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Die digitale Circular Economy – Datenpolitik für eine umfassende Kreislaufwirtschaft

Die Hälfte aller Treibhausgasemissionen und 90 Prozent des Verlusts an Biodiversität gehen darauf zurück, wie in unserer Wirtschaft Ressourcen gewonnen und verarbeitet werden. Die lineare Wirtschaft, in der Ressourcen von der Fabrik zielsicher auf die Müllhalde wandern, ist eine Sackgasse. Um Klimawandel und Ressourcenknappheit langfristig zu adressieren, bedarf es einer Kreislaufwirtschaft nach dem Cradle to Cradle-Prinzip, in der Produkte, Produktion und Geschäftsmodelle so gestaltet werden, dass Materialien und Ressourcen quasi endlos im Kreis zirkulieren können.

Die Digitalisierung ist ein wichtiger und mächtiger Hebel um diese Transformation in Gang zu setzen. Um zirkuläre Wertschöpfung zu ermöglichen, bedarf es eines komplexen Managements von Material- und Stoffströmen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Der Schlüssel dazu sind Daten. Je mehr Informationen über die Zusammensetzung, Verwendung sowie Umwelt- und Gesundheitseffekte von Produkten digital erfasst, geteilt, analysiert und verarbeitet werden, desto leichter lassen sich Rohstoffe und Produkte im Kreis führen bzw. zirkuläre Geschäftsmodelle und Ökosysteme skalieren.

Die vorliegende Studie „Die digitale Circular Economy“ ist Ergebnis des Projektes Digitalisierung und zirkuläre Wertschöpfung, welches die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Cradle to Cradle NGO im Jahr 2023 gemeinsam durchgeführt haben. Am Beispiel unterschiedlicher Branchen und konkreter Use-Cases analysiert die Studie, wie die Potenziale der Digitalisierung für zirkuläre Wertschöpfung in Deutschland und Europa gehoben werden können.

Als zentralen Erfolgsfaktor identifizieren die Autor_innen die Offenlegung und das Teilen von Produktdaten über Unternehmensgrenzen hinweg. Der von der EU anvisierte Digitale Produktpass (DPP) ist hierfür ein Schlüsselinstrument. Damit der DPP sein Potenzial entfalten kann, braucht es allerdings verbindliche, am Ziel der Zirkularität ausgerichtete Regeln dafür, welche Daten von wem erhoben und mit wem geteilt werden müssen und welche Standards hierbei zu berücksichtigen sind – kurz: eine zirkuläre Daten-Governance. In neun Handlungsempfehlungen fassen die Autor_innen die Erkenntnisse des Projekts zusammen und zeigen, was die Politik tun muss, damit Datenpolitik zum Wegbereiter für eine zukunftsfähige zirkuläre Wirtschaft wird.

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Kontakt zur Studie

Stefanie Moser

Digitalisierung

+49(0)30 26935 8308
stefanie.moser(at)fes.de 

Max Ostermayer

Klima, Energie und Umwelt

+49(0)30 26935 8319
max.ostermayer(at)fes.de 

Daten Governance für die Circular Economy

Paneltalk auf dem C2C Kongress vom 9. September

Sebastian Daus I Co-Founder & CEO, FixFirst
Katja Hansen I Research Fellow TUM & Beirätin C2C NGO
Dr. Florian Hofmann I Wissenschaftler & Dozent, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

Moderation
Max Ostermayer I Referat Klima, Energie, Umwelt, Friedrich-Ebert-Stiftung

Kongress 8.+9.09.23

CRADLE TO CRADLE CONGRESS

Alles Infos zum Kongress im Rückblick weiter

Studie

Daten für die Circular Economy

In diesem FES impuls wird erläutert, wie zirkuläre Daten-Governance nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. weiter

Studie

Zirkulär Wirtschaften

Im neuen FES impuls wird die Rolle internationaler Datenstandards für die Circular Economy beleuchtet und welche Herausforderungen damit verbunden sind. weiter

Projektskizze

Digitalisierung und Zirkuläre Wertschöpfung

Projektskizze zur Fachgesprächsreihe welche gemeinsam mit der Cradle-to-Cradle NGO organisiert wird. weiter

Namensartikel

Datenregulierung für die Kreislaufwirtschaft

Lesen Sie hier den Tagesspiegel Background Artikel von Stefanie Moser und Nora Sophie Griefahn. weiter

Was ist eine Circular Economy bzw. zirkuläre Wertschöpfung?

