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Flugblatt zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 1979 (Foto: unbekannt)
Plakat zur Bundestagswahl 1983 (Foto: unbekannt)
Sitzung der SPD-Landtagsfraktion in Mainz 1987. Von rechts: Kurt Beck, Rudolf Scharping, Hans-Jochen Vogel (Foto: Carl Nikolaus, Mainz)
Rast während einer Fahrradtour, Anfang der 90er Jahre (Foto: Irma Treis, Reil/Mosel)
Nach der Wahl zum SPD-Landesvorsitzenden, 4.12.1993. Rudolf Scharping gratuliert Kurt Beck. (Foto: dpa)
Besuch von Michail und Raissa Gorbatschow in Mainz, 11.9.1994 (Foto: Klaus Benz, Mainz)
Zur Eröffnung der Dauerausstellung im Karl-Marx-Haus in Trier, 9.6.2005. Von links: Roland Schmidt, Kurt Beck, Anke Fuchs (Foto: FES/AdsD)
Plakat zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2011 (Foto: unbekannt)
Veranstaltung des Forums Jugend und Politik der FES in Bonn, 1.10.2013 (Foto: FES/AdsD)
Treffen mit Andrea Nahles am Rande des SPD-Parteitags, 14.12.2015 (Foto: FES/AdsD)
Enthüllung des Marx-Porträts von H.A. Schult in Trier, 18.5.2015. Von links: Kurt Beck, Elisabeth Neu und H.A. Schult (Foto: FES/AdsD)
Auf dem FES-Betriebsfest in Bonn, 7.7.2016 (Foto: FES/AdsD)
Kurt Beck und Roland Schmidt (FES-Geschäftsführer) in traditioneller nigerianischer Kleidung, 14.12.2016 in Berlin (Foto: FES/AdsD)
Am Stand der FES auf dem SPD-Parteitag, 8.12.2017 (Foto: FES/AdsD)
Auf dem SPD-Parteitag, 8.12.2017 (Foto: FES/AdsD)
"Ich empfinde mich als einen sehr traditionellen Sozialdemokraten, dem Leistung mehr bedeutet als Herkunft, der Freiheit und Gerechtigkeit für Grundbedingungen menschenwürdigen Lebens hält, der weiß, dass ohne Solidarität, ohne gegenseitige Hilfe, ein soziales Netz die Gesellschaft nicht zusammenhalten kann."
Mit diesen Worten beschreibt Kurt Beck 2008 sein Politikverständnis, ein Verständnis, das eng mit seinem persönlichen Werdegang verknüpft ist.
Am 5. Februar 1949 in Bergzabern als einziger Sohn des Maurers Oskar Beck und dessen Ehefrau Johanna geboren, wächst Kurt Beck in Steinfeld (Kreis Südliche Weinstraße) auf. Es ist eine Zeit, die durch die Anstrengungen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und durch Knappheit geprägt ist. Das Erleben von Ausgrenzung aufgrund einer langwierigen Erkrankung in der Kindheit lässt ihn schon früh ein Gefühl für Ungerechtigkeit entwickeln und hat, so Beck, einen wichtigen Einfluss auf seine politische Entwicklung ausgeübt: Einem fairen und sozialen Miteinanderumgehen fühlt er sich bis heute verpflichtet.
Nach dem Besuch der Volksschule absolviert er eine Ausbildung zum Elektromechaniker beim Heeresinstandsetzungswerk der Bundeswehr in Bergzabern. 1968 – mit gerade 19 Jahren – zum ehrenamtlichen Personalratsvorsitzenden gewählt, macht er dort seine ersten gewerkschaftlichen und politischen Erfahrungen. Am 1. Januar 1972 tritt Kurt Beck der SPD bei. Er ist seit 1974 Mitglied des Kreistags Südliche Weinstraße und seit 1989 Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde. Beide Ämter übt er bis 1994 aus. Seit 1979 ist er als direkt gewählter Abgeordneter Mitglied des Landtags von Rheinland-Pfalz.
1994 wird Kurt Beck zum Ministerpräsidenten gewählt. Er überzeugt mit seinen klaren sozialdemokratischen Positionen: Bis 2013 wird er vier Mal in diesem Amt bestätigt, die SPD ist in dieser Zeit die stärkste Partei in Rheinland-Pfalz. Kurt Beck kommt bei den Menschen an. Er spricht ihre Sprache, kann komplizierte Sachverhalte verständlich erklären. Zudem beherrscht er die Kunst der freien Rede. Sein Credo "nah bei den Menschen" zu sein ist kein bloßes Lippenbekenntnis, es ist Leitmotiv seiner Politik. Beck regiert bodenständig und dialogorientiert, nimmt sich der Sorgen und Nöte der "kleinen Leute" an und setzt inhaltlich auf eine Politik der Kontinuität und des begrenzten Wandels. Dies ist die Basis für Becks über viele Jahre überragende Popularität.
Für Rheinland-Pfalz kann er während seiner Regierungszeit viel erreichen. Kernthemen der erfolgreichen Arbeit der Landesregierung sind die Gestaltung der Konversion nach dem Abzug eines Teils der amerikanischen und französischen Stationierungsstreitkräfte und dem damit verbundenen Wegfall der Arbeitsplätze von annähernd 30.000 Zivilbeschäftigten. Darüber hinaus richtet er den Fokus auf die Bildungspolitik und auf die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
Aus gesundheitlichen Gründen tritt Kurt Beck Anfang 2013 von seinen Ämtern zurück. Er könne seine Aufgaben nur "voll oder gar nicht" ausüben.
Nach einer Phase der Erholung wird Kurt Beck im Dezember 2013 zum Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung gewählt. Es zeichnet ihn aus, dass er deutschlandweit und international auf die Menschen zugehen und seine Wertschätzung ausdrücken kann. In Zeiten, in denen identitätsstiftende Themen wie die Soziale Demokratie im 21. Jahrhundert, Gleichheit und auch die Digitale Revolution vor notwendigen Weiterentwicklungen stehen, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu bewahren, ist das Wirken Kurt Becks als Vorsitzender der FES ein ausgesprochener Glücksfall.