Rechtspopulismus und Verantwortung der Unternehmen − Young Leaders meet Senior Leaders

Terminexport im ICS-Format

Young und Senior Leaders des Managerkreises Berlin-Brandenburg und interessierte Gäste diskutierten in unterschiedlichen Formaten lebhaft über die Frage, ob und wie Unternehmen eine klare Haltung gegenüber Rechtspopulismus einnehmen sollen und wie ein adäquater Umgang im eigenen Unternehmen aussehen könnte. Nach einem spielerischen Einstieg in das Thema mit Improvisationskünstler_innen der Gorillas kamen wir mit Daniela Kolbe, stellvertretende Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung und stellvertretende Vorsitzende des DGB-Bezirks Sachsen, ins Gespräch und diskutierten danach in einer engagierten Fishbowl-Runde weiter, die von Wiebke Neumann, MdA,Co-Vorsitzende der SPD-Abteilung Schöneberger-City und Co-Kreisvorsitzende der SPD Tempelhof-Schöneberg moderiert wurde, u.a. mit Katja Müller, Personalprokuristin und Leiterin Aus- und Weiterbildung, Lausitz Energie Kraftwerke AG und Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG), Cottbus, und Mitglied im Vorstand des Managerkreises Berlin-Brandenburg, und Katharina Junge, Leiterin Kommunikation Regionalverkehr der Deutschen Bahn AG und Mitglied im Bundesvorstand des Managerkreises. Das anschließende Get-together beim gemeinsamen Grillen gab reichlich Raum für weiteren Austausch und Networking.

 

Die wichtigsten Takeaways der Veranstaltung: 

  1. Unternehmen haben sich traditionell nicht politisch positioniert. Das ändert sich gerade. Sie positionieren sich nach innen und auch öffentlich, ohne dabei parteipolitisch zu agieren.
  2. Große Unternehmen sind ein Querschnitt der Bevölkerung. Sie sind auch eine Plattform, um Menschen zu erreichen. Es hilft, sich hinzusetzen und zu reden, klarzumachen, was populistisch oder gar rechtsextrem ist.
  3. Es muss eine Unternehmenspolicy geben, die vom Vorstand gelebt wird. Das gibt Führungskräften Sicherheit. Es muss geklärt sein, wo Rechtspopulismus und Rechtsextremismus anfangen und die Schwelle niedrig gesetzt werden.
  4. Führungskräfte müssen befähigt werden, in diese Debatten zu gehen. Sie haben eine Verantwortung und eine Vorbildfunktion. Was nach innen gesagt und gelebt wird, wirkt dann auch nach außen.
  5. Führungskräfte müssen aber auch in die Pflicht genommen werden, die Unternehmenspolicy umzusetzen. Wo das nicht möglich ist, ist die Führungskraft nicht am richtigen Platz. Das schreckt sonst auch andere Mitarbeiter_innen ab.
  6. Das macht doch der Betriebsrat!? Ja, aber nicht allein. Betriebsräte haben einen guten Kontakt zur Belegschaft und helfen beim Miteinanderreden.
  7. Vielen Menschen ist nicht bewusst, welchen Einfluss sie persönlich haben oder über Betriebsräte und Gewerkschaften haben könnten.
  8. Es gibt die Sorge, in einen Konflikt zu gehen. Es erfordert Mut, sich zu trauen und eine andere Meinung zu haben. Bei einer klaren Unternehmenshaltung gibt es aber auch Rückendeckung.
  9. Alles schön, aber in kleinen Betrieben nicht umsetzbar? Doch, auch dort und auch bei Fachkräftemangel. So schnell gehen Leute nicht.
  10. Auch Unternehmen müssen wieder lernen. Dazu gehören Netzwerke, Best Practice-Beispiele und Austausch über Werte und wie man sie umsetzt.

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