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Am 4. Februar 2021 jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag Friedrich Eberts. Das Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) nimmt dies zum Anlass, einen Blick auf die Kohäsionskräfte in der Arbeiter_innenbewegung zu werfen. Die deutsche Sozialdemkratie versammelte, abgesehen von kleinen anarchistischen Strömungen, vom gemäßigten liberalen Sozialdemokraten bis zum revolutionär-sozialistischen Flügel alle nichtreligiös orientierten Strömungen der Arbeiter_innenbewegung.
Nachdem ausgehend von dieser Heterogenität lange und intensiv über die Spaltungsgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiter_innenbewegung diskutiert wurde, soll mit dieser geschichtswissenschaftlichen Konferenz die Frage nach der positven Diversität der Sozialdemokratie aufgeworfen werden. Kurzum: Was hielt die Bewegung eigentlich zusammen?
Im Sinne einer nach vorne offenen Geschichte bringt die Konferenz neue Forschungsansätze zur sozialdemokratischen Arbeiter_innenbewegung mit der aktuellen geschichtswissenschaftlichen Debatte über demokratische Potenziale des Kaiserreichs zusammen. Die Frage nach den innerparteilichen Kohäsionskräften soll eine Neuperspektivierung der Geschichte der Sozialdemokratie mit einem Beitrag zur Erforschung der deutschen Demokratiegeschichte verbinden.
Bitte melden Sie sich zu der Veranstaltung per E-Mail unter public.history(at)fes.de bis zum 15.02.2021 an, um einen Link zur Videokonferenz zu erhalten.
Ankommen, Technik, Begrüßung
Einführung
Demokratie im Kaiserreich: Potenziale im internationalen Vergleich
Andreas Fahrmeir (Frankfurt): „Befremdliche Praktiken“ mit „gespenstischen“ Folgen? Britische Perspektiven auf Wahlen im Kaiserreich
Kommentar und Moderation: Ute Daniel (Braunschweig)
Pause
Sozialdemokratie und Klassenidentität
Jürgen Schmidt (Berlin): Getrennte Welten? Arbeiterschaft und Bürgertum im Klassenkonflikt des Kaiserreichs
Kommentar und Moderation: Nicole Mayer-Ahuja (Göttingen)
Sozialdemokratie und Milieu
Anna Strommenger (Köln): Heimat „Arbeiterbewegung“? Zwischen sozialistischer Selbstbeschreibung im Kaiserreich und nostalgischer Rückprojektion in der Weimarer Republik
André Biederbeck (Hagen): „Ist‘s da ein Wunder, daß ich anhänglich bin an das alte Stübchen??“ – Zur Bedeutung von Räumen und Orten für die Konstituierung einer sozialistischen Identität
Kommentar und Moderation: Dietmar Süß (Augsburg)
Stipendiatisches Panel
„Does history matter?“ Ergebnisse des Workshops zur Vergangenheit und Gegenwart der Sozialen Demokratie
Christopher Seiberlich
Stefan Weise
Sandra Funck
Parteilinke und Parteirechte
Ernst Piper (Berlin): Sozialreform oder Revolution. Rosa Luxemburg und die programmatischen Debatten in der SPD vor 1914
Jörn Schütrumpf (Berlin): Linke, die die SPD nicht verlassen wollten
Kommentar und Moderation: Uli Schöler (Berlin)
Pressure Groups und Bündnispartner_innen
Mirjam Sachse (Kassel): „… daß es die Revolution gewesen ist, die auch in Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.“ – Die SPD und das Frauenwahlrecht
Gottfried Niedhart (Mannheim): Gustav Mayers Blick auf die SPD 1890-1914
Kommentar und Moderation: Kirsten Heinsohn (Hamburg)
Was schaffte die Einheit?
Mike Schmeitzner (Dresden): Die Tageszeitung als Medium der innerparteilichen Integration. Das Fallbeispiel Sächsische Arbeiterzeitung/Dresdner Volkszeitung 1890-1914
Walter Mühlhausen (Heidelberg): Geschlossenheit als Handlungsprinzip – Friedrich Ebert als Parteiführer
Andreas Biefang (Berlin): Wahlkämpfe und Wahlen als Agenten der Identitätsbildung der SPD vor 1914
Kommentar und Moderation: Maria Löblich (Berlin)
Abschluss
Prof. Dr. Hedwig Richter (geb. 1973 in Urach) ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Demokratie- und Diktaturforschung und die Geschichte Europas und der USA im 19. und 20. Jahrhundert. 2020 wurde ihre Forschung mit dem Anna Krüger Preis ausgezeichnet. Hedwig Richter schreibt regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die ZEIT und die taz.
