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Zum zweiten Mal bot die DeGrowth-Sommerschule im Rheinland alternative Diskussionsräume für Fragen nach Klimawandel und Gerechtigkeit. Auch FES-Partner_innen aus dem Globalen Süden waren mit dabei.
Bild: Bei der Sommerschule nahe dem rheinischen Erkelenz stehen die Pinnwände mal auf der Wiese. Foto: FES
Vom 19.-23. August 2016 trafen sich zum zweiten Mal etwa 800 Teilnehmende in Lützerath bei Erkelenz im Rheinland zur Degrowth Sommerschule, um in verschiedenen Kursen und Workshops zu Themen wie Klimagerechtigkeit, Anpassung an den Klimawandel, gerechter Strukturwandel oder alternative Wachstums- und Entwicklungspfade zu diskutieren.
Ein Klimacamp im Braunkohlerevier
Das Besondere an dieser Sommerschule sind nicht nur die Themen, sondern auch der Ort, an dem sie stattfindet. In unmittelbarer Nähe zum Braunkohletagebau Garzweiler kann man den Kohleabbau und seine sozialen Folgen hautnah miterleben. Auch bekommt man ein gutes Gespür für die unbestritten negativen Auswirkungen auf die Erderwärmung und auf den Klimawandel, die eine Ausbeutung endlicher Ressourcen wie Kohle & Co mit sich bringt.
Besonders mit der Frage der Klimagerechtigkeit haben sich die Teilnehmenden der Sommerschule beschäftigt. Klar war, dass diejenigen, die den Klimawandel nicht oder nur geringfügig mit verursacht haben, am meisten unter ihm leiden. Klar war auch, dass dies zutiefst ungerecht ist und dass der Globale Norden eine große Verantwortung trägt, den Globalen Süden dabei zu unterstützen, sich an den Klimawandel anzupassen. Gleichzeitig muss dafür gesorgt werden, dass dieser nicht weiter durch ein expansives Wirtschaftsmodell und Ressourcenausbeutung angefeuert wird.
Aber wie kann ein Strukturwandel weg von emissionsintensiven und hin zu emissionsarmen Wirtschafts- und Produktionsweisen sozial inklusiv und vor allem gerecht gestaltet werden? Wie kann es gelingen, gerechte Übergänge auch für die Beschäftigten in diesen Industriezweigen zu schaffen? Wie können weltweit Debatten über ein Wachstumsmodell angeregt werden, das nicht ausschließlich auf BIP und Gewinnmaximierung setzt? Diese und andere Fragen wurden in den verschiedenen Kursen und Workshops der Sommerschule intensiv debattiert. Dabei ging es auch darum, wie globale Allianzen geschmiedet werden können, um den Klimawandel gemeinsam zu stoppen oder welche Modelle sinnvoll sein können, um ein gutes Leben für alle zu sichern und steigender Ungleichheit entgegenzuwirken.
Teilnehmende aus dem Globalen Süden
Auch 15 Projektpartner_innen der FES, die sich in ihren Heimatländern in den Bereichen Erneuerbare Energien, Klimaschutz oder nachhaltige Entwicklung engagieren, beteiligten sich - unter anderem auch am von der FES organisierten Kurs „Degrowth and Social-Ecologiocal Transformation – Perspectives from the Global South“, der sehr gut besucht war und verschiedene Aspekte in Bezug auf die Herausforderungen und Chancen einer sozial-ökologischen Transformation thematisierte.
Die Sommerschule machte einmal mehr deutlich, dass Ungerechtigkeit, Ungleichheit und der Klimawandel zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zählen. Diese Probleme stehen nicht isoliert voneinander, sondern sind miteinander verwoben und können nur durch gemeinsame, gerechte und solidarische Ansätze gelöst werden. Alternative Diskussionsräume wie die Degrowth Sommerschule 2016 sind daher notwendig wie nie, da sie die Möglichkeit bieten, über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken, mit verschiedenen Ideen zu ressourcenschonenden und gerechten Entwicklungsmodellen zu experimentieren und ernsthaft über Wege zu mehr Klimagerechtigkeit zu diskutieren.
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