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„Auf den Lehrer, die Lehrerin kommt es an“. Wir wissen nicht erst seit den internationalen Schulleistungsstudien: Die Qualifikation des Personals ist mitentscheidend für die Qualität von Schule und Unterricht.
Bild: © Dmitry Vereshchagin/Adobe Stock und © Rawpixel.com/Adobe Stock
Das gilt auch und gerade in Zeiten des Lehrermangels. Und in einer solcher Zeit befinden wir uns zurzeit wieder einmal. Die Folge: Weil der Lehrerbedarf anders nicht gedeckt werden kann, müssen sogenannte Seiten- und Quereinsteiger_innen eingestellt werden, also angehende Lehrerinnen und Lehrer, die keine grundständige Lehramtsausbildung absolviert haben. Als „gelbe Engel“ des Bildungswesens werden sie mitunter bezeichnet. Sie, so heißt es in der medialen Berichterstattung, „ersetzen in der Bildungsmaschinerie, wofür es keine Originalteile mehr gibt.“
Seiteneinsteiger_innen verfügen in der Regel über einen Masterabschluss, aus dem sich ein lehramtsbezogenes Fach ableiten lässt. Sie werden – häufig berufsbegleitend – in einer dem Referendariat vergleichbaren zweiten Ausbildungsphase auf die Arbeit in der Schule vorbereitet, und müssen in dieser Zeit zudem das Studium eines zweiten Faches absolvieren. Bei sogenannten „Quereinsteigern“ sind es zwei solcher Fächer, und sie werden dann im traditionellen Referendariat qualifiziert. Einige Beispiele für die (Nach-)Qualifizierung von Seiten- und Quereinsteiger_innen finden sich in dem vorliegenden Band.
Der Anteil von Seiten- und Quereinsteigern unter den Neueinstellungen steigt kontinuierlich. Zu Beginn des Schuljahres 2017/18 lag er bundesweit bei 12,7%, bei großen Unterschieden je nach Bundesland und Schulform. Die Lage hat sich seitdem keineswegs entspannt. Im Gegenteil: Die Not ist fast überall in Deutschland groß – nicht nur in Sachsen, Berlin und Brandenburg, sondern auch in anderen Ländern.
Seiten- und Quereinsteiger_innen werden sowohl in Grundschulen als auch in weiterführenden Schulen eingesetzt, hier zumeist jedoch in Mittel- und Oberschulen, in Gesamtschulen, in integrierten Sekundaroder in Stadtteilschulen, vorzugsweise in jenen in sozialen Brennpunkten. Seltener ist ihr Einsatz in Gymnasien. Dass eine solche Personalzuweisung höchst problematisch ist, muss sicher nicht weiter erläutert werden.
Dass der Lehrerberuf anspruchsvoll ist, wird niemand bezweifeln wollen. Lehrerinnen und Lehrer müssen unterrichten und erziehen, diagnostizieren, beurteilen und beraten, sich selbstständig weiterbilden, kollegial die Schulentwicklung vorantreiben und mit beruflichen Belastungen umgehen können. Dafür benötigen sie fachliche, diagnostische, didaktische Kompetenzen. Sie müssen kommunizieren und eine Klasse führen können. Und sie benötigen bei alldem eine entsprechende pädagogische Grundhaltung.
Wie kann es gelingen, Seiten- und Quereinsteiger_innen so auf die Arbeit in den Schulen vorzubereiten, dass ihr Einstieg in ihren neuen Berufsalltag nicht einem Sprung ins kalte, sondern dem ins warme Wasser gleicht? Hinweise darauf haben wir in einer Fachtagung des Netzwerk Bildung der Friedrich-Ebert-Stiftung erörtert, die am 28. März 2019 in Berlin stattfand.
Welche Rolle spielt der Seiten- und Quereinstieg in der Vergangenheit und in der nahen Zukunft? Wie sehen die Qualifizierungskonzepte einzelner Länder aus? Welche Erfahrungen machen Seiten- und Quereinsteigerinnen, welche machen Schulleitungen und Lehrkräfte mit Seiten- und Quereinsteigerinnen? Schließlich: Was können, was sollten wir aus diesen Erfahrungen lernen? Wie können Seiten- und Quereinsteiger rekrutiert werden? Wie können sie erfolgreich in der Schule eingesetzt werden? Vor allem: Wie sollten sie qualifiziert und beraten werden? Das waren Leitfragen der Fachtagung. Die aufschlussreichsten und interessantesten Antworten auf diese Fragen finden Sie in den nachfolgenden, wie wir meinen: höchst lesenswerten Beiträgen.
Stärkung von Seiten- und Quereinsteiger ̲innen an Schulen / Hrsg. Burkhard Jungkamp, Martin Pfafferott. - 1. Auflage. - Berlin : Friedrich-Ebert-Stiftung, Abt. Studienförderung, 2020. - 47 Seiten = 3,5 MB PDF-File. - (Schriftenreihe des Netzwerk Bildung)Electronic ed.: Berlin : FES, 2020ISBN 978-3-96250-528-8
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Politische Bildung an Schulen: Bestandsaufnahme, Rückschlüsse und Handlungsempfehlungen. Vorstellung und Diskussion von Studienergebnissen.
Bildungs- und Hochschulpolitik Florian Dähneflorian.daehne(at)fes.de Lena Bülowlena.buelow(at)fes.de
Abteilung Analyse, Planung und Beratung Bildungs- und Hochschulpolitik Hiroshimastr. 17 10785 Berlin
Tel.: 030 26935 8323
Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt Bildungsexpert_innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Bildungspraxis und Zivilgesellschaft ein.