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Wir leben in einer Zeit, die von vielen tiefgreifenden „Umbrüchen“ geprägt ist. Viele Menschen verbinden dies mit großen Unsicherheiten und Ängsten vor der Zukunft. Es hat uns interessiert, was die Menschen vor Ort derzeit am meisten beschäftigt und ob nicht auch „Aufbrüche“ bzw. Ansätze für positive Zukunftsbilder zu erkennen sind beziehungsweise unter welchen Bedingungen diese gestärkt werden können.
In unserer qualitativen Studie haben wir Stimmungsbilder aus vier Regionen eingeholt, die verschiedene Transformationen durchlebt und erfahren haben: Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen-Anhalt.
Wir haben die Menschen aus diesen Regionen gefragt, was sie mit dem eher abstrakten Begriff der „Transformation“ verbinden, wie sie vielfältigen „Umbrüche“, die aktuell parallel und zeitgleich stattfinden, erleben und wie sie sich „Aufbrüche“ zukünftig vorstellen.
Wir hoffen, dass unsere Publikation einen Beitrag zur öffentlichen Debatte über die verschiedenen Veränderungsprozesse unserer Zeit und ihre politische Begleitung geben kann. Vor allem auch zu der Frage, wie eine Transformationspolitik der Zukunft aussehen könnte, die die Menschen noch besser als bisher mitnimmt, die Handlungsspielräume aufzeigt und den Gestaltungswillen der Menschen vor Ort wecken kann.
Die qualitiative Befragung zu den "Stimmungsbildern aus transformationserfahrenen Regionen" wurde von der Meinungsforschungsagentur pollytic strategic research gmbh durchgeführt.
Wir haben den Ukraine-Krieg, alles wird schlimmer. Inflation, Preise gehen nach oben, Mietkosten, Häuserkosten. (Brandenburg)
Ich glaube, hier geht es langsam Richtung Angst und wenn die Strukturen kaputtgehen, brauche ich einen Strukturwandel. Wobei kein Mensch weiß, wie der hier bei uns aussehen soll. (Saarland)
Es wird immer nur zu groß gedacht. Wir müssen im Kleinen anfangen, um zu gucken, wie wir weitergehen können. Es baut eins auf das andere auf. Wir müssen viel kleiner anfangen, bevor wir ins Große gehen. (Nordrhein-Westfalen) Meine Erfahrung im Alltag ist, es gibt sehr viele anständige, freundliche, hilfsbereite Menschen. Und das macht mir jeden Tag neue Hoffnung. (Sachsen-Anhalt)
Es wird immer nur zu groß gedacht. Wir müssen im Kleinen anfangen, um zu gucken, wie wir weitergehen können. Es baut eins auf das andere auf. Wir müssen viel kleiner anfangen, bevor wir ins Große gehen. (Nordrhein-Westfalen)
Meine Erfahrung im Alltag ist, es gibt sehr viele anständige, freundliche, hilfsbereite Menschen. Und das macht mir jeden Tag neue Hoffnung. (Sachsen-Anhalt)
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Positive Zukunftsbilder sind nicht ohne Weiteres abrufbar, es dominieren eher angstbesetzte Bilder der Gegenwart. Fragt man jedoch nach den lokalen Gegebenheiten und Möglichkeiten, entstehen positivere Bilder von möglichen „Aufbrüchen“. Die Lage vor Ort ist besser als die medial vermittelte Stimmung.
Der Begriff „Transformation“ ist für viele Menschen unverständlich. Es braucht alltagsnahe Erfahrungen und Erzählungen, die die großen Begriffe mit Leben füllen: vom Kleinen zum Großen. Die Menschen erwarten konkrete Lösungen für ihre Probleme.
Der Vertrauensverlust in „die Politik“ ist besorgniserregend. Aber das Phänomen ist dynamisch: über politische Wirksamkeit vor Ort kann auch wieder neues Vertrauen in die Demokratie entstehen.
Veränderungsprozesse funktionieren am besten, wenn möglichst viele Menschen beteiligt werden. Dafür braucht es Allianzen und Bündnisse mit den relevanten Akteuren aus der Zivilgesellschaft sowie Sozialpartnern vor Ort.
Es gibt eine Ambiguität, ein Wechselverhältnis, zwischen einem Wunsch nach Sicherheit und der Notwendigkeit von Veränderung.
Die politischen Akteure müssen diese Stimmung anerkennen und darauf eingehen, sowohl in der politischen Kommunikation als auch im Handeln auf den verschiedenen Ebenen.
Eine Politik der Resilienz sollte den Menschen Sicherheit geben und die strukturellen Voraussetzungen für Wandel schaffen. Hier geht es vor allem um eine angemessene Infrastruktur, wie eine finktionierende Verwaltung und gute Lebensbedingungen vor Ort (Daseinsvorsorge, Dritte Orte, Mobilität, Wohnraum etc.) Insgesamt ist es eine wechselseitige Beziehung: Sicherheit ermöglicht Veränderung und Wandel kann auch wieder neue Sicherheiten erzeugen.
Der Begriff der „Heimat“ sollte von progressiver Seite her besetzt und gedacht werden, im Sinne von lebenswerten Orten für eine vielfältige Gesellschaft.
Dies kann auch eine praktische und handlungsleitende Utopie sein, im aktuell eher dystopischen Kontext.
Die Bedeutung von Sozialen Orten ist zentral, diese müssen öffentlich gefördert werden und sollten allen gesellschaftlichen Gruppen zugänglich sein. Dies betrifft auch die wichtige Rolle von generationsübergreifenden Dialogen. Durch lebendige Dritte Orte kann auch ein neues, stärkeres Gemeinschaftsgefühl entstehen und bisherig schlechte Erfahrungen können durch Austausch leichter überschrieben werden.
Herausgebende Abteilung: Politische Bildung & Dialog
Ansprechpartner/Verantwortlich:
Philipp Kauppert (Referent Zusammenhalt in Vielfalt)und Franziska Richter (Referentin Politik in Ostdeutschland/ Kultur & Politik) im Referat Demokratie, Gesellschaft & Innovation der
Philipp.Kauppert@fes.de/ Franziska.Richter@fes.de
Beteiligte Landesbüros
Urban Überschär, Leiter des FES-Büros Brandenburg, urban.ueberschaer@fes.de
Severin Schmidt, Leiter des FES-Büros Nordrhein-Westfalen, severin.schmidt@fes.de
Marcel Rauer, Referent FES-Büro Sachsen-Anhalt, marcel.rauer@fes.de
Ellen Diehl, Leiterin des FES-Büros Saarland/Rheinland-Pfalz, ellen.diehl@fes.de