Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Wie ungleich ist der Wohlstand in Deutschland verteilt? Wie zukunftsfest sind die einzelnen Regionen? Was sollte die Politik jetzt tun? Die Studie „Ungleiches Deutschland“ der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht diese und weitere Fragen für alle 400 Städte und Kreise in Deutschland.
zentrale Ergebnisse: • Der Gegensatz Stadt-Land greift zu kurz: Während viele ländliche Regionen in den letzten Jahren gewonnen haben, sind viele Städte überlastet und leiden zunehmend an Exklusionsgefahr (gute Verdienstmöglichkeiten aufgrund überdurchschnittlicher Qualifikationen, zukunftsfähige Arbeitsmärkte, gute Infrastruktur, aber auch hohe Mietbelastungen, überdurchschnittliche Armutsrisiken und ein starker Rückgang der Binnenzuwanderung in die Städte). • Ostdeutschland holt auf: Neben Berlin gibt es dynamische Städte, die gut aufgestellt sind, Innovationspole zu werden oder dies bereits sind. Ein Drittel der Bewohner_innen lebt in absehbar starken Innovationszentren. In vielen ländlichen Regionen lassen sich Aufholeffekte verzeichnen, diese werden aber von der ungleichen Verteilung von Wohlstand und Vermögen gehemmt. Von einem insgesamt strukturschwachen Osten kann man derzeit nicht mehr sprechen. • Regionen mit Transformationsindustrien: liegen teils in strukturstarken, teils in strukturschwachen Regionen. Neben einer breiten Industriepolitik sollte sich die Politik vor allem auf letztere Regionen konzentrieren, damit die Transformation zu einem nachhaltigen Wirtschaften in allen Regionen gleichermaßen gelingt. Nach einem Jahrzehnt mit stabilem Wachstum und einer Rekordzahl an Beschäftigten und trotz globaler Krisen geht es dem Land vergleichsweise gut. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland aber findet, dass die sozialen Unterschiede in Deutschland zu groß sind. Und tatsächlich ist die Ungleichheit gestiegen. Bei den Einkommen ist die Schere auseinander gegangen. Die Vermögen konzentrieren sich zunehmend in den Händen Weniger. Ökonomisch betrachtet ist das eine Gefahr für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum.Unterschiede hemmen das wirtschaftliche Wachstum Wie aber steht es um die regionale Ungleichheit? Die Studie „Ungleiches Deutschland 2023“ der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt: Trotz positiver Entwicklungen gibt es weiterhin große Unterschiede zwischen den Regionen. Diese Unterschiede hemmen das wirtschaftliche Wachstum Deutschlands insgesamt und erschweren eine zukunftsfeste Entwicklung für einzelne Regionen. Das gilt insbesondere für die Bewältigung von Herausforderungen aufgrund von Transformation und unterschiedlichen Krisen. Die Ergebnisse zeigen auch: Es gibt keinen einfachen Stadt-Land-Gegensatz. Das heißt, Städte sind nicht grundsätzlich gut und ländliche Regionen nicht grundsätzlich schlecht für die Zukunft gerüstet.Mehrheit lebt in Regionen mit hohem Zukunftspotenzial Auch die weitverbreitete Wahrnehmung, dass der Westen prosperiert, während es in Ostdeutschland flächendeckende strukturelle Probleme gibt, ist zu kurz gegriffen. Die gute Nachricht ist: Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt derzeit in Regionen mit hohem Zukunftspotenzial und großer Krisensicherheit. Dies gilt insbesondere für räumliche Innovationspole, die relativ gleichmäßig über West-, Süd- und Ostdeutschland verteilt sind. Jedoch gibt es auch eine kritische Masse an Regionen, die ohne politisches Gegensteuern große Probleme haben werden, die Transformation zu bewältigen. Die demografische Entwicklung gehört hierbei zu den wichtigsten Hemmnissen, vor allen Dingen im Osten Deutschlands.Empfehlungen für die Politik Damit verleiht die Studie vielen lange bekannten Forderungen neues Gewicht. Die Autor_innen Vera Gohla und Martin Hennicke empfehlen insbesondere: Im Jahr 2023 muss die Politik differenzierter auf die Regionen blicken, um den Herausforderungen durch die Transformation wirksam zu begegnen. Um dem Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse gerecht zu werden, muss die Verteilung von Fördermitteln reformiert, Kommunen entschuldet werden und insbesondere auch Sozialleistungen und die Erhöhung des Mindestlohns in ihrer starken regionalen Wirkung begriffen werden.Methodik (Überblick) Um die Konzentration unterschiedlicher regionaler Messwerte systematisch aufzuarbeiten und dadurch analysierbar zu machen, hat das Team des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) aus Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Siedentop im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Clusteranalyse mit ausgewählten Indikatoren durchgeführt. Die Indikatoren werden jeweils für alle 400 Städte und Kreise in Deutschland erfasst. Der Erfassungszeitraum sind je nach Datenverfügbarkeit die Jahre zwischen 2019 und 2022. Dabei werden die einzelnen Städte und Kreise einem Raumtypen (Cluster) mit ähnlichen Werteausprägungen zugeordnet. Mehr zur Methodik (Cluster-Analyse, Indikatoren, Raumtypen, Vorgängerberichte) finden Sie auf der Website.Die vollständige Studie (pdf), eine interaktive Deutschland-Karte, sowie Pressematerialien (inklusive druckfähiger Grafiken) finden Sie auf der Website.
_____________________________________________________
Johannes Damian Leitung Pressestelle
Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Stabsstelle Kommunikation Hiroshimastr. 17 D-10785 Berlin
t. +49 30 26935-7038 m. +49 1522 1570 426presse(at)fes.dePresse-Newsletter abonnieren
www.FES.de l Twitter l Facebook l Instagram l YouTube