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Gutes Leben 2050 – in unserer Region

Rückblick: Workshop am 16. November 2019 in Saarbrücken

Rückblick: Workshop am 16. November 2019 in Saarbrücken

Mit viel Motivation und Erfahrung im Engagement für eine bessere Umwelt diskutierten die Teilnehmer_innen aus unterschiedlichen Regionen des Saarlands im Tagungszentrum Leidinger/Saarbrücken über das Gute Leben in ihrer Region im Jahr 2050 – und wie der Weg dahin gelingen könnte.

Zu Beginn vermittelten Dennis Tänzler vom adelphi Institut Berlin und Isabel Bätzold vom Vorstand des NABU Saarland, und Nina Fetzer vom Umweltcampus Birkenfeld einen Überblick zu den Herausforderungen einer Klima- und Umweltpolitik, die den derzeitigen Klimawandel mit all seinen schädlichen Einflüssen auf das Leben von Millionen Menschen in aller Welt stoppen könnte:

  • Auf globaler Ebene müssten die UN-Klimaziele rigoros umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für Deutschland, dessen derzeitige Klimapolitik diese Ziele allerdings verfehlen würde.
  • Auf regionaler und lokaler Ebene ist eine flächenschonende Bebauung, Schutz der Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luft, mehr Investitionen in die Erzeugung nachhaltiger Energie für Strom und Heizung und vor allem mehr Bildung und Vernetzung zu Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen für die Bürger_innen wichtig.
  • Positiv bewertet wurde z.B. die Nachhaltigkeitsstrategie des Saarlands, die vom Umweltministerium über zwei Jahre hinweg mit Beteiligung der Bürger_innen (online und in Bürgerdialogen und Kinderklimaschutzkonferenzen) erarbeitet wurde.
  • In 10 Modellkommunen des Saarlands werden die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in der lokalen Politik und Verwaltung derzeit verankert.
  • Für die Umsetzung dieser strategischen Ziele bedarf es jedoch konkreter Maßnahmen, z.B. eine weitreichende Förderung für mittelständische Betriebe bei der Umstellung auf nachhaltige Produktionsschritte oder zur Nutzung alternativer Energiequellen oder einer deutlich verbesserten öffentlichen Nahverkehrsinfrastruktur.

Für die Arbeitsgruppen-Phase entschieden sich die Teilnehmer_innen für die vier Themen des guten Arbeitens, des guten Wohnens, der guten Mobilität und der guten Bildung.

Der mitunter schwierige Weg, diese vier Ziele bis zum Jahr 2050 zu erreichen, wurde von den Teilnehmer_innen in pointierten Rollenspielen nachgezeichnet und mit konkreten Beispielen für eine umsetzbare „machbare“ Politik für ein gutes Leben in 2050 beschrieben. So skizzierten die Teilnehmer_innen z.B.

  • eine lokale Wohngemeinschaft, die sowohl auf dem Land als auch in der Stadt funktioniert,
  • denn die Einkaufsmöglichkeiten sind vor Ort und ohne Auto erreichbar,
  • die Arbeitsstelle ist gut über ein App-gestütztes Mobilitäts- und Verkehrssystem oder über Homeoffice zu erreichen und es gibt
  • endlich wieder genügend Treffpunkte, an denen man die Nachbarschaft treffen und miteinander „schwätze“ kann.
  • Die Schule als fester Lernort hat ausgedient und die Schüler_innen können gemeinsam mit ihren Lehrkräften das erlernte Wissen „draußen“ in der Natur, in Betrieben, Museen, auf dem Bauernhof oder an anderen Orten testen und eigene Forschungen zu ihren Fächern durchführen – ohne Zensur natürlich.

Im anschließenden Gespräch mit Volker Weber, dem Bürgermeister von Marpingen, und Tim Otto vom Referat Naturschutz und Nachhaltigkeit vom Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz wurden diese Ideen von den beiden Praktikern der Politik und Verwaltung kommentiert. In der offenen und engagierten Diskussion ergaben sich viele Anknüpfungspunkte, die – auch aus Sicht von Kommunalpolitik und Ministerium – als nicht nur wünschenswert, sondern auf längere Sicht auch als umsetzbar erweisen könnten. Hemmschuh für eine tiefgehende Umstrukturierung z.B. von Energie-, Wohnungs- und Mobilitätspolitik sind aus Sicht aller Workshop-Teilnehmer_innen nach wie vor die fehlenden finanziellen Ressourcen und mancherorts der fehlende politische Wille. Wichtig sei vor allem, dass dieser Prozess alle Menschen mitnimmt und keine neuen Ungerechtigkeiten hervorbringt.


Die Diskussion wurde durch Graphic Recording dokumentiert.
(Bild durch anklicken vergrößern)

Mit dem Projekt Für ein besseres Morgen entwickelt die Friedrich-Ebert-Stiftung politische Vorschläge für die große Herausforderung unserer Zeit. Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie hier:

Für ein besseres Morgen

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