FES Shangai

Wie Klimaneutralität gerecht gestalten? Fallstudien aus China.

Bis 2060 will China, das weltweit mit Abstand am meisten Treibhausgase ausstößt, klimaneutral werden. Welche sozialen Implikationen dieses Vorhaben im Land hat, zeigen eine Reihe von Fallstudien.

Im September 2021 erklärte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen, dass sein Land 2030 den Höhepunkt seiner Emissionen erreichen und 2060 klimaneutral sein werde. Die Erreichung dieses Ziels liegt jedoch nicht allein in den Händen der Planer in Peking, sondern der unzähligen Lokalregierungen im zweit-bevölkerungsreichstem Land der Erde. In Zusammenarbeit mit der FES Shanghai hat ein Forschungsteam der Duke Universität in Kunshan untersucht, wie unterschiedliche Strategien der chinesischen Lokalregierungen sozial wirken. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie eine sozial gerechte Klimawende gelingen kann.


Der Teufel steckt im Detail

Eine sozial ausgewogene Energiewende muss die durch sie entstehenden Lasten gerecht verteilen, nur dann kann sie erfolgreich sein. Chinas Behörden haben bereits damit begonnen, die Ziele für 2030 und 2060 umzusetzen – zum Teil auch im Rahmen der Kampagne zur „Ausrottung der Armut“ (die 2021 offiziell als erfolgreich abgeschlossen erklärt wurde). Hier wurden  teilweise soziale Belange mitgedacht. Wie unsere Fallstudien aber zeigen, konnte aber nicht jede gut konzipierte Maßnahme die gesteckten Ziele erreichen.


Fairness-Mainstreaming als Strategie

Die Energiewende wird in China und anderswo unweigerlich auch Verlierer produzieren (sowohl Individuen als auch ganze Regionen) – diese angemessen und nachhaltig zu entschädigen gehört zum Fundament einer gerechten Energiewende. Deshalb muss, so betonen Prof. Zhang Junjie und Prof- Coraline Goron, zur Erreichung einer gerechten Energiewende die Erwägung sozialer Folgen auf allen Ebenen und bei allen Politikvorhaben standardisiert werden. Die soziale Komponente muss gleichberechtigt mit den erhofften Umweltvorteilen einer anschließenden, regelmäßigen Bewertung unterzogen werden.
 

Prof. Dr. Coraline Goron is Assistenz-Professorin für Umweltpolitik für das gleichnamige internationale Master-Studium der Duke University in Kunshan.

Prof. Dr. Zhang Junjie ist Direktor der Initiative für Nachhaltiges Investment (ISI) und Professor für Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften an der Nicholas School of the Environment an der Duke University in Kunshan.

Goron, Coraline; Zhang, Junjie

Pathways towards a just transition to carbon neutrality in China

Shanghai, 2023

Publikation herunterladen (9 MB, PDF-File)


Ansprechpartner

Stefan Pantekoek
Stefan Pantekoek
030 26935-7734
FES@COP29
Weltklimakonferenz

FES@COP29

Wie weiter mit dem Pariser Abkommen? Einschätzungen, Analysen und Beiträge von den jährlich stattfindenden Weltklimakonferenzen. weiter

Fokus Zeitenwende der Friedrich-Ebert-Stiftung: Eine neue Ära

Fokus Zeitenwende der Friedrich-Ebert-Stiftung: Eine neue Ära

Das Portal beschäftigt sich mit dem Veränderungsprozess, den Deutschland und Europa gegenwärtig durchlaufen. Er wird auch als Zeitenwende bezeichnet weiter

Die ganze Wirtschaft im Blick?
Blog zum W7-Prozess

Die ganze Wirtschaft im Blick?

Perspektiven für eine gendergerechte globale Wirtschaft und Arbeitswelt in post-Corona-Zeiten. weiter

PEACEptions
Projekt

PEACEptions

Gemeinsames Projekt mit dem GIGA zu Konzepten von Frieden. Mehr auf unserer Website weiter

nach oben