Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
In welcher Gesellschaft leben wir momentan? Wie kann unsere Zukunft mit den zu uns Fliehenden aussehen? Was bedarf es dazu?
Bild: Zwischen Kommen und Bleiben von Mehrdad Zaeri-Esfahani & Heike Wächter lizenziert unter FES
Mit pauschalen Antworten auf diese richtungsweisenden Fragen ist es nur schwer möglich, einen gemeinsamen Weg zu formulieren und gesellschaftliche Teilhabe zu realisieren. Vielmehr braucht es dafür ein differenzierteres Bild unserer Gesellschaft und eine Vielfalt an Argumenten, um einen wahrhaftigen Diskurs zu ermöglichen.
Die vorliegende Anthologie „Zwischen Kommen und Bleiben. Ein gesellschaftlicher Querschnitt zur Flüchtlingspolitik“ liefert dazu erste Ansätze und lässt in unterschiedlichen Textbeiträgen unter anderem Geflüchtete selbst zu Wort kommen. "Das Buch ist bitter notwendig angesichts der aktuellen Diskussionen", unterstrich Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, bei der Vorstellung am 12. Oktober 2016 in der FES Berlin.
Angesichts der Entwicklungen in der Flüchtlingspolitik seit 2015 kann man sich nicht einfach in seine Alltagswelt zurückzuziehen und so tun, als betreffe einen nicht, was rundherum geschieht, was täglich in den Nachrichten gezeigt und in den sozialen Netzwerken kommentiert wird. Im Zentrum der Debatte stehen Menschen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und anderen Ländern, die ihre Heimat verlassen müssen und sich unter Lebensgefahr auf den unsicheren Weg nach Europa begeben, um Schutz, eine Perspektive und vielleicht eine neue Heimat zu finden. Die Menschen kommen nach Deutschland, viele, um zu bleiben.
„Zwischen Kommen und Bleiben“ gilt es, einen Weg zu finden. Das betrifft sowohl die Zufluchtsuchenden als auch die Aufnahmegesellschaft. Die Gesellschaft scheint sich dabei in den politischen Debatten auf der Suche nach einem richtigen Weg zu spalten.
Zum einen gibt es in Deutschland diejenigen Menschen, die teils in ihrer beruflichen Funktion, teils privat alles in ihrer Macht Stehende tun, um Geflüchtete willkommen zu heißen und ihnen bei der Eingewöhnung zu helfen. Sie sind es, die mit einem unglaublichen, v. a. ehrenamtlichen Engagement strukturelle Löcher der staatlichen Organisation füllen und damit das gesellschaftliche Statement formulieren: „Refugees Welcome!“
Ihnen gegenüber stehen Teile der Bevölkerung, die sich angesichts der neuen Situation von diffusen Ängsten überwältigen lassen und manche von ihnen verwandeln sich – angestachelt durch AfD oder Pegida – in Wutbürger. Sie meinen etwas verteidigen zu müssen, das ihnen vermeintlich von den Geflüchteten weggenommen werden könnte.
Der erste Schritt zum Handeln ist es, sich aktuellen Veränderungen bewusst zu werden. Aus dieser Überzeugung heraus taten sich die Autoren André Biakowski und Martin Halotta Ende 2015 zusammen, um ein umfassendes Bild der gegenwärtigen Verfassung unseres Landes zu skizzieren. Ab Anfang 2016 beteiligte sich die Friedrich-Ebert-Stiftung mit Thilo Schöne als Mitherausgeber an dem Projekt.
Der Anspruch war dabei, möglichst viele und unterschiedliche Stimmen zu einem bundesweiten Querschnitt zu vereinen, der in Buchform zu differenzierten Diskussionen über die Flüchtlingspolitik einlädt und Menschen eine Stimme gibt, die im Alltag kaum in der Öffentlichkeit gehört werden. Ohne Frage war dies eine Herkulesaufgabe.
Wer ein Patentrezept für die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland sucht, wird enttäuscht werden. Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch einer kompletten Bearbeitung des Themas. Nein, es nimmt die Perspektive beider Seiten ein: derer, die zu uns gekommen sind und derer, die sie aufnahmen. Was es bietet, ist ein verfeinertes Bild, eine weitere Vielfalt an Argumenten, Ansichten, Darlegungen und auch Zuspitzungen als Basis für gemeinsame Diskussionen.
Im Mittelpunkt steht das Kennenlernen, das Zuhören, das Ausredenlassen des Anderen, sodass daraus ein Dialog entstehen kann, um letztlich gemeinsam die Frage beantworten zu können, wie wir in Zukunft in diesem Land leben wollen und auch werden.
Kontakt: Felix Eikenberg, Projektverantwortlicher „Die Praxis der Einwanderungsgesellschaft“
Um die Print-Ausgabe des Buches zu bestellen, wenden Sie sich an: forum.aj(at)fes.de
ein gesellschaftlicher Querschnitt zur Flüchtlingspolitik / André Biakowski, Martin Halotta, Thilo Schöne (Hrsg.) ; mit einem Vorwort von Heiko Maas ; Friedrich Ebert Stiftung, Forum Berlin. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Berlin, 2016. - 323 Seiten = 1,3 MB PDF-File. - Electronic ed.: Berlin : FES, 2016ISBN 978-3-95861-552-6
Publikation herunterladen (1,3 MB PDF-File)
Johannes Eichenhofer im Gespräch darüber, warum er in einem FES-Gutachten für ein Staatsziel Integration plädiert.
Ein Einwanderungsland ist Deutschland seit langem. Zu einer echten Einwanderungsgesellschaft muss das Land erst noch werden. Das "Leitbild für die…
"Die 'Flüchtlingskrise'. Das ist in Wahrheit die Krise unserer Werte. Kein Zaun wird helfen." Ein Aufruf an alle.
Wie lernt man Deutsch? Die syrische Schriftstellerin Rasha Abbas hat so ziemlich alles versucht.
Multikulturell, homogen oder irgendetwas dazwischen - wie definiert sich das deutsche Selbstverständnis in unserer vielfältigen Gesellschaft?
Namhafte Autor_innen diskutieren in der NG/FH, wie ein Zusammenleben in Vielfalt am besten gelingen kann.
Deutschland als eines der liberalsten Einwanderungsländer der Welt? Als ein sich abschottendes Land? Oder bleibt doch alles beim Alten?
„Good Society“, die „Gute Gesellschaft“ - Was macht eine solche Gesellschaft aus?
zur Startseite des Projekts