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Was Handys heute schon bieten, sollen Städte bald auch können: Uns Bürger_innen mit Technologie und einer App das Leben erleichtern. Städteplaner_innen, Fachleute und Politiker_innen treibt die Sorge um, wie Metropolen des 21. Jahrhunderts auf rapide Urbanisierung bei gleichzeitig zunehmenden Umweltproblemen reagieren sollen. Denn die Lebensqualität von Milliarden von Menschen wird entscheidend davon abhängen, wie sich Städte heute auf die vielfältigen Herausforderungen vorbereiten.
Schon Fritz Langs "Metropolis" illustrierte das Dilemma einer Zukunftsstadt, in der Arme im Untergrund die Maschinen betreiben, die das Leben der Reichen hoch oben in den Wolkenkratzern angenehm machen. In Langs Vision reichte die Innovationskraft der Technik eben nur für ein paar wenige Glückliche. Heutige Konzepte von Smart City sparen diese Diskussion oftmals aus, schließlich besitzt fast jeder ein Handy und kann sich so viele Apps herunterladen, wie sein Speicher erlaubt. Daher wird die Frage, ob neue, technologiebasierte Veränderungen unsere Städte auch gerechter machen, oft übergangen.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung sucht daher hier nach Antworten. Eine in 2018 gegründete Arbeitsgruppe, "Smart City und die Soziale Stadt", untersucht, welche technologischen Innovationen im Zuge von Smart-City-Konzepten verfügbar sein werden. Die zehn Mitglieder der Arbeitsgruppe repräsentieren zusammen das Wissen, welches dazu zum Beispiel beim Verband deutscher Verkehrsunternehmen, der Deutschen Industrie- und Handelskammer, der Arbeiterwohlfahrt, aber auch beim Bund für Umwelt und Naturschutz sowie im Bundestag vorhanden ist.
Allen gemeinsam geht es darum, zu verstehen, "welche Chancen und Gefahren technologische Innovationen für die verschiedenen Funktionen einer sozialen und lebenswerten Stadt bieten", erklärt René Bormann, der die Arbeitsgruppe ins Leben gerufen hat. In der Abteilung Wirtschaft und Soziales der FES leitet er den Arbeitsbereich Stadtentwicklung, Bau und Wohnen.
Nach Besuchen in München, Wolfsburg und Wenningsen hat sich die Gruppe nun auch in Singapur umgeschaut, einer der weltweit führenden Städte in Sachen Smart City. Der Stadtstaat nahe des Äquators wandelt seit 2014 systematisch alle Bereiche der Daseinsvorsorge, der Infrastruktur, der Wirtschaft und der Dienstleistungen gemäß eines ehrgeizigen Masterplans um. Das Ziel ist es, bis 2025 zur ersten "Smarten Nation" der Welt aufzurücken.
Singapurs Konzept geht weit über die reine Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien zur Ressourcenschonung und Emissionsreduktion hinaus. Der Stadtstaat sieht sich vielmehr als Plattform für Netzwerke smarter Transport-, Wasserversorgungs- und Müllverwertungssysteme. Singapur hat zudem damit begonnen, mit Hilfe von Technologien, effektiver zu beleuchten, kühlen und heizen. Und ab kommendem Jahr soll eine Bürger-App interaktive Verwaltungsdienstleistungen anbieten. Per Klick bestellt man bei der Regierung dann von Geburtsurkunden über Trauungstermine, von Uni-Anmeldungen bis hin zum Rentennachweis alles per Hand
Als Mitglied einer von der FES organisierten Arbeitsgruppe hat sich Michael Groß in Singapur umgeschaut. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, ob wir den südostasiatischen Stadtstaat um seinen strammen Masterplan beneiden sollten – oder uns mehr Zeit für die Fragen des Wohin und Warum nehmen sollten.