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Menschenrechtspreis 1995

Professor Ewa Letowska, Polen

Zum politischen Kontext

In der Phase des Postkommunismus sahen sich alle neuen demokratischen Regierungen vor großen Herausforderungen. Prinzipien der Demokratie, des Rechtsstaates und eine ökonomische Transformation sollten etabliert werden, allerdings war es ebenso wichtig das Bewußtsein aller Menschen für die Menschenrechte und neu gewonnenen Freiheiten zu schärfen.

Die Preisträgerin

Die Juraprofessorin Ewa Letowska, polnische „Beauftragte für Bürgerrechte”, erhielt den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung am 19.Mai 1995.

Frau Letowska wurde als erste Bürgerrechtsbeauftragte Polens benannt und war von 1987 bis 1992 im Amt. Durch ihre grundlegende Arbeit, ihre politische Unabhängigkeit und ihr öffentliches Wirken zur Weckung eines Grundrechts- und Bürgerrechtsverständnisses erhielt sie eine hohe Popularität, die zu einer Gleichsetzung ihrer Person mit dem Amt führte. Ewa Letowska hat als „Beauftragte für Bürgerrechte“ des polnischen Parlaments in der wichtigen Phase des Übergangs zu pluraler Demokratie und durch ihr Eintreten für Rechtsstaat und individuelle Menschenrechte eine bedeutende Funktion ausgeübt, die ihr einen hohen Respekt in der polnischen Öffentlichkeit vermittelt hat. Als Juristin ist sie in vielfältiger Weise für die Durchsetzung der Menschenrechte auf nationaler wie internationaler Ebene engagiert.

Frau Ewa Letowska ist heute Richterin am polnischen Verfassungsgericht. Der Sejm in Polen (vergleichbar mit dem britischen Unterhaus, bildet mit dem Senat das Parlament) wählte sie im Jahr 2002 als Richterin.

Weitere Informationen

Links zu Publikationen
A Constitution of Possibilities Ewa Łętowska, in: East European Constitutional Review, Bd.6, Nr.2 (Spring/Summer, 1997), S. 76-81, 76

Links
Website des Referats Ostmitteleuropa der FES
Website des FES Landesbüros Polen

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