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Die Gesellschaften der afrikanischen Länder sehen sich mit umfassenden sozialen, ökonomischen und politischen Transformationsprozessen konfrontiert. Angesichts der sich wandelnden Arbeitswelt, der demografischen Entwicklung, der zunehmenden Urbanisierung und Digitalisierung, den Auswirkungen des Klimawandels, der stetig wachsenden Macht multinationaler Unternehmen und komplexer regionaler und globaler Wertschöpfungsketten besteht die Gefahr, dass sich soziale Ungleichheiten in vielen Ländern weiter vertiefen. Um diese Prozesse gerechter, inklusiver, friedlicher und demokratischer zu gestalten, braucht es eine starke und wirkmächtige Gewerkschaftsbewegung auf dem Kontinent, die sich effektiv am Arbeitsplatz, in der community, im politischen Raum und grenzübergreifend einbringt.
Als Akteur für soziale Gerechtigkeit ist die Bewegung allerdings weltweit mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert, da die Rechte von Beschäftigten häufig nicht respektiert oder Gewerkschaftsrechte missachtet werden. So ist beispielsweise das Streikrecht in einigen Ländern Subsahara-Afrikas nicht ausreichend garantiert.
Die Herausforderungen auf dem afrikanischen Arbeitsmarkt sind enorm. Die Beschäftigungskrise vertieft sich zunehmend, davon besonders betroffen sind junge Menschen und Frauen. Hinzu kommt der globale Trend der Prekarisierung von Arbeit, der auf bereits in hohem Maße informelle Arbeitsmärkte trifft – so verdienen etwa 85 Prozent der Afrikaner_innen ihren Lebensunterhalt im informellen Sektor, in dem Einkommen schwanken, meist weit unter den staatlichen Mindestlöhnen liegen und wo zudem nur eingeschränkter oder gar kein Zugang zu sozialen Sicherungssystemen besteht.
Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist mit durchschnittlich 10 Prozent ausbaufähig und die afrikanischen Gewerkschaften zweifellos mit zahlreichen internen und externen Herausforderungen konfrontiert. Dennoch sind sie das Stärkste, was die Schwachen haben. Die Gewerkschaften können nicht nur auf eine lange und komplexe Geschichte als wichtige Bündnispartner von Befreiungsbewegungen zurückblicken, etwa im Rahmen von anti-kolonialen Kämpfen mit dem Ziel der Unabhängigkeit oder dem Widerstand gegen das Apartheidregime, sie spielen auch heute in der Politik in vielen Ländern eine wichtige Rolle. Noch immer sind sie unter den zivilgesellschaftlichen Organisationen diejenigen mit dem höchsten Mobilisierungspotenzial und die einzigen mit landesweiten Strukturen. Darüber hinaus sind die Gewerkschaften in vielen Ländern an tripartiten Mindestlohnverhandlungen oder sozialen Dialogen zu zentralen politischen Themen beteiligt.
Unsere Beratungsarbeit für und mit den Gewerkschaften und die Stärkung gewerkschaftlicher Machtressourcen haben das Ziel, mehr Gerechtigkeit und sozialen Dialog mit besonderem Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen, die Strategiefähigkeit der Partner und organisationsinterne Beteiligung der Mitglieder zu erhöhen, Beschäftigtenrechte und Gewerkschaftsfreiheiten zu erweitern und Transformation für gute Arbeit zu gestalten.
In allen Projektländern, in denen es die Rahmenbedingungen erlauben, ist die Kooperation mit Branchengewerkschaften, Dachverbänden oder gewerkschaftsnahen wissenschaftlichen Instituten ein eigenständiger und mit anderen Zielen vernetzter Arbeitsbereich. Dabei kommen strategischen Allianzen zwischen Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft eine wichtige Bedeutung zu, beispielsweise über einen „Schulterschluss“ mit der Klimabewegung zur Gestaltung einer „just transition“, mit feministischen Aktivistinnen oder indem Gewerkschaften mit Interessenverbänden oder Organisationen des informellen Sektors kooperieren. Inzwischen nehmen sich auch immer mehr Gewerkschaften mit Unterstützung der FES erfolgreich der Herausforderung der Mitgliedergewinnung von „informal workers“ an und haben Organisationsstrukturen angepasst sowie gemeinsame Forderungen gegenüber der Politik vertreten.
