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„Today, we face not so much a crisis of numbers but of cooperation and solidarity […]”. Diese treffende Beschreibung der sogenannten Flüchtlingskrise durch UNHCR Hochkommissar Filippo Grandi ist mittlerweile fast zur Binsenweisheit verkommen.
Bild: Justitia mit Texfreiraum von axelbueckert / photocase.de lizenziert unter Basislizenz 5.0
Bild: Support for Pure Quota System for the Relocation of Asylum Seekers von FES ID/IPA
Im Volksmund gilt die Einsicht gemeinhin als erster Schritt zur Besserung. Die weitgehend geteilte Erkenntnis über die Dysfunktionalität der Dublin Regulierung, die Ersteinreiseländer als Verantwortliche für die Bearbeitung etwaiger Asylanträge identifiziert kann demnach als ebensolch ein erster Schritt gewertet werden. Der zu beschreitende „Weg der Besserung“ offenbart sich seither jedoch als äußerst steinig. Um eine Parallele zur Popkultur der Gegenwart herzustellen: Die Überwindung des Nebelgebirges in „Herr der Ringe“ war wohl zumindest insofern leichter zu bewältigen, als dass die Gefährten ihr Ziel kannten.
Davon kann mit Blick auf die EU-interne Debatte um die Zukunft der Flüchtlingspolitik kaum die Rede sein – angesichts der Zerstrittenheit der EU28 von „Gefährten“ zu sprechen mutet zudem beinahe zynisch an. In der hitzig geführten Debatte, die zeitweise drohte, zur Zerreißprobe für die Staatengemeinschaft zu avancieren versuchte sich das Europäische Parlament als Stimme der Mäßigung. Im Bemühen um eine faire Verteilung der Aufnahme von Asylbewerber_innen assozierten Last schlug das Parlament einen automatischen Umverteilungsmechanismus vor, der sowohl Bevölkerungsgröße als auch nationale Wirtschaftsleistung berücksichtigte.
Klingt sinnvoll, klingt vor allem fair, finden Sie? Wer weiß, vielleicht würden Sie mit dieser Haltung tatsächlich die Mehrheit der EU-Mitglieder für sich gewinnen können. Sicher ist jedoch: Auch diese Einsicht hält eine etwa zehnköpfige Gruppe von Mitgliedsstaaten nicht davon ab, jedwede Änderung der Dublin Regularien kategorisch eine Absage zu erteilen. Welche Länder sich querstellen und welche eine freiwillige Umverteilung wohlmöglich in Eigenregie vorantreiben könnten, verrät die Studie „The Relaunch of Europe“ des Referats Internationale Politikanalyse der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Die Studie „The Relaunch of Europe: Mapping Member States‘ Reform Interests“ erfasst den Spielraum für Reformen in den EU-27. Anhand zwölf konkreter Vorhaben identifizieren die Autor_innen mögliche Koalitionen für einen Neustart der europäischen Integration.
Ansprechpartner in der Stiftung
Arne Schildberg
Mapping member states' reform interests : A comparative analysis / Dominika Biegon, Julia Klein, Julian Plottka, Alexander Schilin and Jana Schubert. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, International Policy Analysis, August 2018. - 36 Seiten = 4 MB, PDF-File. - (Europa)Electronic ed.: Berlin : FES, 2018ISBN 978-3-96250-110-5
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Eine Politik für Europa muss in erster Linie von den Bürger_innen Europas getragen werden. Wir wollen daher wissen, welche Erwartungen die Menschen an die EU haben. Momentan ist eine kritische Einstellung weit verbreitet. Wie muss sich die EU verändern, damit das Vertrauen in sie wieder wächst? Wie kann die EU fairer, demokratischer und inklusiver gestaltet werden? Vor allem im Rahmen der politischen Bildung wollen wir einen Beitrag leisten, um ein Europa des Zusammenhalts zu befördern.
Ansprechpartnerin
Marie Meier
+49 30 26935-7418Marie.Meier(at)fes.de