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Kunst fürs Klima

Wer derzeit in Dubai ist, begegnet auch der Kunst: Zehn Künstlerinnen aus den Golfstaaten und Deutschland stellen gemeinsam zur COP28 aus.



Eine Internationale Ausstellung mit zehn Künstlerinnen aus den Golfstaaten und Deutschland:
“Mishkal – Kaleidoskop I Promoting Environmental Awareness through Art” in Dubai, ab dem 7. Dezember 2023.

Veranstaltungsort: Foundry Gallery 8, Boulevard Crescent, Sheikh Mohammed bin Rashid Boulevard.

Künstlerinnen: Mariam Alkatheeri, Amani Al-Thuwaini, Raya Saleh Al Maskari, Amani Al-Tawash, Maryam Faraj AlSuwaidi, Ghada Da, Sarah Meyers & Laura Fügmann, Razan Nassreddine, Rebecca Raue

Kuratiert von: Dr. Sebastian Sons, Sina Winkel und Bettina Klein

Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sind eng mit sozialen und kulturellen Entwicklungen weltweit verwoben. Aus diesem Grund möchte die Friedrich-Ebert-Stiftung den Dialog und das Verständnis zwischen allen Beteiligten in diesem Bereich stärken. In Zeiten sozioökonomischer Transformationen und grundlegend gefühlter Veränderungen kommt der Kulturarbeit eine sinnstiftende und identitätsstiftende Funktion zu. Das Projekt "Mishkal - Kaleidoskop I Förderung des Umweltbewusstseins durch Kunst" fördert einen nuancierten kulturellen Dialog zwischen Künstlern aus Deutschland und Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Oman, Bahrain und Kuwait.

Zehn Künstlerinnen aus den genannten Ländern haben gemeinsam Kunstwerke zu den Themen Umweltbewusstsein, Klimagerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Klimahandeln entwickelt, um ihre Kunst und ihre Beweggründe während der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai einem interessierten Publikum zu präsentieren. Mit ihrer Kunst wollen sie zeigen, wie ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit gemeinsam ermöglicht werden kann. Vor diesem Hintergrund werden sie sich mit den Kernthemen "Nostalgie und Solastalgie*", "Realität und Utopie" und "Dazwischen" beschäftigen.
Durch das Kaleidoskop der Kunst trägt diese Veranstaltung zum gegenseitigen Verständnis der anstehenden Herausforderungen und zum Auf- und Ausbau des Dialogs und der Netzwerke für Aktionen zwischen Kulturschaffenden aus den Golfstaaten und Deutschland bei.
 

Dr. Magdalena Kirchner leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung im Jemen mit Sitz in Amman und verantwortet das Projekt „Mishkal – Kaleidoskop“. Kurz vor der Vernissage konnten wir ihr fünf Fragen stellen:

Was ist der Ursprung dieser Ausstellung?

Das Projekt, das neben der Ausstellung vor allem den Austausch zwischen Künstler_innen aus Deutschland und den Golfstaaten zum Ziel hatte, entstand im Frühsommer in der Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz COP28, auf der die FES auch mit anderen Formaten vertreten ist. Gleichzeitig wollten wir vor dem Hintergrund der Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den Golfstaaten auch Austauschmöglichkeiten auf der zivilgesellschaftlichen und kulturellen Ebene schaffen – insbesondere zu einem Thema, das die Menschen auf beiden Seiten bewegt.


Wie kommt es dazu, dass ausschließlich Frauen hier ausstellen? Wie habt ihr die Auswahl getroffen?

Frauen und Mädchen sind überdurchschnittlich hart vom menschengemachten Klimawandel betroffen, insbesondere in den Ländern des so genannten Globalen Süden. Ihre wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen sind stärker bedroht, gleichzeitig sind sie in Entscheidungsrunden unterrepräsentiert und profitieren weniger von finanziellen und wirtschaftlichen Instrumenten der Energiewende. Die Tatsache, dass am Ende ausschließlich Künstlerinnen am Projekt teilnehmen, ist aber wirklich zufällig – wir hatten für die Auswahl durch die Kurator_innen eigentlich nur vorgegeben, dass neben Deutschland auch den Golfkooperationsrat (Gulf Cooperation Council, GCC) vertreten sein und die Teilnehmenden aus dem Bereich der bildenden Künste kommen sollten.


Gleich nebenan auf dem COP28-Gelände versammeln sich Vertreterinnen von Wirtschaft, Gewerkschaften und Organisationen, um zu verhandeln und sich auszutauschen, um Lösungen gegen die Klimakrise zu finden. Welchen Einfluss hat dabei die Kunst? Was ist das Besondere an dieser Ausstellung?

Es gibt auf der COP28 selbst einiges an Kunst zu sehen und auch Aktionen von Künstler_innen, um beispielsweise auf die Situation vulnerabler Gruppen wie indigener Völker oder Klimageflüchtete aufmerksam zu machen.

Das Besondere an dieser Ausstellung ist jedoch, dass sie sowohl der Öffentlichkeit zugänglich ist, als auch als Begegnungsprojekt deutscher und golfarabischer Künstlerinnen fungiert und wir gleichzeitig den Künstlerinnen ein Maximum an künstlerischer Freiheit ermöglichen können – das wäre auf der COP28 so gar nicht möglich gewesen.


Fragen der Nachhaltigkeit und ökologischen Herausforderungen sind hochaktuell. Finden die Künstlerinnen in ihrer Kunstdie Antworten darauf oder stellen sie (uns) vielmehr die richtigen Fragen?

Wir haben das bewusst den Künstlerinnen selbst überlassen und sehen, dass sie diese Frage ganz unterschiedlich beantworten. Einige stellen die grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen in den Vordergrund, die ja z.B. mit Blick auf die Zerstörung der Umwelt traumatisierend sein können. Andere rufen konkret zum Handeln auf und sehen ihre Kunst - beispielsweise durch die Verwendung nachhaltiger Materialien - als Teil der Antwort.


Findet die Ausstellung exklusiv in Dubai statt? Oder haben wir die Chance, sie an einem anderen Ort zu sehen?

Die Kunstwerke wurden mit Blick auf die COP28 erstellt und daher werden sie zusammen vorerst nur in Dubai ausgestellt. Wir arbeiten an einer Videodokumentation, die dann auch auf den Kanälen der FES zu sehen sein wird. Die Künstlerinnen sind in den letzten Monaten wirklich zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen und da die Thematik uns auch sicher weiter beschäftigen wird, bin ich sicher, dass wir von ihnen noch einiges sehen werden.

Die Fragen stellte Zina Arvanitidou.

 

*Solastalgie bezeichnet (...) ein Gefühl des Verlustes, der Trauer und den empfundenen emotionalen Distress, der entsteht, wenn es zu Umweltveränderungen oder -zerstörungen im vertrauten Lebensraum kommt (Quelle: Umweltbundesamt)

 

Weitere Informationen über das Projekt und alle teilnehmenden Künstlerinnen finden Sie hier:
https://mena.fes.de/themes/climate-and-energy/mishkal-kaleidoskop


Ansprechpartnerin

Ariela Groß
Ariela Groß
030 26935-7495

Referat Afrika

Leitung

Dr. Henrik Maihack

Kontakt

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