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Das Gasauktionsmodell – eine Analyse und Bewertung

Studie von Julius Ecke, Tim Höfer und Vitali Gretschko

 



Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wird spätestens im Winter 2022 dramatische Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Die Drosselung der Gaslieferung über Nord Stream 1, die Nichtinbetriebnahme von Nord Stream 2 und die noch nicht ausreichend gefüllten Speicher werden Deutschland und Europa vor große Herausforderungen stellen. Die Bundesnetzagentur hat in verschiedenen „Gasszenarien“ berechnet, welche Maßnahmen nötig wären, um eine bundesweite oder regionale Gasmangellage zu vermeiden. Das Ergebnis: Einsparungen von Gas in Höhe von 20 Prozent und gut gefüllte Gasspeicher sind minimale Voraussetzungen für die Vermeidung von Mangellagen. Nicht nur Privathaushalte, auch die Industrie wird deshalb ihren Verbrauch von Gas drosseln müssen.


Ein neues Regelenergieprodukt: das Gasauktionsmodell
 

Jüngst schlug das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deshalb ein Gasauktionsmodell vor, das der Industrie einen Anreiz zum Gaseinsparen geben soll. Die genaue Ausgestaltung des neuen Regelenergieprodukts ist noch nicht abschließend durch die Bundesnetzagentur veröffentlicht.

Bereits bekannt ist, dass das neue Regelenergieprodukt Gasauktionsmodell dann zum Einsatz kommen soll, wenn entweder der Gasmarkt versagt und daher überregional ein Gasengpass entsteht oder regional nicht genügend Gas verfügbar ist. Folglich kommt das neue Regelenergieprodukt erst dann zum Einsatz, wenn der Markt versagt.


Das Gasauktionsmodell: nicht zielführend um Gas einzusparen
 

In der vorliegenden Studie wird das Gasauktionsmodell auf seine Zweckerfüllung zum Gaseinsparen analysiert. Die Autoren mahnen, dass das Gasauktionsmodell beim aktuellen Planungsstand sein Ziel verfehlt und keinen Anreiz für Unternehmen setzt, den Gasverbrauch zu reduzieren. Das Gasauktionsmodell würde lediglich eine effizientere Abschaltreihenfolge als bei Abschaltung durch die Netzbetreiber erreichen. Bleibt es bei der derzeitigen Planung, gibt es folglich neben dem hohen Gaspreis somit keine weiteren Anreize für Unternehmen, Gas frühzeitig und außerhalb von Engpässen einzusparen.



Ansprechpartnerin in der FES:  Vera Gohla

 

 

 

Ecke, Julius; Höfer, Tim; Gretschko, Vitali

Bewertung des Gasauktionsmodells

Berlin, 2022

Zum Download (PDF) (1,6 MB PDF-File)


Ansprechpartner

Jochen Dahm

0228 883-7106
Jochen.Dahm(at)fes.de

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