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Politik und Social Media sollten eigentlich wunderbar zusammenpassen. In der Politik geht es um Meinungsbildung. Dadurch geht es auch um Kommunikation, um Dialog und um gegenseitigen Austausch. Die Debatte ist ein Kern unseres politischen Systems. Auch bei Social Media geht es um Austausch, Dialog und um Debatte. Auch bei Social Media geht es darum, dass Menschen zusammenfinden, sich kennenlernen und soziale Prozesse ausgelöst werden. Der Social Media Gedanke ist eigentlich zutiefst politisch!
Bild: von privat
Dieser Beitrag ist geschrieben von Leif Neugebohrn, PR- und Kommunikationsberater und Social Media Experte. Er betreibt den Blog „Werkstatt für Überzeugungsarbeit“. Dort finden Sie weitere Informationen über die Nutzung von Social Media in der Politik.
Politik und Social Media sollten eigentlich wunderbar zusammenpassen. In der Politik geht es um Meinungsbildung. Dadurch geht es auch um Kommunikation, um Dialog und um gegenseitigen Austausch. Die Debatte ist ein Kern unseres politischen Systems. Auch bei Social Media geht es um Austausch, Dialog und um Debatte. Auch bei Social Media geht es darum, dass Menschen zusammenfinden, sich kennenlernen und soziale Prozesse ausgelöst werden. Der Social Media Gedanke ist eigentlich zutiefst politisch! Und dennoch. Das politische Social Media in Deutschland funktioniert in weiten Teilen nicht.
Ich bin mal ganz offen: Schaue ich mir die Auftritte von Politikern und Parteien bei Facebook und Co. an und besuche ich ihre Webseiten, dann gruselt es mich oft. Sie sind eine Mischung aus unprofessionell und langweilig. Es gibt mehrere ganz grundsätzliche Fehler, die ich immer wieder sehe:
- Die Webseiten sind technisch veraltet, das Design ebenso.
- Die offensichtliche Zielgruppe der verschiedenen Veröffentlichungen sind vor allem die eigenen Leute, nicht die potentiellen Wählerinnen und Wähler.
- Die verwendete Sprache ist dementsprechend angepasst an die sehr politisierte Klientel und nutzt bestimmte Signal- und Fremdwörter, mit denen Menschen außerhalb politischer Parteien eher weniger etwas anfangen können.
- Die Kommunikationsmodelle scheinen aus irgendeiner vordigitalen Zeit zu stammen. Kommunikation wird als Einbahnstraße genutzt - um Mitteilungen unters Volk zu bringen.
- Die handelnden Personen scheinen keine Ahnung über die Besonderheiten bestimmter Kanäle zu haben.
Die Folgen sind einfach zu beobachten: Die Reichweite politischer Kommunikation im Internet ist häufig sehr niedrig und findet innerhalb einer Echokammer statt. Meistens sind es eben nur die eigenen Leute, welche Beiträge lesen und wahrnehmen und sich an Diskussionen beteiligen. Aus dieser Filterblase brechen dann nur wenige aus.
Aber funktioniert Online-Marketing und Social Media für die Politik nicht auch einfach anders, als in anderen Bereichen? Teilweise ja! Es gibt einige große Unterschiede zwischen politischem Social Media und dem, was in Unternehmen passiert.
Zunächst haben Parteien und Politiker einfach kleinere Budgets und weniger personelle Ressourcen! Klar, wer Politik macht, hat nicht automatisch eine Ausbildung in Marketingstrategien und kennt sich perfekt im Internet aus. Dieses Know-how nun hinzuzukaufen können sich die meisten politischen Gremien schlicht nicht leisten.
Der zweite große Unterschied: Menschen reagieren in Sozialen Netzwerken auf Parteien und Politiker einfach viel misstrauischer, als auf irgendwelche Unternehmen. Allein dadurch sinkt Beteiligung und damit auch Reichweite.
Es gilt nun entsprechende Werkzeuge zu finden, welche diese beiden Probleme ausgleichen können.
Eines ist: Weiterbildung! Politiker sollten sich viel häufiger in diesem Thema fortbilden. Institutionen wie die Kommunalakademie bieten hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten, die noch immer viel zu wenig genutzt werden. Es ist ein echter Luxus, für welch kleine Teilnehmerbeträge hier derartig hochwertige Seminare angeboten werden.
Nur wer sich regelmäßig schult und über neue Trends informiert, wird in Zukunft eine Chance haben, hier mitzuhalten.
Aber Social Media ist oft auch eine Frage der Prioritäten. Manche Wahlkämpfer haben kein Problem damit, einen vierstelligen Betrag in Zeitungsinserate zu stecken. Eine Webseite muss aber kostenlos sein - vom Einsatz von Facebook-Werbung mal ganz abgesehen.
Wer einige Stunden in den Parteien plakatiert, dem ist der Dank aller sicher. Wer Tage an einer Webseite sitzt oder ständig Facebook im Blick hat muss sich seine Anerkennung meist noch suchen. Das ist schade!
Social Media und das Internet ist für Politiker und Parteien die große Chance, endlich wieder mit vielen Menschen zu kommunizieren. Die Menschen interessieren sich für Politik genau wie früher. Nur Kommunikationsgewohnheiten haben sich verändert. Hat früher ein Infostand gereicht, ist heute eine langfristige Kommunikationsbeziehung auf Facebook notwendig. Das ist zunächst mühsam. Aber hat man diese Beziehung erst einmal aufgebaut, ist sie auch deutlich belastbarer. Deshalb: Die Prioritäten müssen sich verändern - und alle müssen daran mitarbeiten. Dann funktioniert Social Media auch in der Politik.
Weitere Beiträge aus dem Blog der KommunalAkademie finden Sie hierKommunalAkademie Blog
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