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Vorbild Ruhrgebiet?

Aus dem jahrzehntelangen Strukturwandel im Ruhrgebiet lassen sich Lehren für zukünftige Transformationsprozesse ziehen.


Nach über 300 Jahren des Steinkohlebergbaus schloss im Jahr 2018 die letzte Zeche im Ruhrgebiet. Es war das Ende einer Ära für eine Region, die sich seit den 1960er Jahren in einem dauerhaften Strukturwandel befindet. Während das Ruhrgebiet in den letzten Jahrzehnten den Rückgang der Montanindustrie gestalten musste, stehen wir heute vor der Frage, wie wir die Transformation zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft bewältigen können. Konkret bedeutet das: das Ende der fossilen Industriegesellschaften. Flankiert wird diese Entwicklung von weiteren Treibern, wie etwa der Digitalisierung.

Schon heute ist absehbar, dass verschiedene Regionen auch unterschiedlich von diesem Wandel betroffen sein werden. Ja nachdem, welche Branchen die lokalen Wirtschaftsstrukturen dominieren. Der Strukturwandel muss deshalb auch regional unterschiedlich begleitet werden. Baden-Württemberg als Automobilstandort steht vor anderen Herausforderungen als die Lausitz und die anderen Braunkohlereviere.

Was können wir aus den Erfahrungen lernen, die im Ruhrgebiet gemacht wurden? Was hat funktioniert? Worauf kommt es an? Dieser Frage gehen wir in unserem WISO Direkt „Strukturwandel im Ruhrgebiet“ nach: Eine ausreichende gesamtstaatliche Finanzierung ist notwendig – gerade hieran hat es bei den Ruhr-Kommunen vielfach gefehlt. Mehr Sicherheit für die Beschäftigten, die Förderung einer aktiven Zivilgesellschaft sowie starke lokale Institutionen, die planvoll miteinander kooperieren und eine Vorstellung davon haben, „wohin die Reise gehen soll“, sind aber genauso wichtig. 


Ansprechpartner in der FES:  Max Ostermayer

 

Hennicke, Martin; Noll, Wulf

Strukturwandel im Ruhrgebiet

Was wir für zukünftige Transformationsprozesse daraus lernen können
Bonn, 2020

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