Publikationen in Auswahl:
Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (geb. 1969 in Frankfurt am Main) studierte mittlere und neuere Geschichte, englische Philologie und Geschichte der Naturwissenschaften in Frankfurt und Montreal. Er wurde an der University of Cambridge promoviert und war dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London; die Habilitation erfolgte 2001 in Frankfurt am Main. Nach einem Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft folgte 2004 ein Ruf auf die Professur für europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität zu Köln. Seit 2006 ist er Inhaber der Professur für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt 19. Jahrhundert an der Goethe Universität Frankfurt am Main.
Ute Daniel (geb. 1953 in Freiburg im Breisgau) ist Professorin für neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Mediengeschichte, Medien-, Sozial- und Kulturgeschichte der Kriege, Geschichte der Höfe und Hoftheater (17.–19. Jahrhundert) sowie Theorie und Methodologie der Geschichtswissenschaft. Ute Daniel ist u.a. Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.
Thomas Welskopp (geb. 1961 in Bochum) studierte Geschichte und Soziologie an der Uni Bielefeld. Im Februar 1992 erfolgte die Promotion am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin. Nach der Habilitation im April 1999 vertrat er von Oktober 2001 bis Juli 2002 den Lehrstuhl Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich. Seit Oktober 2004 lehrt er als Professor für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte moderner Gesellschaften an der Universität Bielefeld.
Dr. Jürgen Schmidt (geb. 1963 in Würzburg) studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg, Innsbruck und Berlin (Freie Universität). Er promovierte über das Verhältnis von Arbeiterschaft und Bürgertum in der preußischen Stadt Erfurt im Kaiserreich. Er arbeitete unter anderem an der Ruhr-Universität Bochum, im Archiv der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, beim Wissenschaftszentrum Berlin sowie in Ausstellungsprojekten des Stadtmuseums Berlin. Zurzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kolleg „Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive (re:work)“ der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) in Berlin.
Nicole Mayer-Ahuja (geb. 1973 in Bad Dürkheim) ist Professorin für Arbeitssoziologie und Direktorin des Soziologischen Forschungsinstituts (SOFI) e.V. an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie hat sich u.a. mit der Geschichte von Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise (1929), der Entwicklung prekärer Beschäftigung in Deutschland seit 1973 und (nicht zuletzt im Rahmen des Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kollegs re:work, Humboldt Universität) mit der Globalgeschichte von Arbeit beschäftigt. Das von ihr geleitete Forschungsdatenzentrum eLabour widmet sich der Sekundäranalyse arbeitssoziologischen Materials.
Anna Strommenger (M.A.) beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt mit Heimatbezügen und Heimatentwürfen innerhalb der sozialistischen Arbeiterbewegung in Kaiserreich und Weimarer Republik. Bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Graduiertenkolleg 1919 „Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage. Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln“ am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen. Aktuell fördert die „Stiftung Bildung und Wissenschaft im Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“ den Abschluss ihres Projekts.
Dr. André Biederbeck (geb. 1986 in Hagen/Westfalen) studierte von 2005 bis 2011 Neuere und Neueste Geschichte, Mittlere Geschichte und Politikwissenschaft an der WWU Münster. Von 2012 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der WWU Münster, Abteilung für westfälische Landesgeschichte. 2016 schloss er seine Promotion mit einer Dissertation über das „Dortmunder Arbeitermilieu 1890–1914“ ab. 2018 wurde ihm der Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, verliehen. Seit 2016 ist er im Wissenschaftsmanagement tätig, zunächst an der Universität Bielefeld und der Technischen Universität Dortmund, inzwischen als Referent für Hochschulplanung an der FernUniversität in Hagen.
Publikationen:
Dietmar Süß (geb. 1973 in Neuss) ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Er hat der FernUniversität Hagen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universidad de Cantabria und der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert.
Dr. Ernst Piper (geb. 1952 in München) lebt heute in Berlin. 1981 hat er an der TU Berlin in Mittelalterlicher Geschichte promoviert. Er hat an der LMU München, der FU Berlin, der Universität Leipzig und der Universität Potsdam gelehrt. 2005 hat er sich an der Universität Potsdam mit einer Arbeit über Alfred Rosenberg habilitiert und ist heute in Potsdam apl. Professor für Neuere Geschichte. Piper hat zahlreiche Bücher, vor allem zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, publiziert.