Die Circular Economy ist ein Wirtschaftsmodell, das sich auf die Wiederverwendung und das Recycling natürlicher Ressourcen konzentriert, um Abfall zu minimieren, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und die Wertschöpfung aus Materialien zu maximieren. Die Circular Economy ermöglicht dadurch das Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen und steht für eine umfassende Transformation, die sich am gesamten Produktlebenszyklus orientiert. Im Deutschen wird dafür oft der Begriff der Kreislaufwirtschaft synonym genutzt. Dieser wird jedoch häufig nur mit den etablierten Systemen der Abfallwirtschaft rund um Recycling assoziiert – also mit dem Lebensende von Produkten.

Was bedeutet “Cradle to Cradle” bzw. eine Ressourcennutzung von der Wiege zur Wiege?

Das Cradle-to-Cradle-Konzept ist ein holistischer Ansatz für eine Kreislaufwirtschaft, die beim Design von Produkten beginnt und Klima- und Ressourcenprobleme zusammen adressiert. Der Begriff lässt sich mit „von Wiege zu Wiege“, oder sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“ übersetzen und wird mit C2C abgekürzt. Das C2C-Designkonzept beschreibt, wie Produkte und Prozesse gestaltet werden müssen, damit die eingesetzten Materialien kontinuierlich in biologischen und technischen Kreisläufen zirkulieren können. Entscheidend ist dabei, für welches konkrete Nutzungsszenario ein Produkt vorgesehen ist.

 

Was ist Daten-Governance?

Daten-Governance umfasst sowohl die Verfahren mit denen Rechte und Pflichten für den Umgang mit Daten definiert werden, als auch die Anwendung dieser Regeln bei der Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und gemeinsamen Nutzung von Daten innerhalb und zwischen Organisationen. Durch Daten Governance kann insbesondere festgelegt werden, welche Arten von Daten bestimmten Regeln und Standards unterliegen, als auch wer auf diese Daten zugreifen kann.

 

Was ist ein Digitaler Produktpass?

Ein digitaler Produktpass (DPP)ist eine strukturierte Sammlung produktbezogener Informationen mit vorab definiertem Umfang, die auf digitalem Weg erfasst und zugänglich ist, z.B. durch das Scannen eines QR-Codes. Der DPP dient dazu Produktinformationen elektronisch zu erfassen, zu verarbeiten und zwischen Unternehmen der Lieferkette, Behörden und der Zivilgesellschaft bzw. Verbraucher_innen auszutauschen.

Im Rahmen ihres Entwurfs für eine neue Ökodesign-Verordnung hat die EU Kommission 2022 vorgeschlagen, den digitalen Produktpass für alle Produkte auf dem EU-Markt verbindlich zu machen. Über diesen europäischen digitalen Produktpass sollen dann all jene Informationen verfügbar sein, die einen optimalen Werterhalt von Produkten und Materialien im Sinne einer zirkulären Wertschöpfung sicherstellen (EU Kommission 2022)

Welche Rolle spielen Daten und Daten-Governance in der Circular Economy?

Je mehr Informationen über die Zusammensetzung, Verwendung sowie Umwelt- und Gesundheitseffekte von Produkten digital erfasst, geteilt, analysiert und verarbeitet werden, desto leichter lassen sich Rohstoffe und Produkte im Kreis führen bzw. zirkuläre Geschäftsmodelle und Ökosysteme skalieren. Das Schaubild zeigt, welche Rolle Daten und Daten Governance in unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus eines Produkts in der Circular Economy spielen

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