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DGB-Bundesvorstandsmitglied Anja Piel im Interview anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März.
Bild: von picture alliance / NurPhoto | Romy Arroyo Fernandez
Bild: Anja Piel DGB Joanna Kosowska
FES: Rassismus ist ein strukturelles Problem, das die gesamte Gesellschaft durchzieht. In welcher Art spiegelt sich das in den Gewerkschaften wider?
Anja Piel: Gewerkschaften sind ein Spiegel der Gesellschaft und die Mitglieder der Gewerkschaften sind auch nicht frei von Vorurteilen, die im schlimmsten Fall zu Ausgrenzung und Diskriminierung führen können. Eine zunehmende Zahl Eingewanderter in der Mitgliedschaft bildet sich aber nicht zwangsläufig auf allen Entscheidungsebenen ab - zumindest ist das in der IG Metall, der einzigen Gewerkschaft in der dies untersucht wurde, belegt. Für Solidarität und Gleichbehandlung spielt die Repräsentanz auf allen Entscheidungsebenen aber eine wichtige Rolle.
Im November 2020 hat die Bundesregierung 89 Maßnahmen gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus vorgelegt. Welche dieser Maßnahmen sind aus Sicht des DGB besonders wichtig und bieten den Gewerkschaften die Möglichkeit, an der Umsetzung mitzuwirken?
Die im Maßnahmenkatalog aufgeführten Maßnahmen sind zunächst einmal politische Absichtserklärungen und müssen in den nächsten Jahren mit Leben gefüllt werden. Für die Gewerkschaften sind viele der Maßnahmen politisch wichtig. Für unsere konkrete Arbeit ist die Maßnahme 43 relevant. Diese sieht Projekte im Bereich Beschäftigung vor. Zur Umsetzung und Ausgestaltung sind wir als DGB gegenwärtig im Austausch mit dem Ministerium.
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus am 21. März organisiert der DGB eine digitale Podiumsdiskussion. Was ist bei der Veranstaltung besonders wichtig?
Der Internationale Tag gegen Rassismus ist DER Tag, an dem wir unsere Absicht demonstrieren, Rassismus in all seinen Ausprägungen nicht hinzunehmen. Der Tag wird seit Jahrzehnten weltweit mit Veranstaltungen, Diskussionen und inhaltlichem Austausch begangen. Eine angemessene Veranstaltung ist dieses Jahr in Zeiten von Corona-Auflagen besonders schwierig. Wir haben uns als DGB deshalb für einen Livestream entschieden, um Rassismus - wie er international verstanden wird - zu diskutieren. Mit dabei sind Christiane Benner und Dr. Cihan Sinanoglu.
In Deutschland nehmen wir Rassismus oft im Zusammenhang mit Gewalttaten von Rechtsextremen wahr. Aber rassistische Diskriminierung braucht nicht zwingend ideologische Grundlagen. Deshalb brauchen wir ebenfalls einen klaren Blick auf rassistische Diskriminierung im Alltag, die ein enormes Problem darstellt und müssen auch institutionelle und strukturelle Formen von Rassismus betrachten und bekämpfen.
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Fokus Migration und COVID-19: Rechte von Migrant_innen müssen mit dem Kampf gegen Diskriminierung verknüpft werden.
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