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Deutschlands Weg war lange Zeit ein Vorbild für die koreanische Wiedervereinigung. Doch wie sieht es 30 Jahre später aus? Ein Film der FES sucht Antworten.
Der Fall der Berliner Mauer und die deutsche Wiedervereinigung faszinierten die Menschen in Südkorea. Viele fanden, ihr Land sollte ebenfalls wiedervereinigt werden. Viele Südkoreaner_innen haben Deutschland besucht, um aus den Erfahrungen des Landes zu lernen, und haben diese in all ihren Facetten erforscht. Lange Zeit galt die deutsche Wiedervereinigung in Südkorea als Vorbild für eine koreanische Wiedervereinigung..
Dreißig Jahre sind vergangen, aber die beiden koreanischen Staaten sind noch immer geteilt und der Koreakrieg ist offiziell noch immer nicht beendet. Ist die deutsche Wiedervereinigung heute noch relevant für die koreanische Halbinsel? Und wenn ja, wie relevant ist sie? Um die Bedeutung der deutschen Wiedervereinigung für die Koreanische Halbinsel zu untersuchen, sprach FES Korea mit Expert_innen und Bürger_innen aus Deutschland und Südkorea.
Trotz des Wunsches nach einer Wiedervereinigung gibt es grundlegende Unterschiede zwischen den Umständen, die 1990 in Deutschland herrschten, und dem heutigen Korea. Die Tragödie des Koreakrieges forderte Millionen Menschenleben auf beiden Seiten und hat dauerhafte Wunden hinterlassen. Verschlimmert wird dies dadurch, dass Nordkorea weiterhin Atomwaffen entwickelt und so nicht nur die koreanische Halbinsel, sondern ganz Ostasien gefährdet. Diese Unterschiede machen es schwierig, das deutsche Vorbild eins zu eins zu übernehmen, besonders wenn das Ziel nicht eine schnelle Wiedervereinigung ist, sondern ein langfristiger Prozess des Dialogs und der gegenseitigen Annäherung, welche letztendlich zu einer Wiedervereinigung führen soll.
Dennoch gibt es einiges, was die koreanische Halbinsel von der deutschen Wiedervereinigung lernen kann. Erstens haben Willy Brandt und seine Ostpolitik uns gezeigt, wie wichtig Annäherung und Versöhnung für diesen Prozess sind. Die Geschichte der koreanischen Halbinsel hingegen ist der Beweis dafür, dass eine feindselige Politik die Situation destabilisiert und Konflikte verschärft. Der zweite Gesichtspunkt ist die Bedeutung der Konsensbildung und die Beständigkeit einer Annäherungspolitik. Unabhängig von der jeweiligen politischen Linie der Regierung benötigen wir eine kontinuierliche Diplomatie und Politik gegenüber Nordkorea. Dies ist eine Grundvoraussetzung für den Aufbau von Vertrauen. Außerdem ist nicht nur ein ausreichender politischer und wirtschaftlicher, sondern auch persönlicher und kultureller Austausch und Kooperation vonnöten, ehe eine Wiedervereinigung möglich ist. Es muss ein schrittweiser Ansatz verfolgt werden. Und letztlich verbesserten die Menschen in Deutschland die gesellschaftliche Einheit und lösten Konflikte nach der Wiedervereinigung, indem sie ihre Lebensgeschichten mit Personen aus dem jeweils anderen Teil Deutschlands teilten. Diese Methode könnte auch für die soziale Integration der koreanischen Halbinsel von wesentlicher Bedeutung sein.
Erfahren Sie in unserem Video mehr darüber, was südkoreanische und deutsche Expertinnen und Experten sowie südkoreanische Bürgerinnen und Bürger zu diesem Thema zu sagen haben.
Sung Dain ist Projektleiterin im Büro der FES in Korea. Falls Sie an weiteren Informationen über die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung in Korea interessiert sind, wenden Sie sich an das Büro der FES in Seoul.
Dieser Artikel erschien original am 03.10.2020 in englischer Sprache auf www.fes-asia.org.
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