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Migration bietet neue Bildungschancen für alle. Und inklusive Lernmodelle mit geflüchteten Jugendlichen sind möglich.
Bild: Lernen in der Einwanderungsgesellschaft von Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH
Dessen sind sich die Autorinnen und Autoren des von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebenen Buches „Lernen in der Einwanderungsgesellschaft“ sicher. Entsprechend ist Migration für sie kein Problem, sondern bietet Chancen - auch für Jugendliche ohne Einwanderungsgeschichte.
Inklusive Lernmodelle sind auch mit geflüchteten Jugendlichen möglich. Doch wie gelingt die Inklusion geflüchteter Jugendlicher in den Schulalltag ganz konkret? Was sind die Bedürfnisse der Jugendlichen? Und wie kann eine Segregation geflüchteter Schülerinnen und Schüler verhindert werden?
Damit beschäftigen sich im Buch Katharina Strutynski und Moulud Wahedi, die an der Berliner Fritz-Karsen-Schule unterrichten. Sie kritisieren die Segregation der "Neuzugänge". Denn ein "'Anderssein' wird durch diese Ausgrenzung erst produziert, und ist nicht deren Ursache." Die Autorinnen weisen darauf hin, dass in der Vergangenheit Sonderbeschulungen auch zum mangelnden Bildungserfolg von Migrant_innen beigetragen haben.
In dem Alternativmodell des gemeinsamen Lernens der beiden Autorinnen wurden die Jugendlichen gemäß ihrem Alter in kleinen Gruppen den Klassen von Anfang an zugeordnet und erhielten freiwillige Schüler_innen als Pat_innen. Diese waren Ansprechpartner_innen für den Schulalltag und wurden durch die Lehrer_innen besonders darauf vorbereitet. Neben dem direkten Eingliedern in den Regelschulbetrieb, in dem das deutsche Fachvokabular für alle neu ist, gab es zusätzlich zwei Stunden Deutsch am Tag für die neuen Jugendlichen. Natürlich gab es auch Schwierigkeiten wie beispielsweise nicht alphabetisierte Jugendliche oder fehlendes Lehrpersonal. Wie diese überwunden wurden und welche Lektionen für inklusive Lernkonzepte mit geflüchteten Jugendlichen die Autorinnen ziehen, erfahren Sie in ihrem Artikel "Inklusion geflüchteter Jugendlicher statt Segregation".
In die gleiche Richtung argumentiert Ulrich Hagemann, Lehrer am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Berlin-Pankow. Ihn störte die zunehmende Problematisierung von Migration und Flucht im öffentlichen Sprachgebrauch. Gleichzeitig bieten die zahlreichen geflüchteten Jugendlichen in Berliner Schulklassen "die Möglichkeit, konkrete Erfahrungen mit Migration und Flucht zu machen."
Hagemann konzipierte ein Unterrichtsprojekt nach der Methode "Oral History", um persönliche Erlebnisse der Jugendlichen in den Kontext der politischen Entwicklungen zu stellen. Dadurch stellt er die geflüchteten Jugendlichen in den Mittelpunkt des Unterrichts und ermöglicht, dass deutsche Schülerinnen und Schüler von diesen lernen können. Auch Hagemann plädiert damit für ein inklusives Lernen auf Augenhöhe statt einer Segregation der Jugendlichen nach Herkunft. Ob der Versuch gelang, was die Evaluierung ergab und was die Methode leisten kann, erfahren Sie in seinem Artikel "Narrativität nutzen – Migranten und Geflüchtete kennen und verstehen lernen: Ein Unterrichtsversuch".
Das Lern- und Arbeitsbuch zeigt auf, wie Lernprozesse in der Einwanderungsgesellschaft gelingen können. Im ersten Teil werden die Rahmenbedingungen von Bildung in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Heterogenität reflektiert – angesichts der seit Jahrzehnten bestehenden Einwanderung nach Deutschland wie auch der gegenwärtigen Zuwanderung von Geflüchteten. Außerdem widmet sich der Band generellen Fragen religiöser, kultureller, lebensweltlicher und sozialer Vielfalt unabhängig von der Einwanderungsgeschichte.
Der zweite Teil versammelt Bildungsbausteine, die praktische Vorschläge für die Bildungsarbeit in Schule, Hochschule, Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und politischer Bildung unterbreiten. Es werden jeweils Methoden vorgestellt, Materialvorschläge gezeigt und didaktische Hinweise gegeben - aus der Praxis für die Praxis.
Leseprobe: "Lernen in der Einwanderungsgesellschaft. Ein Handbuch für die Bildungsarbeit in Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung in einer vielfältigen Gesellschaft"
Kontakt: Dietmar Molthagen und Felix Eikenberg, Arbeitsbereich Integration und Teilhabe
Ein Kurzinterview mit Prof. Dr. Miriam Vock zum Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht.
5 Fragen an Marei John-Ohnesorg, FES-Expertin für Bildungs- und Hochschulpolitik, anlässlich des Starts des neuen FES-Bildungsportals.
Die Dokumentation von #angekommen, dem Integrationskongress der Friedrich-Ebert-Stiftung, liegt nun komplett auf Englisch und Deutsch vor.
Johannes Eichenhofer im Gespräch darüber, warum er in einem FES-Gutachten für ein Staatsziel Integration plädiert.
Nisren Habib über sexualisierte Gewalt in Massenunterkünften, Anliegen geflüchteter Frauen und Möglichkeiten, ihre Integration zu fördern.
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Im Libanon müssen syrische Geflüchtete ohne offiziellen Flüchtlingsstatus leben. NGOs, Regierung und Geber setzen sich für ihre Bildungschancen ein.
Wir haben mit dem Autor Prof. Dr. Matthias Knuth gesprochen.
Multikulturell, homogen oder irgendetwas dazwischen - wie definiert sich das deutsche Selbstverständnis in unserer vielfältigen Gesellschaft?
Namhafte Autor_innen diskutieren in der NG/FH, wie ein Zusammenleben in Vielfalt am besten gelingen kann.
Deutschland als eines der liberalsten Einwanderungsländer der Welt? Als ein sich abschottendes Land? Oder bleibt doch alles beim Alten?
Berlin ist schon lange Einwanderungsstadt. Trotzdem sind rund 11.000 neue Schüler_innen eine Herausforderung – die aber bewältigt werden kann.
Leitung
Dr. Henrik Maihack
Kontakt
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