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Wenn der Damm bricht: Die katastrophalen Folgen von Bergbauinvestitionen

Der neue „Dirty Profits“-Bericht von Facing Finance zeigt, wie Bergbauunternehmen und Banken Menschenrechte verletzen

Fast jede_r von uns hat ein Smartphone, aber uns ist selten klar, zu welchem Preis es hergestellt wurde und was unsere Banken damit zu tun haben. Unsere hochmodernen Telefone bestehen genau wie unsere Autos, Laptops und Küchenmaschinen aus unterschiedlichsten Rohstoffen: Nickel, Kupfer, Eisenerz, Kobalt für Akkus, Tantal für Kondensatoren, Zinn für Platinen. All diese Stoffe werden in der weltweiten Bergbauindustrie gefördert, die in schlimmste Menschenrechtsverletzungen involviert ist. Auch dank Bankeninvestitionen wächst sie unaufhörlich weiter. Darunter leiden Gemeinden, Landwirt_innen und indigenen Gemeinschaften, deren Rechte diese Industrie bis aufs Äußerste verletzt.

Ein erschütterndes Beispiel dafür ereignete sich im November 2015, als der Damm eines Absetzbeckens im brasilianischen Minas Gerais brach. Bei der schlimmsten Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens starben 19 Menschen. Unzählige mehr verloren ihre Lebensgrundlage, wofür sie bis heute nicht entschädigt wurden. Nachweislich verantwortlich für die Katastrophe ist das Unternehmen Samarco Mineracao, das BHP Billiton und Vale gehört. Es wird weiterhin im großen Stil durch Banken finanziert.

 

Seit einigen Jahren arbeitet die FES mit der Nichtregierungsorganisation Facing Finance zusammen, die jährlich den Bericht „Dirty Profits“, also „Schmutzige Profite“, veröffentlicht. Der neuste Bericht „Mining and Extractive Companies: Promises and Progress“ widmet sich dem weltweiten Bergbausektor. Im Mai haben wir ihn bei zwei Gelegenheiten gemeinsam mit Facing Finance und Misereor vorgestellt und die Ergebnisse diskutiert. Mit dabei waren auch María José Horta Carneiro Silva, eine Betroffene des Dammbruchs von Minas Gerais, und Joceli Andrioli von der Brasilianischen Bewegung der Staudammbetroffenen aus Brasilien.

Der Bericht von Facing Finance macht deutlich, wie die Rohstoffunternehmen und deren Investor_innen an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind. Die Verstöße kommen in ganz unterschiedlichen Bereichen vor: Umweltverschmutzung, Sklavenarbeit, Kinderarbeit oder die Unterdrückung von indigenen Bevölkerungen. In den meisten Fällen entschädigen die verantwortlichen Unternehmen die Betroffenen nicht. Außerdem scheinen viele zu versuchen, ihrer Verantwortung zu entgehen, indem sie problematische Minen verkaufen, um keine Entschädigungen leisten zu müssen. Zudem kommt der Bericht zu dem Ergebnis, dass viele Banken weiterhin in Bergbauunternehmen investieren, deren Verstöße gegen die Menschenrechte bekannt sind.

Gemeinsam mit Facing Finance möchten wir das verantwortungslose Verhalten vieler europäischer Banken sichtbar machen. Und wir wollen dazu motivieren, sich bewusst für Banken zu entscheiden, die die Menschen- und Umweltrechte entlang der gesamten Investitionskette achten.

 

Mariana: Katastrophe aus Profitgier (Videobeitrag von Miseror)


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