Dr. Jörn Schütrumpf (geb. 1956) studierte Geschichte in Leipzig und promovierte 1987. Von 1982 bis 1990 war er Mitarbeiter am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR. In den Jahren 1990 bis 1992 arbeitete er als Redakteur im Dietz-Verlag in Berlin und war von 1992 bis 1999 Dozent an der Universität Potsdam sowie Ausstellungsmacher (vor allem im Deutschen Historischen Museum Berlin und für die EXPO 2000). Von 1999 bis 2005 war Schütrumpf Bereichsleiter in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin und von 2005 bis 2016 Geschäftsführer des Karl Dietz Verlags Berlin. Seit 2016 ist er Leiter der Fokusstelle Rosa Luxemburg in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin.
Uli Schöler (geb. 1953) ist Professor für Politikwissenschaften an der FU Berlin. Schöler ist ehemaliger Sekretär der Historischen und der Grundwertekommission beim PV der SPD sowie ehemaliger stellvertretender Direktor des Deutschen Bundestages. Außerdem ist er Vorstandsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.
Dr. Mirjam Sachse (geb. 1972 in Nordhessen) hat Erziehungswissenschaften, Geschichte und Soziologie studiert und wurde an der Universität Kassel in Geschichte promoviert. Sie ist ehemalige Promotionsstipendiatin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Vorstandsmitglied von ROSAlumni e.V. (Berlin) sowie vom Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V. (Berlin). Außerdem ist sie Projektmitarbeiterin im Archiv der deutschen Frauenbewegung (Kassel).
Prof. Dr. Gottfried Niedhart (geb. 1940 in Görlitz) war bis zu seiner Pensionierung 2005 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Mannheim. Er hat Publikationen zur englischen und deutschen Geschichte sowie zur Geschichte der internationalen Beziehungen verfasst und bereitet derzeit eine Biografie über Gustav Mayer vor.
Kirsten Heinsohn (geb. 1963 in Wedel) ist stellvertretende Direktorin der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg. Sie ist außerdem Vorsitzende des Arbeitskreises für Historische Frauen- und Geschlechterforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozial- und Politikgeschichte (19. und 20. Jahrhundert), Frauen- und Geschlechtergeschichte, Jüdische Geschichte sowie die Geschichte Hamburgs.
Prof. Dr. Mike Schmeitzner (geb. 1968 in Dresden) hat in Dresden Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften studiert und ist seit 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der TU Dresden. Schmeitzner promovierte im Jahr 1999. In den Jahren 2010/11 war er Gastprofessor für Neuere und Zeitgeschichte an der Universität Erfurt und erlangte 2013 seine Habilitation. Seit 2018 ist er außerplanmäßiger Professor für das Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden.
Prof. Dr. Walter Mühlhausen (geb. 1956 in Eichenberg/Nordhessen) studierte Germanistik, Geschichte, Politik und Pädagogik an der Universität Kassel. Nach der Promotion 1985 in Kassel unterrichtete er von 1995 bis 2005 als Lehrbeauftragter an der Universität Mannheim. Nach der Habilitation 2006 an der TU Darmstadt ist er seit 2006 Privatdozent an der Technischen Universität Darmstadt. Außerdem ist er seit 2008 Geschäftsführer und seit 2015 auch Mitglied des Vorstands der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg.
Dr. Andreas Biefang (geb. 1962 in Duisburg-Rheinhausen) studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Bonn, der FU Berlin und der Universität zu Köln. 1992 wurde er an der Universität Köln promoviert. Biefang ist Mitarbeiter der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl).
Maria Löblich hat 2009 zur empirisch-sozialwissenschaftlichen Wende in der Publizistik- und Zeitungswissenschaft promoviert und 2016 ihre Habilitation an der LMU München abgeschlossen. Seit Januar 2016 ist sie Professorin für Kommunikationsgeschichte und Medienkulturen an der Freien Universität Berlin.
Ansprechpartnerin
Heike Voos
+49 228 883-8014public.history(at)fes.de
Verantwortlich
Dr. Peter Beule
Dr. Stefan Müller
Abteilung
Archiv der sozialen Demokratie
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