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Gewerkschaften unterstützen die Initiative für eine deutsches Lieferkettengesetz und fordern eine EU-Richtlinie zu verbindlichen Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umwelt.
Viele Produkte und Dienstleistungen, die in Europa gehandelt werden, entstammen Wertschöpfungsketten, die bis in die entlegensten Winkel der Welt reichen. Schlimme Industriekatastrophen wie Fabrikeinstürze oder Brände, Kinder, die in Minen oder auf Plantagen schuften müssen, Dammbrüche die ganze Landschaften verwüsten und Menschen das Leben kosten, sind nur einige der menschenrechtlichen Abgründe, die auch immer in Verbindung mit globalen Wertschöpfungsketten gebracht werden. Es ist an der Zeit, Unternehmen zu verpflichten endlich auf die Menschenrechte und Umweltbedingungen entlang der globalen Wertschöpfungsketten zu achten und nicht nur allein auf die Qualität der zugelieferten Produkte.
Eine gesetzliche Regelung wird in Europa bereits heftig diskutiert. In Frankreich besteht schon eine gesetzliche Regelung für Lieferketten. In den Niederlanden dürfen keine Waren in den Handel kommen, in denen Kinderarbeit enthalten sind. Und in Deutschland, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, hat die Bundesregierung erklärt, ein nationales Sorgfaltspflichtengesetz auf den Weg zu bringen und eine europäische Richtlinie anzuregen und zu unterstützen.
In einer hybriden, virtuellen Konferenz haben FES, DGB und EGB diese Erfahrungen und Initiativen erörtert und ihre Forderungen für eine faire Globalisierung und die Einhaltung von Menschenrechten in Wertschöpfungsketten unterstrichen. Die Vertreter_innen von FES, DGB und EGB waren im Konferenzsaal der FES vor Ort, Referent_innen aus Brüssel und anderen Orten waren über Zoom dazu geschaltet. Die knapp 100 Teilnehmer_innen konnten ihre Fragen und Diskussionsbeiträge über Zoom einbringen.
Weiterführende Informationen
Den ausführlichen Bericht zur digitalen Konferenz „Faire Wertschöpfungsketten! - Für eine EU-Richtlinie zu verbindlichen Sorgfaltspflichten für Menschenrechte und Umwelt“ vom 05. Oktober 2020 in der in der FES-Berlin können Sie hier lesen.
Die Präsentation von Frank Zach, DGB, zu "Gesetzliche Regelung in Arbeit – das deutsche Lieferkettengesetz" finden Sie hier.
Die Präsentation von Franziska Korn, FES, zu "Gesetzliche Verpflichtungen zur Sorgfalt im weltweiten Vergleich" finden Sie hier.
Den Link zur Studie "Unternehmen und Menschenrechte: Gesetzliche Verpflichtungen zur Sorgfalt im weltweiten Vergleich“ von Robert Grabosch / Rechtsanwaltskanzlei Schweizer Legal (2019) finden Sie hier
Bild: Digitale Konferenz „Faire Wertschöpfungsketten“ am 05. Oktober 2020 von IPA
Wer oder was steht dem Kabinett im Weg? Frankreich, die Niederlande und die USA machen vor, wie wirksame Gesetze aussehen. Ein Vergleich.
Ansprechpartner
Jochen Dahm
0228 883-7106Jochen.Dahm(at)fes.de
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