Die Gewerkschaftskooperation auf nationaler Ebene wird durch ein regionales Engagement ergänzt, welches das 2010 gegründete FES Kompetenzzentrum Arbeit und Gewerkschaften (Trade Union Competence Center, TUCC) mit Sitz in Johannesburg, Südafrika koordiniert. Das TUCC unterstützt die transnationale Vernetzung von Gewerkschaften und pflegt enge Beziehungen zu den Globalen Gewerkschaftsföderationen und zur Regionalorganisation des Internationalen Gewerkschaftsbundes in Afrika (ITUC-Africa), z.B. zur Überwindung der Schuldenkrise oder zur sozial-ökologischen Transformation. Gemeinsam wird eine auf afrikanischen Interessen basierende Gewerkschaftsposition entwickelt, um den Übergang zu ressourcenschonenden, klimaneutralen sowie sozial- und geschlechtergerechten Wirtschaftsmodellen zu gestalten. Um gegen die Aushöhlung von Arbeitsstandards durch multinationale Konzerne vorzugehen, fördert das TUCC den Aufbau transnationaler Netzwerke und den Abschluss internationaler Rahmenabkommen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sensibilisierung für mögliche rechtliche Hebel zur Verbesserung von Arbeitsrechten entlang globaler Wertschöpfungsketten, etwa über die Anwendung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Um die Organisationen zu stärken und eine diverse Mitgliederbasis aufzubauen, fördert das TUCC zudem die Integration von Arbeiter_innen aus der Plattformökonomie und anderen nicht-formellen Sektoren, um die Gewerkschaften bereit für die Veränderungen der Arbeitswelt zu machen.
Weitere Informationen zur Internationalen Gewerkschaftsarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung finden Sie in unserem Themenportal Internationale Gewerkschaftspolitik. Für mehr Informationen zur Gewerkschaftsarbeit in Subsahara-Afrika besuchen Sie bitte die Homepages der Länderprojekte. Einen Einblick in die Lage der Gewerkschaften in verschiedenen Ländern bieten unsere Gewerkschaftsmonitore.
Teuteberg, Salomé
by Dr Salomé Teuteberg. - Johannesburg ; Cape Town : Friedrich Ebert Stiftung Johannesburg ; LRS Labour Research Service, 2020. - 21 Seiten = 2 MB, PDF-File. - Electronic ed.: Johannesburg : FES, 2020
Publikation herunterladen (2 MB, PDF-File)
Patel, Saliem
Rapport basé sur des entretiens avec cinq secrétaires généraux de FSI Afrique / par Saliem Patel (IFWEA). - Johannesburg ; Cape Town : Friedrich-Ebert-Stiftung - FES Trade Union Competence Centre for Sub-Saharan Africa ; International Federation of Workers' Education Associations (IFWEA), Mai 2020. - 19 Seiten = 8 MB, PDF-File. - Einheitssacht.: Emergency online solutions to the Covid-19 pandemic for African trade unions . - Electronic ed.: Johannesburg : FES, 2020
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A report based on interviews with five Africa GUF general secretaries / by Saliem Patel (IFWEA). - Johannesburg ; Cape Town : Friedrich-Ebert-Stiftung - FES Trade Union Competence Centre for Sub-Saharan Africa ; International Federation of Workers' Education Associations (IFWEA), May 2020. - 19 Seiten = 4,3 MB PDF-File. - Electronic ed.: Johannesburg : FES, 2020
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Dr Salomé Teuteberg. - Johannesburg ; Cape Town : Friedrich Ebert Stiftung Johannesburg, LRS Labour Research Service, [2020]. - 19 Seiten = 5 KB, PDF-File. - Electronic ed.: Johannesburg : FES, 2020
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by Dr Salomé Teuteberg. - Johannesburg ; Cape Town : Friedrich Ebert Stiftung Johannesburg ; LRS Labour Research Service, [2020]. - 19 Seiten = 5,2 MB PDF-File. - Electronic ed.: Johannesburg : FES, 2020
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Britta Utz
Friedrich-Ebert-Stiftung Hiroshimastraße 17 10785 Berlin
030-269 35-74 34
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Kathrin Meißner
Friedrich-Ebert-Stiftung South Africa Office 34, Bompas Road Dunkeld West, Johannesburg
+27-11 341 0270
+27-11 341 0271
https://tucc.fes.de/
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Welche Möglichkeiten bietet das Lieferkettengesetz für Gewerkschaften zum Schutze der Beschäftigten in Afrika? Eine Studie gibt Antworten.
General Secretary of Namibian Metal Worker Union, Justina Jonas, about Labour Day in the Times of the Virus.
Preventing Workers from risking their lives (in lockdowns and political conflicts) - by Emmanuel Adjei-Danso, chair of IndustriAll’s Sub-Saharan…
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