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Ein Kurzfilm über die Herausforderungen von Frauen und Familien in Indien, deren Männer auf der Suche nach Arbeit migriert sind.
"Erst ging Vater weg, dann mein Mann und jetzt ist mein Sohn auch noch fort."
Ein Dorf im indischen Teil des Himalaja. Sharo, Beero, Manju und Kaku warten auf Basheer, den Sohn, den Ehemann, den Vater. Wie fast alle Männer im Dorf, muss Basheer das Geld für sich und seine Familie als Wanderarbeiter verdienen.
Bedingt durch den Klimawandel, gibt das wenige, überhaupt kultivierbare Land kaum noch genügend Ertrag, um das Überleben der Familien in dieser Bergregion zu sichern. Also muss Basheer einen Kredit aufnehmen, den er dann erneut als Arbeitsmigrant unter schlechtesten Bedingungen abarbeiten muss und der doch nicht zum Leben reicht. Die Familie ist in einem Teufelskreis aus Schulden gefangen. Und: als Arbeitsmigrant ist Basheer den Großteil des Jahres nicht zu Hause. Sehr zum Leidwesen seiner Familie.
Der Kurzfilm konzentriert sich auf ein Thema, das bislang wenig Aufmerksamkeit findet: das Leben der Frauen, die zurückbleiben. In Abwesenheit der Männer, müssen sich diese Frauen zusätzlich zu ihren täglichen Haushaltsaufgaben (Kochen, Waschen, Wasser holen, Alten- und Kinderpflege) nun auch noch um das Vieh, den Ackerbau sowie die Instandhaltung des Hauses kümmern. Und weil das Einkommen der Männer kaum zum Leben reicht, müssen diese Frauen auch arbeiten gehen: als Haushaltshilfen, im Bau oder als Tagelöhnerinnen – zu schlechtesten Bedingungen und am untersten Ende der Sozialhierarchie.
"Wenn die Männer auswandern, führt dies für die Familie zu Problemen und Schwierigkeiten."
Trotz der dreifachen Belastung aus Job, Hausarbeit und Pflege (Care-Arbeit) werden diese Frauen weiterhin nicht als volle Mitglieder der Dorfgesellschaft anerkannt. Konservative und patriarchale Strukturen und Denkweisen verhindern, dass Frauen gleichberechtigt über das Leben im Dorf und die Verwendung von öffentlichen Geldern bestimmen können. Stipendien für die Kinder und staatliche Zuschüsse zum Bau von Toiletten können nicht abgerufen werden, weil die Männer die nötigen Papiere nicht rechtzeitig unterschreiben können – denn sie sind weggegangen, um das Überleben der Familie zu sichern. So leben die Frauen weiterhin im Schatten der Abwesenden.
Wie erleben Frauen Migration, die sie gleichermaßen betrifft, ohne dass eine tatsächliche Umsiedlung erfolgt? Wie bewältigen sie das emotionale Vakuum, in dem sie von ihren Vätern, Brüdern, Ehemännern und Söhnen zurückgelassen werden?
Weitere Informationen zum Thema auf dem englischsprachigen Portal des Regionalprojekts Asien der FES.
Kontakt: Patrick Rüther, stellvertretender Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung Indien.
Kurzfilmreihe: "Menschen in Bewegung" - Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Welche Wege gehen sie?
Antworten auf diese Fragen bietet eine Reihe von Kurzfilmen, die FES-Auslandsbüros in Zusammenarbeit mit lokalen Firmen produziert haben. Die Filme erscheinen auf unserem Themenportal "Flucht, Migration, Integration". Gerne können Sie diese für eigene Veranstaltungen nutzen.
Bisher erschienen:
Der Weg war nie das Ziel. "Wir sind zu Migranten geworden...aber eines Tages werden wir ankommen." Kurzfilm über eine Familie aus Kuba auf der Flucht.
Zurück. Lana Mayer flüchtete in den 90er Jahren aus Kroatien nach Deutschland. Sie kehrte zurück nach Vukovar. Dieser Film erzählt ihre Geschichte.
Das Regenbogen-Center in Gaziantep. „Im Exil besteht die Chance, die Schatten der Gewalt zu überwinden“. Kurzfilm über syrische Dissidenten, die sich um traumatisierte Kinder kümmern.
Zwischen den Stühlen. "Ich möchte nicht, dass meine Kinder in Angst leben, so wie ich es tat”. Ein Kurzfilm über äthiopische Geflüchtete im Sudan.
Zwischen den Stühlen, Teil 2. Elsas Mann Yosef ist in Schweden angekommen. Seine Familie konnte er bislang nicht aus dem Sudan nachholen. Teil 2 des Kurzfilms "Zwischen den Stühlen".
Cyber-Mama - Mama in den USA, Kinder in El Salvador. Ein Kurzfilm über Kinder, die bei ihrer Großmutter aufwachsen, weil die Eltern zum Arbeiten weggezogen sind.
Asfur – syrische Flüchtlinge in der Türkei. „Asfur“ gibt Einblick in die Lebenssituation von Syrer_innen, die Hals über Kopf aus dem Kriegsgebiet Syrien fliehen mussten und nun im türkischen Hatay leben.
Jaminton und Yannia gehen weg - Vertreibung im eigenen Land. Ein Kurzfilm über eine Familie in Kolumbien, die wegen Bürgerkrieg und Gewalt im eigenen Land zu Vertriebenen wird.
Move. Drei Menschen verlassen ihre Heimat. Alle leben in Namibia. Im Kurzfilm 'Move' reflektieren sie über Migration, europäische Doppelmoral und ungleiche Machtverhältnisse.
Nowhere Man – Pakistanische Geflüchtete in Südkorea kämpfen um Anerkennung.Familie A. ist aus Pakistan ins 6.000 km entfernte Südkorea geflohen – eine Geschichte auch über die südkoreanische Asylpolitik.
Hinter dem Meer. Der Film zeigt die Geschichte von vier Algerier_innen, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verließen und nach einiger Zeit wieder nach Algerien zurückgekehrten.
Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November sprachen wir mit den Anwältinnen ohne Grenzen.
Von Menschenhandel betroffenen Migrantinnen bietet Deutschland weder Schutz noch Perspektive. Ein Gespräch mit der Beratungsstelle Ban Ying.
Cyber-Mama. Ein Kurzfilm über das Schicksal von drei Kindern, die bei ihrer Großmutter leben, weil ihre Eltern zum Arbeiten in die USA gegangen sind.
"Ich möchte nicht, dass meine Kinder in Angst leben, so wie ich es tat”. Ein Kurzfilm über äthiopische Geflüchtete im Sudan.
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