Ein Europa der Wut und Angst?
Bei den im Mai 2019 anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament ist eine Stärkung rechtspopulistischer Kräfte zu erwarten. Dies verschlechtert die Chancen für die notwendige Erneuerung des europäischen Friedens- und Integrationsprojekts, insbesondere wenn konservative Parteien ihre Abgrenzung gegenüber Rechtspopulist_innen weiter aufweichen und es Letzteren gelingen sollte, verstärkt eine effektive parteien- und länderübergreifende Kooperation zu organisieren.
Wie lassen sich diese Entwicklungen erklären und welche Konsequenzen sind für die Wahlen zum EP zu erwarten? Dieser Frage geht der Autor Thomas Greven nach.
Die erfolgreiche Politik der Wut und Angst speist sich aus einer komplexen Mischung von wirtschaftlichen Interessen und Identitätskonflikten, von Gefühlen von Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Abgehängtsein. Es bedarf also zusätzlich zu sozio-ökonomischen Maßnahmen auch einer gemeinschaftsstiftenden Idee für Europa, die dem vordergründig identitätsstiftenden Nationalismus der rechten Kräfte etwas entgegensetzen kann.