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Ungleiches nicht gleich behandeln – Lernangebote für geflüchtete Schüler_innen

Berlin ist schon lange Einwanderungsstadt. Trotzdem sind rund 11.000 neue Schüler_innen eine Herausforderung – die aber bewältigt werden kann.

Bild: Bild: Integration von Flüchtlingskindern - Lizenz: picture alliance / dpa - Fotograf: Arno Burgi

Einwanderung ist für eine Großstadt wie Berlin schon lange Alltag. Damit ist auch der Umgang mit Heterogenität kein neues Thema für Berliner Schulen, aber ein besonders aktuelles. Durch die starke Einwanderung Geflüchteter sind im Schuljahr 2015/16 rund 11.000 geflüchtete Schülerinnen und Schüler neu in Berliner Schulen gekommen. Dafür wurden „Willkommensklassen“ geschaffen, in denen die Schüler_innen in erster Linie die deutsche Sprache lernen. Aber auch jenseits der Sprache sollen die Willkommensklassen die Voraussetzung dafür schaffen, dass die neuen Schüler_innen nach maximal einem Jahr in Regelklassen wechseln können. Mehrere hundert Lehrkräfte diskutierten in der FES über ihre Arbeit und über Hindernisse sowie Bedingungen für ein Gelingen der schulischen Integration der neuen Schüler_innen.
 

Verklärte Erinnerung an die eigene Schulzeit
 

Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die Mehrzahl der Berliner Schulen und viele Lehrer_innen hält an dem Schulbild ihrer eigenen Jugend fest: Alle Kinder sprechen deutsch, Familien funktionieren (einigermaßen), Kinder haben morgens gefrühstückt. Doch dies ist schon lange nicht mehr der Normalfall angesichts der Vielfalt unter Berliner Schüler_innen. Um den veränderten Lebensbedingungen Rechnung zu tragen, müssen neue Wege gegangen werden: Mehrsprachigkeit muss anerkannt und aktiv gefördert werden – auch und gerade in Türkisch und Arabisch. Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen müssen ebenso thematisiert werden können, wie Fremdheitsgefühle. Konfliktfähigkeit muss eingeübt werden, Regeln für das Zusammenleben an einer Schule vereinbart und durchgesetzt werden.
 

Verschiedene Wege statt Gleichmacherei
 

Lehrkräfte aus Willkommensklassen berichten von einer hohen Lernmotivation bei sehr vielen geflüchteten Schüler_innen. Umso wichtiger ist es, Wege zu finden – im Unterricht und im Schulleben – auf denen geflüchtete Schüler_innen zum Lernerfolg kommen. Viele Studien haben belegt, dass es in Deutschland gegenwärtig keine Bildungsgerechtigkeit gibt. Gleichbehandlung wird zum diskriminierenden Faktor: Wenn alle Kinder in der Schule gleich behandelt werden, entsteht gerade keine Bildungsgerechtigkeit. Um diese herzustellen, müssen für das vielfach Verschiedene viele verschiedene Lernangebote zum Ausgleich bestehender Nachteile geschaffen werden – in Willkommensklassen für Geflüchtete ebenso wie im Regelunterricht.

 

Gerne senden wir Ihnen eine Liste der Ansprechpartner_innen und Institutionen zu den Themen Geflüchtete Kinder und Jugendliche, Schulkultur, Islam in der Schule, Traumapädagogik sowie von Trägern der Jugendarbeit zu.

Ansprechpartnerin in der FES:

Nicole Zeuner, Friedrich-Ebert-Stiftung, BerlinPolitik im Forum Berlin

 


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