Diese Webseite verwendet Cookies
Diese Cookies sind notwendig
Daten zur Verbesserung der Webseite durch Tracking (Matomo).
Das sind Cookies die von externen Seiten und Diensten kommen z.B. von Youtube oder Vimeo.
Geben Sie hier Ihren Nutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihr Passwort ein, um sich auf der Website anzumelden.
Externe Auffangzentren und kein Asyl mehr an der Landesgrenze – die neue Strategie der dänischen Sozialdemokratie enthält viel Zündstoff.
Bild: Denmark's pride (Denmark #28 Tornby Strand) von Nelson L. lizenziert unter CC BY 2.0
In einem Jahr findet in Dänemark die Parlamentswahl statt. Während die meisten sozialdemokratischen Parteien in Europa noch nach einer Strategie zum Umgang mit dem Thema Migration suchen, setzen die dänischen Sozialdemokraten auf eine radikale und restriktive Einwanderungspolitik. Mit einem Strategiepapier »Fair und realistisch: Eine Einwanderungspolitik, die Dänemark zusammenbringt« wird nun klar, was im Einzelnen gefordert wird:
In einem Gastbeitrag für die FES stellt Peter Nedergaard, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kopenhagen, die weiteren Ziele der Sozialdemokraten in Dänemark detailliert vor. Sein Beitrag zeigt, dass es nicht immer leichtfällt, die Maßnahmen kritisch einzuordnen: Von einem dänischen Experten werden sie anders bewertet als im europäischen sozialdemokratischen Kontext üblich.
Tatsächlich sind die Forderungen der Partei in vielerlei Hinsicht höchst problematisch und könnten gegen internationales Recht und gemeinsame Abkommen verstoßen. Dies betrifft vor allem die geplanten Asyleinschränkungen und Auffanglager in Nordafrika. Unter völkerrechtlichen Vereinbarungen müssen Aufnahmezentren für Geflüchtete außerhalb Dänemarks zwingend internationale Normen einhalten. Zu diesen gehört der menschenrechtliche Mindeststandard, zum Beispiel das Non-Refoulement-Prinzip der Genfer Flüchtlingskonvention, das Prinzip der Nichtzurückweisung. Es besagt, dass keine geflüchtete Person in ein Land zurückgeschickt werden darf, wo „ihr Leben oder ihre Freiheit wegen ihrer Rasse, Religion, Staatszugehörigkeit oder politischen Anschauung gefährdet ist“. In afrikanischen Ländern, die bisweilen weder als sichere Drittstaaten deklariert wurden, noch rechtsstaatliche Garantien im Asylverfahren bieten, ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass dieser Grundsatz in der Praxis eingehalten werden kann.
Insofern ist der Vorschlag der dänischen Sozialdemokrat_innen bemerkenswert. Die Einwanderungspolitik der Partei lässt sich als eine neue Gegenbewegung zum vorherrschenden liberalen, einwanderungsfreundlichen Diskurs vieler sozialdemokratischer Parteien in Europa einordnen. Ob diese Richtung wirklich alte Wählerschichten zurückgewinnen kann oder eher die Werte der Partei aufgibt, bleibt ein dänisches Experiment.
Nedergaard, Peter
Warum fordert die dänische Sozialdemokratie eine restriktive Einwanderungspolitik? / Peter Nedergaard. - Budapest : Friedrich-Ebert-Stiftung Regionalprojekt "Flucht, Migration, Integration in Europa", 2018. - 7 Seiten = 240 KB, PDF-File. - (Q&A: Europäische Debatten zum Thema Migration)Electronic ed.: Budapest : FES, 2018
Zum Download (PDF) (240 KB, PDF-File)
Fokus NorD: Dänische Integrationspolitik in sozial benachteiligten Stadtgebieten. Ein Beitrag von Susi Meret.
War die Migrationspolitik der dänischen Sozialdemokratie wirklich wahlentscheidend? Was kann die deutsche Sozialdemokratie aus der Wahl lernen?
Der Weltflüchtlingstag am 20. Juni zeigt mit nüchternen Zahlen, wie sich eine weltweite Tragödie von immer größerem Ausmaß entwickelt.
Eine Umfrage der FES Paris zeigt, dass insbesondere in Frankreich eine einwanderungskritische Stimmung herrscht.
Europa braucht eine Koalition der Willingen, die mehr legale und sichere Wege nach Europa öffnet.
Gesamtkoordination
Dr. Alexander Kallweit
Projektleitung
Arne Schildberg
Hiroshimastraße 2810785 Berlin
030/26935-7743
Arne.Schildberg(at)fes.de
im Thema Europaweiter
Das IPG-Journal ist engagierte Plattform für Fragen internationaler und europäischer Politik. Hier gelangen Sie zur Europa-Seite des Journals.weiter