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Eine zivilgesellschaftliche Koalition erhebt ihre Stimme und fordert besseren Schutz der Bevölkerung im Sahel.
Mariam Ouedraogo [Pseudonym] lebte in der Nähe von Dablo, Burkina Faso, als Angriffe von bewaffneten Gruppen sie zwangen, 2019 mit ihrer Familie zu fliehen. Seitdem lebt Mariam (25) in Kaya, zusammen mit Zehntausenden anderen Binnenflüchtlingen, die dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind…
"Mein Traum war es, einen Schulabschluss zu machen. Die Schule wurde jedoch wegen der unsicheren Lage geschlossen. Angriffe bewaffneter Gruppen zwangen mich zur Flucht, um nicht ein weiteres Opfer von Gewalt oder Vergewaltigung zu werden. Wir haben nicht genug zu essen. Ich muss mein Mittagessen rationieren, wenn ich am Abend noch etwas übrighaben will. Es gibt kein Feuerholz, und als Frau habe ich Angst, besonders wenn ich in den Wald gehen muss, dann fühle ich mich nicht sicher. Die Krankheit [Covid-19] hat unser Leben schwieriger gemacht, besonders was den Zugang zu Wasser betrifft. Um nicht viele Menschen zu treffen, gehen wir im Morgengrauen zum Brunnen. Wir brauchen dringend Wasser, Geschirr, Wasserkocher und Seife. Wenn wir diese Dinge bekommen könnten, würde das unser tägliches Leben verbessern." (Bericht: The Sahel: What Needs To Change, S. 25).
Es sind Geschichten wie diese, die in der Sahelregion, einer der ärmsten Regionen der Welt, zur bitteren Realität gehören. Die Sicherheitssituation in der Sahelzone hat sich in den letzten Jahren stetig verschlechtert. Trotz der hohen internationalen Präsenz kann in dieser Region keine innere Sicherheit flächendeckend gewährleistet werden. Die regionale Eingreiftruppe G5-Sahel tritt im Moment nur durch hohe Verwundbarkeit in Erscheinung und ist weit von einer Einsatzbereitschaft entfernt. Die Coalition citoyenne pour le Sahel veröffentlichte im April dieses Jahres ihren ersten Bericht, der neue Ansätze hin zu mehr Stabilität der Region fordert. Die Koalition ist ein informeller Zusammenschluss mehrerer Dutzend zivilgesellschaftlicher Organisationen im Sahel und Westafrikas. Ihr Ziel ist es, einen neuen Ansatz für die Sahelzone zu fördern, um die Zivilbevölkerung wirksamer zu schützen. Konkret fordert die Koalition, die im Juli 2020 ins Leben gerufen wurde, Folgendes: :
Diese Forderungen zeigen vor allem die schwache Staatlichkeit in der Region. Die meisten Staaten haben außerhalb der Hauptstädte die Kontrolle über ihr Territorium verloren und können die Menschen nicht vor Jihadisten und kriminellen Banden schützen. Das Kompetenzzentrum für Frieden und Sicherheit in Subsahara-Afrika der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützte die Coalition citoyenne pour le Sahel beim Sammeln von Informationen in den einzelnen Sahel-Staaten und arbeitet u. a. eng mit einem Koalitionsmitglied, dem Think Tank AfrikaJom.
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