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Menschenrechtspreis 2007

Träger des FES-Menschenrechtspreises zu Haft in kasachischer Strafkolonie verurteilt.

Lesen Sie unsere Stellungnahme (15.9.2009)

Dr. Jevgenij Zhovtis, Kasachstan

Zum politischen Kontext

Durch die Auflösung der Sowjetunion 1991 wurden die zentralasiatischen Republiken der UdSSR erstmals souveräne Nationalstaaten. Damit setzte ein Prozess tiefgreifender politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Umbrüche ein. In diesem Wandel muss dem Schutz der Menschenrechte besondere Bedeutung beigemessen werden. Denn nur durch die freie Ausübung der Menschenrechte ist die notwendige Teilhabe der Bevölkerung möglich, die auf bürgernahe, transparente Regierungsführung zielt. Dafür setzt sich die Friedrich-Ebert-Stiftung mit ihren Beratungs- und Förderprogrammen in Zentralasien ein.

Der Preisträger

Mit der Verleihung des diesjährigen Menschenrechtspreises an Dr. Jevgenij Zhovtis ehrt die Friedrich-Ebert-Stiftung einen Rechtsanwalt, der sich durch seinen langjährigen mutigen Einsatz für die Menschenrechte und die demokratischen Werte in Kasachstan und in Zentralasien auszeichnet.

Jevgenij Zhovtis, geboren am 17. August 1955 in Almaty, ist Leiter des Kasachischen Internationalen Menschenrechtsbüros. Der promovierte Bergbauingenieur begann sein politisches Engagement als Vizepräsident der Unabhängigen Gewerkschaft Kasachstans, indem er die Interessen der unter harten Bedingungen tätigen Bergarbeiter vertrat. Darüber hinaus bemühte er sich als Vorstandsmitglied der Bürgervereinigung Memorial, ein gesellschaftliches Bewusstsein für Menschenrechte und demokratische Werte zu schaffen – dies unter den repressiven Bedingungen der UdSSR.

Mit der staatlichen Unabhängigkeit Kasachstans 1991, nach der Auflösung der Sowjetunion, begann Dr. Zhovtis, für rechtsstaatliche und demokratische Strukturen in seinem Land zu kämpfen. Er studierte Rechtswissenschaften und setzt sich als Anwalt – trotz vielfältigen Widerstands gegen seine Arbeit – seit vielen Jahren für politisch Verfolgte ein.

Seine politische Arbeit fand hohe Anerkennung in Kasachstan und darüber hinaus in den anderen Ländern Zentralasiens. Auch die internationale Gemeinschaft wurde auf sein herausragendes Engagement für die Menschenrechte aufmerksam. Er wurde in wichtige internationale Expertengremien berufen, die sich für Bürgerrechte, verfolgte Oppositionelle und Journalisten einsetzen sowie für rechtsstaatliche Reformen eintreten.

Weitere Informationen

Publikationen
Programm
Artikel zum Menschenrechtspreis 2007 im FES info
Broschüre zum Menschenrechtspreis 2007
Central Asia: A View from Inside, Publikation in Russisch und Deutsch
(ca. 3,7 MB) Astana, Bishkek, Dushanbe, Taschkent, 2006
Concepts and Approaches for Regional Security Experiences, Problems and Prospects for Cooperation in Central Asia Publikation in Russisch und teilweise in Englisch (ca. 1,5 MB) Almaty, 2006
Zentralasien: Kampf um Macht, Energie und Menschenrechte Reinhard Krumm. - Berlin: FES, Referat Entwicklungspolitik, 2007

Links
Website des Referats Mittel- und Osteuropa der FES
Website des Regionalbüros Taschkent der FES

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