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Bonn, 2008
Es ist wohl nicht übertrieben, im Rückblick auf das Jahr 2007 festzustellen, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung als „Ideenwerkstatt der sozialen Demokratie“ erneut ihren Beitrag zur Diskussion um soziale und wirtschaftliche Reformen geleistet hat.
Auch im Jahr 2007 fand die Studie der Stiftung „Gesellschaft im Reformprozess“, die im vorangegangenen Jahr eine leidenschaftliche Debatte über das Phänomen des „abgehängten Prekariats“ ausgelöst hatte, ungebrochene öffentliche Aufmerksamkeit. Der dramatische Befund lautet: Über die Zukunft herrscht massive Verunsicherung in der Bevölkerung. Unzufriedenheit, Unsicherheit und Zukunftsängste sind kennzeichnend für die Einstellungen großer Teile der Bevölkerung. Die Haltungen der Menschen zur Reformpolitik sind ambivalent und teilweise widersprüchlich. Das Vertrauen in das Potential von Politik und Parteien, Probleme zu lösen, ist gering. Zwischen Politik und Gesellschaft bestehen erhebliche Verständigungsprobleme. Im Frühjahr erschien diese Analyse auch unter dem Titel „Politische Milieus in Deutschland – Die Studien der FES“ im Verlag J.H.W. Dietz Nachf.
Die gewonnenen Erkenntnisse waren und sind immer noch Gegenstand einer Vielzahl von Veranstaltungen und Publikationen – nicht nur in der FriedrichEbert-Stiftung. Die meisten der seither veröffentlichten Untersuchungen über soziale Unterschiede nehmen Bezug auf unsere Studie. Man kann sie zu Recht als Leitstudie ansehen, die einen großen gesellschaftlichen Diskussionsprozess angestoßen hat.
Diesen Fragen haben wir auch ganz bewusst bei der Verleihung des Preises „Das poli tische Buch“ Rechnung getragen. Genau 25 Jahre nach der ersten Preisverleihung wurde in diesem Jahr das Buch „Einfach abgehängt. Ein wahrer Bericht über die Armut in Deutschland“ von Nadja Klinger und Jens König ausgezeichnet. Die Jury hatte sich für dieses Buch entschieden, weil „der schonungslose Blick auf die zunehmende Armut in Deutschland die Gefährdung von Freiheit und das Fehlen von Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft offenbart“.
Auch der vorliegende Geschäftsbericht versucht, aus der Fülle der Maßnahmen und Projekte des abgelaufenen Jahres, aus der großen Bandbreite der behandelten Themen, aus den zahlreichen bedeutsamen politischen Kontakten, den vielen Besuchern und den wichtigen Gesprächen jene Aktivitäten und Ereignisse nachzuzeichnen, die für das Berichtsjahr besonders kennzeichnend gewesen sind, und an denen exemplarisch deutlich wird, wie die Friedrich-Ebert-Stiftung ihre Ziele umgesetzt und ihren satzungsmäßigen Auftrag erfüllt hat.
Die Stiftung konnte 2007 auf eine Reihe wichtiger Jubiläen zurückblicken, die Ausdruck der Kontinuität und Langfristigkeit ihrer Arbeit sind. Das FES-Büro in Santiago de Chile beging sein 40. und das FES-Büro in Rio de Janeiro sein 30. Jubiläum. Auf jeweils 20 Jahre erfolgreicher Tätigkeit blicken unsere Büros in Peking und in der Türkei zurück.
Mit der Grundsteinlegung des Erweiterungsbaus in Berlin ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Stiftung getan. Die internationale Arbeit der Stiftung wird zukünftig in Berlin zusammengeführt. Die Reden des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit und des Bundesministers des Auswärtigen Dr. Frank-Walter Steinmeier aus diesem Anlass sind eine ermutigende Würdigung der Stiftungsarbeit.
Im März 2007 hat die „Akademie für soziale Demokratie“ ihre Arbeit aufgenommen. Ziel dieses neuen Formats ist es, insbesondere Menschen im politischen Ehrenamt theoretische Fundierung in den Grundfragen sozialer Demokratie zu vermitteln, und durch den Kontakt mit Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft die Motivation für ein politisches Ehrenamt zu stärken. Der Stiftung ist es dabei gelungen, für die neue Akademie einen eindrucksvollen wissenschaftlichen Lehrkörper renommierter Hochschullehrer zu gewinnen.
Im Mai wurde das Projekt „Kompass 2020“ in Begleitung der deutschen EU-Rats- und G8-Präsidentschaft gezielt zur politischen Beratung aufgelegt. Hiermit leistet die Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Debatte über Ziele, Rolle und Strategien in den internationalen Beziehungen. Das Projekt gibt einen Überblick über die wichtigsten Themen der deutschen Auslandsbeziehungen und entwickelt Szenarien für mögliche Entwicklungen in den kommenden 15 Jahren. In rund 35 einzelnen Studien wird ein Überblick über die wichtigsten Themen und Regionen deutscher Außenpolitik vorgelegt. Dabei werden sowohl klassische Themenfelder der internationalen Politik behandelt – z.B. Transatlantische Beziehungen, Auslandseinsätze, multilaterale Institutionen – als auch neue Trends aufgegriffen, wie etwa Global Health, Energiesicherheit, Klimapolitik oder Islam. Texte zu Indien und China beschäftigen sich außerdem mit der zunehmenden Bedeutung neuer Mächte. Auf einer internationalen Konferenz im Vorfeld des Programmparteitages der SPD in Hamburg würdigten der Vorsitzende der SPD Kurt Beck und Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier dieses Projekt als „großen Wurf“
INHALT
THEMEN
DIE ARBEIT DER FACHABTEILUNGEN
ANHANG