhalten habitualisiert hat. Intellektuelle Entwürfe der Welt sind auch Ergebnis einer Praxis.

9. Offenheit

Die funktionale Differenzierung der Gesellschaft etabliert die Ergebnisoffenheit ihrer Prozesse als funktionales Erfordernis, das nur mit hohem Energieaufwand, auch Organisationsaufwand relativiert werden kann.

Wer auf Lösungen und Beschreibungen im Gewande der Soziodizee des Gemeinschaftlichen oder auf Gesellschaftsbeschreibungen ausschließlich in der Sozialdimension setzt, verfehlt das Wesen der gesellschaftlichen Moderne.

10. Latenz

Es ist Unbehagen, das dann entsteht, wenn der Latenzschutz verlorengeht und alles so transparent wird, dass der Boden der Kultur seine Stabilität verliert, weil man sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass die Dinge so sind, wie sie bezeichnet werden.

Kulturelle Bedeutung, etwa sprachliche Repräsentation, symbolische Formen, Werte und Hintergrundselbstverständlichkeiten müssen latente Muster bleiben, damit sie funktionieren können. Das gilt auch für moralische Standards und basale Anerkennungsformen.

Das moderne Unbehagen ist dabei das Resultat der (Selbst-)Aufklärung. Psychologie hebt Latenz der Innenwelt auf, Ethnologie die Latenz des Kulturellen und die Linguistik hebt die Latenz der Bedeutung auf.

In Krisensituationen wird deutlich, dass die Gesellschaft nicht durch Solidarität und konzentrierte Aktionen, sondern durch die Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichem, geprägt wird.

Die digitale Kultur erzeugt Unbehagen, da unsere Daten vieles preisgeben und letztendlich zeigen, wie regelmäßig und berechenbar unser Verhalten ist. Das Unbehagen an der digitalen Kultur ist womöglich der Spiegel, den diese Technologie der Gesellschaft vorhält: Sie überfordert die Gesellschaft und ihre Strukturen so sehr, dass sichtbar wird, was vorher unter Latenzschutz stand.

11. Konsum

Konsum hat gesellschaftlich eine Kompensationsfunktion; wer konsumiert, kümmert sich um den Konsum selbst. Wir tun, was sich bewährt, woran wir uns gewöhnen, es gilt die Soziodizee der Gewohnheit als großer Friedensstifter des Alltags. Konsumieren versöhnt mit Kontingenz – auch wenn Konsum gerade durch die Präsentation von Alternativen auf Kontingenz hinweist. Konsumieren erzeugt eine Welt, in der alles seinen Platz hat – konsistent, zumindest in dem Moment des Konsumierens selbst. Die gesellschaftlichen Sachprobleme, die sich mit der funktionalen Differenzierung ergeben, würden durch die Lösung dieser Fragen in der Sozialdimension nicht einmal berührt. Die größte Quelle für Unbehagen dürfte die bloße Vorstellung sein, dass es so ist.

12. Was tun?

Der permanente Krisenmodus der Gesellschaft ist auch ihre Stärke, weil er ihr erhebliche Leistungsfähigkeit ermöglicht. Es gibt kein Entfliehen aus der Überforderung, aber die Überforderung ist zugleich Problem und Lösung. Die Konzentration auf die Sozialdimension und die alleinige Politisierung von Problemen ist zu überwinden. Die Dimensionen sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Aber es müssen die Differenzierung in der Sachdimension und die daraus – nicht nur aus Interessenkonflikten und Machtasymmetrien – resultierenden Konflikte in ihrer Art begriffen werden, um zu Problemlösungskonzepten zu gelangen. Inklusion möglichst aller gesellschaftlichen Gruppen muss aber um die Sprechfähigkeit zwischen unterschiedlichen Funktionslogiken erweitert werden.

Die Grundidee ist also gerade nicht der Konsens, schon gar kein gemeinsamer Konsens, sondern die Idee, dass jede Seite fähig ist, nach den eigenen Regeln, aber in einem institutionellen Arrangement weiter zu handeln. Es sind Anschlussmöglichkeiten zu schaffen, die den Anschluss unterschiedlicher Herkunft ermöglichen, um kompakte Lösungen herzustellen. Vielleicht ist Verhaltensänderung in ästhetisch-konsumähnlicher Form leichter, als wenn es sich um das Ergebnis von Aufklärung und Überzeugung handelt. Ästhetische Formen sind lernadäquater als die rationalistische Erklärung oder pädagogisch-moralische Zumutung.

Unbehagen und Überforderung scheinen mit dem Verlust von Latenzschutz wachsen, daraus ließe sich ableiten, wie man ein Publikum und eine Gesellschaft überzeugen kann, die sich nach dem Latentbleiben ihrer eigenen Praxis und deren Bedingungen geradezu sehnt. Ein großer Wunsch ist es, nicht mehr so genau hinsehen zu müssen – Latenzschutz zu genießen. Die Erkenntnis ist, dass der Krisenmodus nicht wirklich geeignet zu sein scheint, um Krisen zu meistern.


buch|votum

Nassehis Gesellschaftsanalyse ist aufschlussreich, da er in diesen krisenhaften Zeiten herausarbeitet, dass die Gesellschaft vielmehr durch ihre bisherigen Blickwinkel auf sich selbst einen permanenten krisenhaften Zustand konstituiert.

Nassehis Analysekondensat besagt, bei gesamtgesellschaftlichen Problemen nicht in erster Linie mit Appellen an die Gemeinschaft und gemeinschaftliches Handeln zu reagieren. Dabei richtet er sich etwa gegen Andreas Reckwitz. Aber seine Schlussfolgerung leuchtet zunächst ein und regt zum Nachdenken an.

Das Buch ist äußerst versiert geschrieben, mit vielen Theoriereferenzen und Analogien, was jedoch zugleich auch eine Schwäche ist, da die vielen Modelle und Begriffe teils erschlagend wirken. Auch die Sprache nimmt an einigen Stellen eine enigmatisch-soziologische Abstraktheit an, deren Entschlüsselung entweder schwierig fällt oder eine Unschärfe zurücklässt. Die Sprache verschränkt sich dabei teils mit dem Inhalt, denn so bemerkenswert und aufschlussreich Nassehis Analyse ist, konkrete Lösungsansätze werden bewusst vermieden. So bleibt etwa sein Plädoyer für „parallele Synchronisationen der Sachdimension“ unscharf abstrakt.

Nassehis Analyse kann als fruchtbar für die Weiterentwicklung der modernen Demokratie angesehen werden. Somit liegt er weitestgehend in Eintracht mit Standpunkten der Sozialen Demokratie, lediglich seine Kritik der Fokussierung auf Appelle an die Gemeinschaft birgt das Potenzial für Dissonanzen.

Zur Verlagsseite

Verlag: C.H.Beck
Erschienen: 16.09.2021
Seiten: 384
ISBN: 978-3-406-77453-9

nach oben