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Nach vier intensiven Modulen erhielten die Teilnehmer_innen der Reihe "KommunalAkademie kompakt" am 28. August 2016 ihre Abschlusszertifikate. Kommunale Haushaltssteuerung, Projektmanagement, Bürgermitwirkung, Öffentlichkeitsarbeit und die Schlüssel des eigenen kommunalpolitischen Erfolgs waren unter anderem die Themen der Seminarreihe.
Bild: Abschluss KommunalAkademie kompakt 2016 (Foto: Dietmar Brüning) Bild Dietmar Brüning
"Ich gehe unheimlich motiviert aus der Modulreihe heraus", stellte eine Teilnehmerin fest. "Das Netzwerk an jungen Menschen, die alle an einem Strang ziehen, weil sie vor Ort etwas bewegen wollen", war für einen anderen Teilnehmer der größte Mehrwert der vierteiligen Seminarreihe. Ambitionierte Ziele hat sich die ganze Gruppe gesetzt. Die meisten haben bereits kommunale Mandate, streben aber nach mehr Verantwortung. "Das traue ich dir alles zu!", ermutigte Seminarleiterin Birgit Hahn die junge Frau, die 2017 in den Fraktionsvorsitz strebt und ihren Ortsverein leiten möchte.
„Mindestens zwei der sieben Siegel der Kommunalpolitik haben sich mir erschlossen“, freute sich ein Teilnehmer. Zum Beispiel der Einblick in die strategische Steuerung von Kommunalfinanzen durch Kämmerer Dr. Karl Heinz Blasweiler aus Lüdenscheid, löste so manches Rätsel. Besonders auch das Arbeiten an ganz konkreten Projekten für die eigene Stadt wurde in der Abschlussrunde positiv hervorgehoben. Mit gefülltem Methodenkoffer und gutem Rüstzeug ausgestattet, verließ die Gruppe am Sonntag das Tagungshaus in Gelsenkirchen.
Im Durchschnitt 36 Jahre alt, gehören die meisten Absolvent_innen der diesjährigen KommunalAkademie kompakt zu den Jüngeren in ihrer Fraktion. Das bringt durchaus häufig Konflikte mit den erfahrenen, älteren Stadtverordneten. Björn Walden und Birgit Hahn motivierten die Gruppe, nicht nachzulassen neue Herangehensweisen und Ideen einzubringen und an der ein oder anderen Stelle einen Generationenwechsel einzuleiten.
„Es fehlt an kommunalpolitischem Nachwuchs“, bedauerte auch Rajko Kravanja, Bürgermeister von Castrop-Rauxel, der 2015 in das Amt gewählt, mit 36 Jahren ein ausgesprochen junger Bürgermeister ist. „Wir brauchen Qualifizierung und Vernetzung untereinander, um uns immer wieder gegenseitig zu motivieren, wenn es anstrengend wird“. Kravanja berichtete im Gespräch mit den Seminarteilnehmenden von seinen ersten Amtshandlungen im Rathaus: „Es dauerte zwei Tage bis ich realisierte, dass der Stapel Papier auf meinem Schreibtisch ausgedruckte Emails sind.“ Ein Laptop im Amtszimmer schaffte Abhilfe. Auf die Frage, ob er sich seit seiner Wahl anders in der Öffentlichkeit bewege, antwortete er nachdenklich, dass er auf sein enges Umfeld zähle, das ihn immer wieder erinnere, er selbst zu bleiben. Dass er trotzdem nicht mehr mit kurzen Hosen zum Supermarkt geht, bekümmerte ihn nicht. Schließlich sei er der Repräsentant seiner Stadt und da würden gewisse Dinge erwartet. „Es gibt Schlimmeres“, schmunzelte er.
Ganz im Sinne von Rajko Kravanjas Empfehlung wird die KommunalAkademie 2017 wieder eine ähnliche Modulreihe anbieten; eine "Junge KommunalAkademie kompakt" für kommunalpolitisch Aktive unter 40! Termine und Seminarinhalte finden sich in Bälde auf unserer Website.
Leitung
Anne Haller
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