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Beginnend im Oktober 2016 kamen über mehrere Wochen Millionen von Koreanerinnen und Koreaner zusammen, um gegen mutmaßlichen Machtmissbrauch und Korruption zu demonstrieren. Die sogenannten Kerzendemonstrationen waren mit zeitweilig über 2 Millionen Teilnehmenden der größte Protest der Geschichte der jungen Demokratie. Die Demonstrationen blieben dabei stets friedlich und haben Beispielcharakter für das gewaltlose Einfordern von Rechtsstaatlichkeit und der Wiederherstellung der verfassungsrechtlichen Ordnung. Der öffentliche Protest führte zur Amtsenthebung der Präsidentin und ebnete den Weg für Neuwahlen.
Mit der Verleihung des Menschenrechtspreises 2017 ehrt die Friedrich-Ebert-Stiftung alle beteiligten Bürgerinnen und Bürger, die sich durch ihr Engagement für Menschenrechte eingesetzt und die Demokratie gestärkt haben. Insbesondere soll mit dem Preis die Arbeit des Organisationskomitees der Kerzenbürger-Demonstrationen gewürdigt werden, in dem sich rund 1500 Organisationen zusammenfanden. Mit ihrem beispielhaften Einsatz für die Versammlungsfreiheit in Südkorea setzten die Kerzenbürgerinnen und -bürger ein ermutigendes Zeichen gegen Autoritarismus und für die Demokratie.
Der FES-Menschenrechtspreis wird seit 1994 jedes Jahr an Personen oder Organisationen verliehen, die sich in verschiedenen Teilen der Welt in herausragender Weise für die Menschenrechte engagiert haben. Er wird aus dem Feist-Fonds vergeben, dem Nachlass des Ehepaares Karl und Ida Feist aus Hamburg.